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Rezension zu
Elsas Glück

Elsas Glück

Von: MarySophie
19.01.2021

Handlung Wien im Herbst und Winter 1928 Elsa Sonnstein ist eine junge Frau voller Ambitionen. Sie studiert Psychologie und Pädagogik an der Universität und hat es sich als Ziel gesetzt, ihr möglichstes zu tun, um die Welt ein wenig besser zu machen. Daher möchte sie nach ihrem Abschluss das Erziehungswesen revolutionieren und moderner machen, sowie von alten Methoden und Meinungen abbringen. Doch so leicht, wie sie es sich vorstellt, wird es leider nicht. Und auch innerhalb ihrer Familie läuft es nicht immer rund, es kommen nach und nach heimliche Aktionen ans Licht und schließlich stößt Elsa auf ein Geheimnis, welches nicht nur sie, sondern auch ihre Familie verändern wird... Meinung Im Großen und Ganzen mag ich das Cover wirklich sehr gern, zudem sind auch Ähnlichkeiten zum ersten Band der Reihe zu sehen. Die Farben wurden durchdacht gewählt und auch die Aufteilung in zwei Szenerien ist gelungen. Dazu wurde der Titel in einer wunderschönen Farbe gedruckt, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln in verschiedenen Nuancen schimmert. Sie dient als Trenner zwischen den zwei Szenen, wobei einmal eine verschneite und idyllische Schneelandschaft gezeigt wird, sowie einmal eine alltägliche Stadtszenerie mit allerhand Verkehr und einigen prachtvollen Gebäuden im Hintergrund. Hier sind die Farben etwas erdiger gehalten und sie zeigen den Fortschritt und die Entwicklung der Technik. Die obere Szene hingegen ist in vielen weißen und bläulichen Tönen gehalten und zeigt einen Naturzustand. Hier stört mich allerdings etwas die Dame, die dem Betrachter halb zugewandt ist und von der man das Gesicht sieht. Mir hätte es besser gefallen, wenn sie von hinten zu sehen gewesen wäre, so als würde sie selbst die Landschaft betrachten. Das ist aber auch schon mein einziger kleiner Kritikpunkt, ansonsten mag ich das Cover gerne. Erst im Februar letzten Jahres hatte ich den ersten Band der Familiensaga gelesen und ich mochte ihn sehr. Er ist mir in guter Erinnerung geblieben und obwohl es ein bisschen her ist, seitdem ich ihn gelesen habe, sind mir noch überraschend viele Aspekte der Handlung im Gedächtnis geblieben. Als ich in der Verlagsvorschau entdeckt hatte, dass es eine Fortsetzung geben wird. Nachdem ich die Inhaltsangabe durchgelesen hatte wusste ich sofort, dass ich den Titel lesen möchte und er wanderte schnurstracks auf meine Wunschliste. Daher hat es mich sehr gefreut, den Roman als Rezensionsexemplar vom Bloggerportal zu erhalten, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte! Vor dem Start von neuen Kapiteln gibt es stets eine Angabe dazu, an welchem Ort die folgende Handlung stattfindet. Erst dadurch fällt mir so richtig auf, wie viele Orte man als Leser zusammen mit Elsa und ihrer Familie besucht und wie abwechslungsreich sich das Setting gestaltet. Das ist ein netter und feiner Zusatz, den ich sehr mag. Dazu hätte ich mir allerdings noch gewünscht, dass man die Geschichte auch zeitlich ein wenig besser einordnen kann. Am Anfang gibt es einen Vermerk dazu, danach kann man sich nur anhand von kleinen Erwähnungen von Festen orientieren. Manchmal gab es aber auch gar keine Anhaltspunkte und ich wusste zwar, dass die Handlung im Herbst und Winter stattfindet, aber das war es im Grunde auch schon. Mir hätte es wirklich gut gefallen, wenn es ab und an eine grobe Einordnung, und sei es nur der Monat mit dem Zusatz, ob es sich um den Anfang, die Mitte oder das Ende dessen handelt. Ich brauchte nur wenige Seiten, dann habe ich mich bereits ganz gut in der Geschichte zurechtgefunden. Klar war es eine neue Situation, schließlich steht diesmal Lottes Tochter im Mittelpunkt und man verfolgt hauptsächlich sie bei ihren alltäglichen Erlebnissen. Aber damit konnte ich mich schnell anfreunden und schon bald bin ich flüssig und ohne Probleme durch die Handlung gekommen. Das liegt auch an der Schreibweise, die sehr angenehm ist und viele Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt gibt, aber auch zahlreiche Beschreibungen von Gegenden und Situationen bereithält. Auf diese Weise entsteht ein großes rundes Bild, welches stimmig ist und bei dem ich mich häufig als eine Art heimlicher Beobachter gefühlt habe. Im Grunde ist die Sprache einfach gehalten, wodurch sie sich unter anderem so flüssig und locker lesen lässt. Um trotzdem Anspruch zu bekommen wurden immer wieder historische Details eingebunden, sei es über die Politik, das Leben nach dem Krieg, die beginnende Abneigung gegen Juden in Österreich oder die Bildung. Auf diese Weise gibt es immer wieder Informationen, anhand derer man sich ein Bild dessen machen kann, mit was für Problemen und Fragen sich die Bevölkerung damals auseinandergesetzt hat und die Sprache profitiert von diesen Hinweisen natürlich auch. Obwohl ich durchweg flüssig durch den Roman gekommen bin, hat es doch ein wenig gedauert, bis mich die Handlung richtig