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Rezension zu
Strömung des Lebens

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannend bis zum Schluss.

Von: Meggs
17.01.2021

Der Einstieg beginnt erschreckend, dem Leser wird die Brutalität des Menschen nicht vorenthalten, kein Blatt vor dem Mund genommen, nichts schön geredet. Besonders schlimm ist die Tatsache, wie sehr die Figuren die Realität widerspiegeln. Häusliche Gewalt ist ein Thema, über das viele ungern sprechen und im schlimmsten Fall ignorieren. Jede Figur hat seinen eigenen Charakter, ist individuell. Ich habe sie mir alle selbst nur am Rande erwähnten Charaktere so deutlich vor meinem geistigen Auge vorstellen können. Es kamen Emotionen in mir auf, wie es selten manche Autoren schaffen, sie zu wecken. Die Geschichte ist sehr tiefgründig - Frau Roberts erzählt sie mit Liebe und einer Gewalt, wie ich sie anderen nicht wünsche. Sie spricht ein Thema an, welches für viele (im realen Leben) ein Alltag ist. Die Schmerzen der Protagonisten konnte ich praktisch am eigenen Körper fühlen. Den Geschwistern Bigelows ist das Wort Liebe unbekannt, Zuneigung gibt in ihrem Zuhause nicht. Alles ist eine Fasade, ein Schein, um das Image der Familie, insbesondere des Familienvaters zu wahren. Sie haben nur sich selbst - Zane und Britt. Doch es kommt der Tag, an dem sie die Gewalt ihres Vaters täglich am eigenen Leib spüren. Sie sind Erniedrigungen ausgesetzt - verbal wie körperlich, besonders Zane bekommt es zu spüren. Tagtäglich muss er sich die Tyrannei seines Vaters, ein angesehener Chefarzt, über sich ergehen lassen - stets zu allem "Ja, Sir." sagen und alles, um seine Schwester vor der Grausamkeit ihres Vaters zu schützen und seiner Wut zu entgehen. Doch es gibt kein Entkommen. Alles was Zane tut, scheint falsch zu sein. Es gibt immer etwas, dass sein Vater an ihm auszusetzen hat - immer etwas, für das er bestraft wird. Die Mutter tut jedoch nichts dagegen, ist selbst ein Opfer und dennoch steht eisern hinter ihrem Gatten. Ignoriert die Misshandlungen, die ihre Kinder ausgesetzt sind. Das Herz hat mir weh, dass mir manchmal ganz schwindelig wurde. Dennoch bin ich Frau Roberts dankbar, dass sie so ein Thema mit ihrem Werk angesprochen hat. An dieser Stelle möchte ich appellieren - bitte lieber Leser, der du meine Rezension liest - bitte, hole dir Hilfe, solltest du so etwas ausgesetzt sein. Du bist nicht alleine und genau das sagt die Autorin in ihrem Buch. Es gibt Hoffnung und Hilfe, man muss nur wagen, diesen Schritt zu machen. Eines Abends, nachdem Zane vom Ballkomitee wieder nach Hause kommt, wird ihm vorgeworfen, dass er sich vier Minuten verspätet habe. Die Szene eskaliert und Graham, der Vater, inszeniert sie so, dass Zane als der Gewalttätige angeklagt wird und sich einer Gefängnisstrafe entgegensieht. Wo bleibt die Gerechtigkeit? Jedem Leser wird diese Frage aufkommen. Sich fragen, wie kann das sein! An dieser Stelle möchte ich nun dich lieber Leser, dazu auffordern, das Buch zu lesen, denn es hat verdient, gelesen zu werden. Alle meine Erwartungen wurden übertroffen und zugegebenermaßen war ich auf diese Geschichte nicht vorbereitet gewesen.

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