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Rezension zu
Provenzalische Verwicklungen

Menschlich, sinnlich und auch spannend!

Von: Lesen ist
18.06.2015

Dieser Krimi spielt in Frankreich, in der Provence. Genau in dieser wunderschönen Gegend war ich vor einigen Jahren. Es ist wirklich traumhaft. Sophie Bonnet hat ein kleines Dorf erfunden, das in der Nähe von Gordes liegt, es gibt sogar eine Karte des Dorfes hinten im Buch, was einem die Szenerie noch näher bringt als mit Worten allein. Wer einen rasanten, Aktion reichen Krimi erwartet wird vielleicht enttäuscht werden, obwohl die Morde die geschehen ziemlich grausam sind. Gleich am Anfang erleben wir wie Antoine Perrot hilflos gefesselt in einem Tank voll Rotwein ertrinkt. Er ist der Dorfcasanova und bekannt dafür, dass er die Ehefrauen im Ort verführt. Natürlich hat er dadurch genug Feinde, aber wer würde so weit gehen, ihn auf diese grausame Art zu ermorden? Pierre Durand ist der Dorfpolizist, wobei er selten mehr als Verkehrsdelikte, kleine Diebstähle oder Streitereien zu regeln hat. Er ist vor 3 Jahren von Paris nach Sainte-Valérie gezogen, um ein ruhigeres Leben zu führen. Langsam erfahren wir, dass etwas in Paris passiert sein muss, das diesen Entschluss in die Provence zu ziehen beeinflusst hat. Lange erfahren wir nicht, was es für ein dunkles Geheimnis in seiner Vergangenheit gibt. Er war Kommissar und hatte natürlich viel mehr mit Mord und Totschlag zu tun als jetzt. In diesem kleinen Örtchen ist es ihm sogar untersagt in einem Mordfall zu ermitteln, es sei denn die »Police nationale« ihn um seine Mithilfe und Kooperation bittet. Was sie in diesem Fall nicht macht. Aber Pierre Durand ist ein erfahrener Kommissar mit dem richtigen Instinkt, er kann nicht einfach zusehen, immerhin wohnt er in diesem Ort und nicht der »Chef de police«. Pierre ist ein äußerst sympathischer wenn auch eigenwilliger Protagonist. Vor allem zeichnet Bonnet ein sehr menschliches Bild von ihm. Gleich am Anfang des Buches erfahren wir, dass seine Freundin ihn verlassen hat und er sich bemühen will sie zurückzugewinnen. Sein Assistent, Luc Chevallier, ist übereifrig, unerfahren und etwas einfältig. Bei dem, was sie sonst zu tun haben, ist das kein Problem, aber in einem Mordfall ist das etwas ganz anderes. Obwohl Pierre sich während der Geschichte verändert und Entscheidungen trifft, die sein Leben stark beeinflussen, wird Luc sich am meisten weiterentwickeln. Der Fall wird immer undurchsichtiger und es bleibt auch nicht bei einem Mord. Es passieren Fehler seitens der »police nationale«. Pierre wird von seiner Vergangenheit in Paris verfolgt und auch behindert bei den Ermittlungen. Er hat sich offensichtlich einen mächtigen Feind gemacht. Was diese Geschichte wirklich auszeichnet ist die herrliche Atmosphäre. Der kleine Ort mit seinen Weinbauern, eine Klatschbase, ein veraltetes Hotel mit einem noch älteren Portier, ein pensionierter Uhrmacher, der von den Resten aus der Küche des Luxushotels lebt, nur um ein paar zu nennen. Dann gibt es die wunderschöne Köchin im Luxushotel, die Kochkurse veranstaltet. Dieser Kochkurs und die Rezepte dazu spielen eine große Rolle im Mordfall. Was Sophie Bonnet wirklich hervorragend geschafft hat, war mich in die Provence zu versetzen. Die herrliche Landschaft, das gute Essen, die melodische Sprache, der Geruch von Lavendel und Kräuter, die Sonne und der Regen – ich konnte sehen, hören, schmecken und riechen! Mir lief das Wasser im Mund zusammen bei den herrlichen Speisen und das Beste ist, die Rezepte gibt es hier zum Nachkochen! Was den Fall/die Fälle betrifft, hatte ich vor der Lösung einen Verdacht, der sich dann bestätigt hat. Es gab aber viele Verdächtige, alle mit einem Motiv um einen Mord zu begehen: Eifersucht, Rache, Vergeltung und schlussendlich auch Geld. Es ist ein wirklich guter Krimi mit dem Wohlfühlfaktor Provence, mit allem was dazugehört. Menschlich, sinnlich und auch spannend.

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