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Rezension zu
Anne auf Green Gables

Anne auf Green Gables von Lucy Maud Montgomery

Von: Vanessa
27.11.2020

Anne ist ein Waisenkind, das am Anfang von Anne auf Green Gables von Lucy Maud Montgomery erst noch nach Green Gables kommt. Marilla und Matthew Cuthbert sind Geschwister und betreiben gemeinsam eine Farm auf Prince Edward Island. Um Unterstützung bei der schweren Arbeit zu bekommen, wollen sie einen Jungen adoptieren, können aber nicht selbst ins Waisenhaus fahren und bitten deshalb eine Bekannte ihnen einen Jungen von 11 Jahren mitzubringen. Als Matthew an den Bahnhof fährt, um den Jungen abzuholen, trifft er dort auf die rothaarige, geschwätzige Anne und da er das Mädchen nicht einfach am Bahnhof stehen lassen kann, nimmt er sie mit zurück nach Green Gables. Marilla ist alles andere als begeistert und versucht herauszufinden, wie es zu dem Missverständnis kommen konnte. Da Matthew die Kleine inzwischen ins Herz geschlossen hat, behalten sie sie, obwohl sie inzwischen wissen wie es zu dem Missverständnis gekommen ist. In den folgenden Jahren stellt Anne, häufig aus Versehen, einiges an. Als der neue Pfarrer mit dessen Frau zu Besuch kommt, macht Anne aus Versehen Rheumamittel in den Kuchen, weil Marilla ihr Rheumamittel in eine Lebensmittelflasche umgefüllt hatte. An einem anderen Tag fällt Anne vom Dach, weil sie auf dem Dachfirst balancieren sollte, um eine Mutprobe zu gewinnen. Ziemlich am Anfang ihrer Zeit auf Green Gables lernt Anne ihre spätere Busenfreundin Diana Barry, die Tochter der Nachbarn, kennen. Beim gemeinsamen Tee trinken gibt sie ihr statt Saft den selbst gemachten Wein von Marilla. Als Diana sturzbetrunken nachhause kommt, verbietet deren Mutter ihr natürlich den Umgang mit Anne. Einige Zeit später sind Marilla und die Eltern von Diana über Nacht in der nächstgelegenen Stadt. Vollkommen verzweifelt kommt jemand von den Barrys herüber um Hilfe zu holen, denn die Kleinste Tochter ist schwerkrank. Weil Anne in ihrer Zeit vor dem Waisenhaus häufig bei Familien mit Kindern gelebt hat, wo sie hauptsächlich für die Kinderbetreuung zuständig war. Deshalb kennt sie die Krankheit und weiß sofort was sie tun können, um dem kleinen Mädchen das Leben zu retten. Bis der Arzt eintrifft, ist das Kind längst über den Berg und er meint auch, dass die Kleine ohne Annes Einsatz wohl nicht überlebt hätte. Natürlich muss Anne auch mit ihren Freundinnen zur Schule gehen, was sie sehr gern tut, denn sie ist eine gute Schülerin und liebt es, viel zu lernen. Mit Gilbert Blythe verbindet Anne eine innige Feindschaft seitdem er sie Karotte genannt hat, denn da sie ihre roten Haare überhaupt nicht leiden kann, reagiert sie überaus empfindlich auf alle Beleidigungen, die damit zusammenhängen. Etwa ein Jahr vor ihrem Schulabschluss, bietet die Lehrerin den besten Schülern der Schule an, sie auf die Aufnahmeprüfung des Colleges vorzubereiten. Unter den Schülern sind die zwei Freundinnen von Anne, Jane und Ruby, aber unter anderem auch Gilbert und die Mitschülerin Josie, die alles tut, damit sie niemand mag. Diana darf nicht aufs College gehen, da ihre Eltern es nicht wollen. Alle aus Avonlea, die zu der Aufnahmeprüfung zugelassen wurden, werden auch genommen, aber natürlich sind Anne und Gilbert, die von jeher eine Rivalität verbindet, die besten beiden. Anne macht Marilla und Matthew aber auch stolz, weil sie nicht nur das große Lehrerexamen in einem statt zwei Jahren schafft, sondern zusätzlich auch ein Stipendium für das Redmond College gewinnt, wo sie noch weitere ausgebildet werden könnte. Zu den Cuthbert-Geschwistern hat Anne im laufe der Zeit wirklich eine innige Beziehung entwickelt, denn vor allem Matthew, der sonst mit Frauen und Mädchen nicht einmal sprechen mag, liebt seine kleine Anne, die am Ende schon erwachsen geworden ist, sehr. Bei Anne auf Green Gables von Lucy Maud Montgomery habe ich wieder das Hörbuch gehört, worauf ich also in der Rezension auch eingehen werde. Erst einmal zum Inhalt: Anne ist ein unglaublich sympathisches, junges Mädchen, das immer wieder in missliche Lagen gerät. Häufig ist das gar nicht selbst verschuldet, aber manchmal liegt es auch daran, dass sie eitel ist und andere Fehler hat. Aber wie sie einmal selbst zu Marilla sagt, heilen ihre Fehler und Missgeschicke häufig von ihren Charakterfehlern. Nachdem sie sich aus Versehen die Haare grün gefärbt