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Rezension zu
Barbarotti und der schwermütige Busfahrer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Barbarottis sechster Fall und ein echter Nesser eben

Von: AS
26.10.2020

Nesser schreibt seine Kriminalromane, wie Meisterdiebe ihre Tat planen, durchdacht, präzise elegant und mit einer ganz eigenen künstlerischen Note. Und hier tut er es wieder. Der Fall, auf den das inzwischen auch privat verbandelte Ermittlerpaar Barbarotti und Backmann trifft, führt sie einige Jahre zurück in der Zeit, zu einem Busfahrer, der an einem Unfall beteiligt war, bei dem es mehrere Tote gab. Nicht nur, das diesen Mann die eigene Schuld niederdrückt, eine Art Racheengel hat beschlossen, Vergeltung zu üben. Und das tut dieser dann auch. Backmann war damals die Kommissarin, die das spätere Opfer um Hilfe gebeten hat. Und dieser von Schuld gebeutelte Mann, der kommt der Kommissarin auch ganz aktuell in den Sinn, denn auch sie ist schuld am Tod eines Menschen, weil sie die vermeintlich richtige oder vielleicht doch falsche Entscheidung getroffen hat. Und so entstehen zwei Erzählebenen, zwischen denen sich der Autor elegant hin und her bewegt und so für zusätzliche Kurzweil und Spannung sorgt. Auch sonst wird es nicht vergessen, das Spiel mit der Sprache, ein wichtiges Nesser-Merkmal, das so herrlich in den Ermittlerdialogen, die schon fast Duellen gleichkommen, seinen Ausdruck findet. Dieses Buch hat alles, was es erlaubt, einem Krimifall auch wirklich die Bezeichnung Kriminalroman zuzugestehen, eine das Geschehen tragende Spannung, realistische unaufgeregte Ermittlerarbeit und 'menschliche Kontakte' mit viel Lebendigkeit. Ein echter Nesser ist das eben, sehr zu empfehlen, natürlich auch für Neuzugänge.

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