gefangen genommen hat. Ab ungefähr der Hälfte war ich erst Feuer und Flamme dafür, bis dahin ist mir zu wenig geschehen und ich habe darauf gewartet, dass endlich richtig Schwung in die Geschichte kommt. Man hatte so zwar Zeit, um die Personen richtig kennenzulernen, die Situation nachzuvollziehen und allerhand Hintergrundinformationen zu sammeln, aber ich hatte nie so arg das Bedürfnis, das Buch in die Hand zu nehmen und weiterzulesen. Das kam glücklicherweise später und ab da hatte mich die Geschichte stark gefangen genommen und ich habe die zweite Hälfte des Romans innerhalb von nicht einmal anderthalb Tagen ausgelesen gehabt. Anfangs dachte ich, dass jedes Kapitel aus der Sicht von Elsa beschrieben wird, aber schnell wurde mir klar, dass auch andere Personen zu Wort kommen. Meist handelt es sich dabei um ihre Eltern, sodass man auf einige Personen und Aktionen unterschiedliche Blickwinkel erhält und sich so ein umfassenderes Bild machen kann. Mir hat diese Abwechslung gefallen, so kam immer mal ein neuer Wind in die Geschichte und gerade die Handlungen von Lotte und Jakob sind oft nicht vorhersehbar und daher überraschend. Vor allem in Bezug anhand des Wohnhauses der Familie Sonnstein und den verschiedenen Erziehungseinrichtungen, die Elsa besucht, habe ich Stimmungen wahrgenommen. Und hier waren solche jeglicher Art vorhanden, ich konnte mich sowohl mit den Protagonisten mitfreuen, als auch mit ihnen leiden, habe vor Unverständnis den Kopf geschüttelt und vor allem die Szenen in den Einrichtungen sind mir ans Herz gegangen. Hier herrschte eine ganz besondere Stimmung, die sehr berührend war und ich glaube auch deshalb habe ich auf die Szenen, in denen die Kinder fröhlich waren und Spaß hatten, hin gefiebert. Ich empfand, wie ich bereits erwähnt hatte, das Setting als wunderbar abwechslungsreich und vielfältig. Man lernt verschiedene Orte Wiens kennen und begleitet vor allem Elsa nicht nur in die feinen Viertel der Stadt, sondern auch an verschrienere Orte. Auf diese Weise zeigt sich, was für starke Unterschiede in der Stadt herrschen und wie groß die Kluften innerhalb der Gesellschaft sind. Stets wurden die Handlungsorte mit einfachen und wirkungsvollen Worten beschrieben, vieles konnte ich mir gut vorstellen und ansonsten hat mir meine Phantasie ausgeholfen. Ebenfalls bereits schon mal kurz angesprochen hatte ich die historischen Fakten und Ereignisse, die im Roman immer wieder auftauchen. Anhand von ihnen bekommt man einen Einblick in das Wien der späten 1920er Jahre und erhält Informationen über verschiedenste Themen. Am interessantesten fand ich das Erziehungswesen mit seinen Einrichtungen und Haltungen, sowie Erziehungsmaßnahmen gegenüber Kindern, die als anders galten, Behinderungen hatten oder in eine arme Familie geboren wurden. Hierüber wusste ich nur wenig und viele Ansichten waren schockierend, gleichzeitig war es gut zu sehen, dass Elsa und einige Kommilitonen offenere Standpunkte vertreten und sich mit moderneren Schriften auseinandersetzen, die teilweise noch als verpönt gelten. Ich empfand die Anzahl der Protagonisten als gut überschaubar, viele von ihnen tauchen mehrmals auf und wurden mit solchen Merkmalen und Zügen ausgestattet, sodass es einen hohen Wiedererkennungswert gibt. Ihre Aktionen waren nachvollziehbar, alle haben auch mal Fehler gemacht und ihnen wurden nicht nur positive Attribute verliehen. Das ergibt vielfältige und in die Tiefe gehende Personen, die auf ihre Weise punkten können. Ab und an hatte ich ein paar Probleme damit, mir die Protagonisten in ihrem Aussehen vorzustellen. Obwohl es dazu einige Beschreibungen und kleine Merkmale gibt, fiel mir dies nie so leicht. Dies empfand ich nicht wirklich als störend, anhand ihrer lebendigen und authentischen Aktionen und Handlungen waren sie für mich doch greifbar und mit vielen konnte ich mich ganz gut anfreunden. Vor allem in der zweiten Hälfte des Buches fand ich die Figuren sehr lebhaft und ihre Sorgen und Probleme wurden verständlicher, hier konnten viele Sympathiepunkte sammeln. Fazit Als die Handlung einmal Fahrt aufgenommen hatte, war ich komplett begeistert und hätte mich deswegen sehr gefreut, wenn die Geschichte noch länger gewesen wäre. Sodass man Elsa und ihre Familie noch länger begleitet und noch ein paar mehr, bisher verschwiegene Fragen beantwortet werden. Daher hoffe ich sehr auf einen dritten Band der Reihe, indem vielleicht einige Punkte nochmals aufgegriffen werden und man ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen Protagonisten feiern kann! Bis auf ein-zwei kleine Punkte, auf die ich schon ausführlich eingegangen bin, habe ich nichts zu beanstanden und hatte gesamt schöne und unterhaltsame, aber auch lehrreiche Lesestunden. Eine feine und abwechslungsreiche Geschichte, die mit allerhand historischen Details, einer angenehmen Sprache und liebreizenden Personen überzeugen kann! Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

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