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Rezension zu
Ein wunderbares Jahr

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Süffiger Familienroman aus dem Hinterland Kaliforniens!

Von: Poesie und so
26.05.2015

Sicher kennt ihr solche Filme auch: ein besonderer Anlass steht an – meistens Weihnachten, ein runder Geburtstag oder die Silberhochzeit – und die ganze Familie findet sich im Elternhaus ein. Mutter, Vater, mehrere Geschwister samt Ehepartnern und Kindern sitzen um den Tisch – und dann kracht es, aber so richtig. Lange gehütete Geheimnisse kommen ans Licht, in der elterlichen Ehe stimmt es schon lange nicht mehr, der Ehemann der ältesten Tochter geht fremd, der mittlere Sohn hat seine Liebe zu Männern entdeckt, kurz: nichts ist mehr so, wie es noch vor einem Tag zu sein schien. Aber trotzdem schwingt durch solche Filme irgendwie immer ein heiterer Unterton, man befindet sich trotz aller Widrigkeiten in einer Komödie und nicht im Drama, und hat Freude beim Zuschauen, denn man weiß: am Ende ist alles nur noch maximal halb so schlimm, als es im ersten Moment aussah. Etwas Ähnliches ist Laura Dave mit „Ein wunderbares Jahr“ nun in Buchform gelungen. Vorwegschicken möchte ich, dass ich den deutschen Titel auch nach längeren Überlegungen nicht verstehe, denn die Erzählzeit im Roman erstreckt sich nur über ein paar Tage, die erzählte Zeit dagegen über mehrere Jahrzehnte. Aber sei es drum. Im Original heißt der Roman übrigens „800 Grapes“, also „800 (Wein)Trauben“. Und damit wären wir dann auch schon beim Setting: ein Weingut im wunderschönen Hinterland Kaliforniens. Hierher, in den Schoß ihrer Familie, zieht es Georgia Ford, nachdem sie – ausgerechnet bei der letzten Anprobe ihres Brautkleids – feststellen muss, dass ihr Verlobter ein Geheimnis hat, das alles über den Haufen wirft. Kurzentschlossen steigt Georgia in ihr Auto und fährt an den einen Ort, an dem sie sich geborgen fühlt: das Weingut ihrer Familie. Doch dort sind Georgias Eltern gerade dabei, Zukunftspläne zu schmieden, die den Verkauf des Weinbergs und das Ende ihrer Ehe beinhalten. Noch dazu tragen Georgias beiden Brüder lange schwelende Konflikte aus und ein gewisser Jacob taucht auf der Bildfläche auf und möchte die Weinberge der Familie kaufen. Als schließlich noch Georgias Verlobter samt „diversen Anhängen“ vorfährt, nimmt das Drunter und Drüber vollends seinen Lauf. „Ein wunderbares Jahr“ ist ein richtiger Wohlfühlroman, der einen von der ersten Zeile an reinzieht in die Fänge von Georgias Familie. Wie bereits erwähnt hat eigentlich jeder der Protagonisten sein Päckchen zu tragen und es wird keineswegs ein heiteres Familienidyll dargestellt, das kitschig vor sich hinplätschert. Dennoch hat man beim Lesen durchweg ein positives Gefühl und der Roman wird bei allen ernsthaften Momenten nie zu schwermütig oder melancholisch, sondern behält sich eine gewisse Leichtigkeit. Das Setting in den Weinbergen Kaliforniens ist natürlich ein Traum für jedes Kopfkino und die Charaktere sind ebenfalls so gezeichnet, dass man zu jedem ein konkretes Bild vor Augen hat. Ein interessanter Nebenaspekt ist der Weinanbau. Laura Dave hat hierfür gründlich recherchiert und lässt ihr Wissen geschickt in die Handlung einfließen. Man bekommt beim Lesen richtig Lust, sich nebenher ein gutes Gläschen Wein zu genehmigen – und auf der Seite des Blanvalet Verlags bekommt man sogar tolle Anregungen passend zum Roman: http://www.randomhouse.de/webarticle/aid58729.rhd?mid=12254 Ich empfehle diesen Roman jedem, dem der Sinn nach ein paar gemütlichen Lesestunden auf dem Balkon oder der Strandliege stehen und der gute Familiengeschichten zu schätzen weiß. Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar!

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