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Rezension zu
Skagboys

Der Drogensumpf vor Trainspotting - Skagboys

Von: Nothing But N9erz
17.06.2015

Mark Rento ist gemeinsam mit seiner Freundin auf dem idealen Weg ein anderes Leben als seine Eltern zu führen. Trotz seiner kleinen Ausflüchte in Drogen und Alkohol bekommt er es auf die Reihe - bis er zum ersten Mal an Heroin kommt. Gemeinsam mit seinen Kumpels Sick Boy und Spud gibt sich die Truppe dem Heroin hin und glaubt lange, aussteigen sei kein Problem. Doch bald erkennen sie die Illusion, denn das Heroin hat längst ihr Leben in der Hand. ----- Wer "Trainspotting" mochte, der wird auch "Skagboys" lieben, denn hiermit kehrt Irvine Welsh wieder zu seinen altbekannten Figuren aus seinem Bestseller zurück. "Skagboys" erzählt die Geschichte vor "Trainspotting" und das genauso schonungslos und echt hart. Wer glaubt hier eine nette kleine Drogengeschichte zu bekommen, der liegt falsch. Die Drogengeschichte stimmt zwar, allerdings ist sie nicht nett - zu keinem Zeitpunkt. Denn hier wird harter, echter Drogenalltag mit all seinen Nachwirkungen und Nebeneffekten gezeigt. Eine ganze Gruppe rutscht ab in das schwarze Loch Heroin und kämpft. Die Charakter - die man aus "Trainspotting" ja bereits kennt - sind dabei weder sonderlich sympathisch oder anziehend. Doch genau das macht die Faszination von Welsh aus, denn obwohl man kaum jemanden davon als seinen besten Freund haben möchte, so kann man die Erfahrungen, die Charakterzüge und die Entscheidungen doch sehr gut nachvollziehen und der Geschichte folgen. Man ist hier stiller Zuseher eines Absturzes - und dessen ist man sich zu jeder Sekunde bewusst! Passend zum Milieu ist auch der Schreibstil, der sich sehr umgangssprachlich und grob gestaltet. Doch von einer Geschichte aus der Drogenspirale sollte man sich auch nicht das feinste Gerede erwarten- Für zartbesaitete Leser ist das Buch allerdings mit Vorsicht zu genießen (wenn man überhaupt von genießen sprechen kann). Denn Irvine Welsh versteht es die Geschichte trotz des dunklen Themas stellenweise auch mit sehr vulgären und ekelhaften Szenen zu durchziehen. Wer dabei vor sehr detailreichen Sexszenen und ähnlichem zurück schreckt, sollte "Skagboys" wohl lieber nicht in die Hand nehmen. Eine knallharte Story, die nicht gerade zur Unterhaltung dient, sondern eher tiefe und ehrlich schreckliche Einblicke in ein Drogenleben gibt. Wer sich davon nicht abschrecken lässt bekommt das richtige Buch. Ein bisschen wie ein Autounfall - obwohl es schrecklich ist, man kann einfach nicht wegschauen!

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