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Rezension zu
Unter Wölfen - Der verborgene Feind

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Verschleiß eines Antihelden

Von: ulrike rabe
15.11.2020

Nürnberg 1942: Der jüdische Antiquar Isaak Rubinstein lebt ein gefährliches Doppelleben. Denn immer noch muss er sich als Adolf Weissmann, dem berüchtigten Sonderermittler und SS Sturmbannführer, ausgeben. (Leserinnen des ersten Teils wissen wie es dazu kam) Eigentlich soll Isaak nur mehr einen heiklen Auftrag für seine Untergrundgruppe ausführen und wichtige Papiere beschaffen. Doch dann wird die Tochter eines bedeutsamen Nürnberger Nationalsozialisten ermordet. Von höchster Ebene erhält „Weissmann“ die Anweisung den „Würger von Nürnberg“ zu stellen. Alex Beer schickt also in „Unter Wölfen - der verborgene Feinde“ Isaak Rubinstein, ihren Helden wider Willen, ein zweites Mal ins Rennen. Genaugenommen steht das Grundgerüst dieses historischen Kriminalromans auf sehr wackeligen Beinen. Isaak Rubinstein ist nicht ganz freiwillig und unter ungewöhnlichen Umständen zu seiner Rolle als Adolf Weissmann gelangt. Dazu ist ein wenig Vorwissen aus dem Vorgängerbuch nötig. Isaak hat keine Schulung für „undercover“ Tätigkeit, keine Ahnung von Kriminalistik und nicht das Auftreten eines berüchtigten SS Ermittlers. Diese Konstruktion muss man einfach hinnehmen. Für den Kriminalroman spricht natürlich die Persönlichkeit des Sympathieträgers Isaak Rubinstein und die vielen Wendungen. Isaak steht immer wieder nur knapp davor, dass seine Deckung auffliegt. „Solange die Nazis regieren, bin ich nirgendwo sicher. Nicht in dieser Stadt, nicht in diesem Land, nicht auf dieser Welt. Der Sieg der Alliierten ist meine einzige Chance. Sonst verschiebt sich der Tag meines Todes einfach nur um ein paar Wochen.“ Die Angst vor der Enttarnung ist natürlich nicht grundlos. Nicht nur die Nazis sind Isaaks erklärte Feinde, er hat auch einen ganz persönlichen Widersacher. Ohne Rückendeckung und ohne Ahnung vom polizeilichen Ermittlungen laviert sich Isaak aber immer wieder aus diversen Situationen – und sei es dadurch, dass er Sherlock Holmes zitiert. Damit hält Alex Beer zunächst vom Prolog weg einen Spannungsbogen aufrecht. Den fraglichen Realitätsbezug kann man dann schon auch mal verzeihen. Doch mit der Zeit verschleißt sich das ewige Auf und Ab. Die Auflösung war erwartbar und nicht ganz überraschend. Immerhin endet das Buch mit einem Cliffhanger, der mit Sicherheit auf eine Fortsetzung abzielt. Dann würde ich mir aber ein bisschen was Neues wünschen und nicht immer nur Isaaks Rettung in letzter Sekunde….

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