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Rezension zu
Das Haus am Alsterufer

Eine hansiatische Familiensaga mit Gefühl und starken Charakteren

Von: bookbliedling
11.06.2015

Leseerlebnis: Dieses Buch ähnelt stark der Tuchvilla, es spielt ca. zur selben Zeit und auch die Thematik ist ähnlich. Auch hier kommt ein neues Hausmädchen in ein angeseheneres Herrenhaus und bekommt dort eine Anstellung. Aber gleichzeitig ist es komplett anders. Der Schreibstil ist leichter und einnehmender, es gibt viel mehr historische korrekte und wichtige Elemente und auch die Charaktere sind im ganzen viel sympathischer. Die beiden jüngeren Töchter des Redders Victor Dornhain verlieben sich beinahe zeitgleich in den jungen Architekten Konrad. Lavinia, die jüngste der Familie bekommt immer was sie will und um einen Skandal zu verhindern, bekommt sie auch Konrad. Nele ist über Konrads Verlust erschüttert, möchte aber, das ihre Schwester glücklich wird, sie wird schwer krank und muss für mehrere Jahre in die Schweiz. Während dessen rückt der erste Weltkrieg immer näher und wirft seine Schatten voraus. Durch das Hausmädchen Klara bekommt man zudem noch einen schönen Einblick in das Leben der Dienerschaft jener Zeit. Zwar wird auf dem Klappentext bereits erwähnt, dass sie die illegitime Tochter Dornhains ist, aber im Buch bleibt dies zunächst ein Geheimnis. Besonders gut hat mir gefallen, dass Micaela Jary ihren Schwerpunkt beim Schreiben nicht nur auf das Leben zu dieser Zeit im allgemeinen gelegt hat, sondern besonders auf die Rolle der Frau und die damit einhergehenden Frauenbewegungen. Zudem wird deutlich, wie die deutsche Bevölkerung besonders vor und während des Krieges getäuscht worden ist, wie es zunächst eine wahre Kriegs Euphorie gab und viele auch noch nach etlichen Monaten ohne wirkliches vorrankommen davon überzeugt waren, das dieser Krieg gut ist. Fazit: Alles in allem ist es ein wirklich schöner historischer Roman ohne große Makel der mit seiner historischen Korrektheit, seinem Schreibstil und seinen Charakteren überzeugen kann. Ein Buch für alle, die auf Familiensagen und Historische Romane stehen, die ihren Schauplatz zu Beginn des 20 Jahrhunderts haben.

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