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Rezension zu
Halbe Miete

Interessanter Rügen-Krimi mit viel Lokalkolorit

Von: Klusi
09.06.2015

Lilo Gondorf vermietet auf Rügen Ferienwohnungen. Die ehemalige Polizistin hatte vor Jahren, der Kinder wegen, ihren Beruf an den Nagel gehängt, und nach dem Unfalltod ihres Mannes ließ sie ihr altes Leben in Bielefeld hinter sich, zog mit ihren Kindern auf die Insel und baute sich in Groß Zicker, mit der Vermietung zweier schöner Ferienbungalows, eine neue Existenz auf. Sie fühlt sich wohl in dieser beschaulichen Umgebung und hat sich mit ihrer neuen Aufgabe arrangiert, obwohl sie ihrem alten Beruf manchmal doch nachtrauert. Aber ihre Tochter Verena ist in ihre Fußstapfen getreten und mittlerweile bei der Kriminalpolizei in Stralsund tätig. Die Idylle auf der Insel wird schwer getrübt, als Werner Koch, einer von Lilos Pensionsgästen, während einer Wanderung spurlos verschwindet. Seine Frau Elisabeth, die einzige Zeugin des Vorfalls, kann bei den folgenden Ermittlungen nur angeben, was sie gehört hat, denn sie ist blind. In Lilo erwacht der Forschergeist, und sie möchte ihren Feriengästen helfen. Frau Koch tut ihr leid, und da die Polizei im Dunkeln tappt, tätigt Lilo selbst einige Nachforschungen. Die Polizistin liegt ihr eben noch immer im Blut. Als zuverlässiger Helfer entpuppt sich Lilos Freund und Nachbar Oskar. Mit ihm zusammen stürzt sie sich heimlich in die Ermittlungen, und das sympathische Team kommt betrügerischen Machenschaften und einem heftigen Verbrechen auf die Spur. “Halbe Miete” ist der Auftakt zu einer Krimiserie mit der sympathischen Ex-Polizistin Lilo Gondorf. Stimmungsvoller Rahmen der Geschichte und zugleich Lilos Heimat ist die schöne Insel Rügen. Hier wird ein Mann entführt, und seine blinde Ehefrau steht machtlos dabei. Der Fall erweist sich im Lauf der Handlung sehr viel spannender und vielschichtiger als man anfangs vermutet, und man lernt jede Menge interessanter Charaktere kennen, die jedoch zum Teil schwer durchschaubar wirken. Schnell hat man sich eine Meinung gebildet, wie alles passiert sein könnte, aber die Autorin führt ihre Leser nicht nur einmal an der Nase herum, und man muss seine Einschätzung immer wieder neu überdenken. Trotz der Tragödie, die sich direkt an den Klippen der Insel ereignet hat und der darauf folgenden ernsthaften Ermittlungen muss man beim Lesen immer wieder schmunzeln, besonders wenn man Lilo in Aktion erlebt. Einmal mit dem Entführungsfall konfrontiert, gibt sie keine Ruhe und möchte zur Aufklärung beitragen. Spontan geht die Kriminalistin mit ihr durch. Ihre Eigenmächtigkeit bringt sie in brenzlige Situationen, und ihre Vorgehensweise wird lebendig und sehr humorvoll geschildert. All dies ist größtenteils glaubwürdig dargestellt und realistisch in Lilos alltägliches Umfeld eingebracht. Mir hat Lilo Gondorfs erster Fall gut gefallen. Ich bin schon gespannt und freue mich darauf, sie künftig noch öfter in Aktion zu erleben, wenn vielleicht wieder einmal ihr polizeilicher Spürsinn gefragt ist.

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