hat, verliert sie ihre Eitelkeit, weil sie genau weiß, dass ihr das Missgeschick nicht passiert wäre, wenn sie weniger eitel wäre. Viele der anderen Figuren sind natürlich nicht so vielschichtig, aber Marilla liebt Anne sehr und man bekommt immer mehr Einblicke in diese Figur. Matthew tut alles für seine Anne und schenkt ihr immer wieder Sachen, die eigentlich zu teuer sind, aber er tut es dennoch, weil er seine Ziehtochter sehr liebt. Die beiden verhalten sich am Anfang natürlich etwas gemein, weil es das Missverständnis gab und sie brauchen auch eine Zeit um herauszufinden wie man mit einem Kind umgeht und es am besten erzieht, aber sie geben sich wirklich Mühe und lassen Anne viele Freiheiten. Die Geschichte selbst ist zwar für das Hörbuch etwas gekürzt, aber dennoch ganz süß. Anne kommt auf einen Hof, wo sie neben vielen häuslichen Pflichten auch eine gute Erziehung von Marilla bekommt. Die vielen kleinen Abenteuer, die sie auf Green Gables erlebt, wirken sehr episodenhaft, was mir gut gefallen hat. Die ein oder andere Begebenheit hatte ich ja vorher schon erwähnt und ich muss sagen, dass es natürlich noch einiges anders gab, dass Anne und ihren Freunden und ihren Zieheltern mit ihr passiert ist. Vieles davon ist witzig, manches tragisch und wieder anderes einfach typisch für das Heranwachsen eines jungen Mädchens. Obwohl das Verliebtsein kein Thema ist, kann man als junges Mädchen sicherlich häufig mit Anne mitfiebern. Das Frauenbild in Anne auf Green Gables ist sehr ambivalent. Auf der einen Seite haben wir Frauen, die meinen, dass die höhere Bildung für Mädchen nicht notwendig sei und im Gegenteil sogar ihrer Gesundheit schade. Hierzu gehören beispielsweise Rachel Lynde, eine ältere Dame, die in Avonlea wohnt. Auf der anderen Seite gibt es Leute, die die höhere Bildung für Mädchen sehr gut finden. Hierzu gehören natürlich Marilla und Matthew Cuthbert, die zwar auch meinen, dass ein Mädchen auch alles im Haushalt erledigen, kochen, backen und handarbeiten können muss, die Anne aber niemals vom Lesen oder Lernen für die Schule abhalten und als sie auf dem College aufgenommen wird sogar noch sehr, sehr stolz sind auf „ihre“ Anne. Ich mochte es sehr, dass man hier alle möglichen Lebensentwürfe aufgezeigt hat, weil es unter den Mädchen, die aus Avonlea aufs College gingen zum einen Mädchen gab, die danach noch als Lehrerinnen arbeiten wollten aber zum anderen auch welche gab, die danach nur noch Ehefrau und Mutter sein wollten und die nur für die Bildung alleine (bzw. um einen möglichst guten Ehemann zu finden) aufs College gegangen sind. Jessica Schwarz, eine bekannte deutsche Schauspielerin, hat das Hörbuch eingesprochen. Ich brauchte ein paar Minuten, um mich an das Hörbuch zu gewöhnen, aber nachdem ich das mal getan hatte, mochte ich ihre Art und Weise sehr gerne. Ich konnte ihr unglaublich gut zuhören, obwohl ich nicht verträumt vor dem Hörbuch saß, um einfach nur mit geschlossenen Augen zuzuhören. Dennoch mochte ich es sehr gerne. Das Hörbuch ist, wie viele andere Hörbücher auch, gekürzt, obwohl ich davon jetzt nichts gemerkt hatte. Ich vermute einfach mal, dass man einige der Begebenheiten aus Annes Kindheit weggelassen hat, die man nicht brauchte, um nachfolgende Episoden zu verstehen. Das geht ja bei einem Kinderbuch wie diesem recht einfach, weil natürlich ein gewisser Zusammenhang besteht, aber manche Begebenheiten für die Haupthandlung vermutlich weniger relevant sind. Diesem Hörbuch ist, wie bei Der Trotzkopf auch, ebenfalls ein Booklet beigelegt, dass allerdings mehr darauf eingeht, worum es in dem Hörbuch geht (das hatte ich mir für andere Hörbücher gewünscht, deshalb fand ich das auch hier ziemlich gut), aber es geht hierin auch um die Autorin selbst und um den Erfolg des Werkes. Ich hoffe auch hier, dass sich cbj audio entscheidet, noch die anderen Romane der Reihe als Hörbücher herauszugeben, weil mir der Reihenauftakt sehr gut gefallen hat. Ihr könnt euch also vorstellen, dass ich Anne auf Green Gables von Lucy Maud Montgomery sehr gerne weiterempfehle und ich finde, dass das Buch nicht nur für junge Mädchen ein Genuss sein kann, sondern auch für alle anderen. Phantasie ist ein wichtiges Thema, denn Anne hat ihre eigene Sicht auf die Welt und diese Sicht kann für jeden eine große Bereicherung sein und gerade diese macht den Roman so lesens- bzw. hörenswert.

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