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Rezension zu
Krähenmädchen

Krähenmädchen von Erik Axl Sund

Von: Leseratte87
09.07.2015

Zum Buch: Verlag: Goldmann Verlag Ausgabe: (21.07.2014) Originaltitel: Krakflickan Seitenzahl: 480 (Broschiert) Genre: Psychothriller Zum Inhalt: In Stockholm werden mehrere Leichen von kleinen Jungen aufgefunden, deren Körper schwere Misshandlungen aufweisen. Kommissarin Jeanette Kihlberg und Kommissar Jens Hurtig machen sich auf die Suche nach dem Mörder. Doch die Ermittlungen erweisen sich als sehr schwierig: es gibt kaum Spuren sowie Anhaltspunkte. Im Zuge ihrer Ermittlungen treffen die beiden auf die Psychologin Sofia Zetterlund. Ihr Spezialgebiet sind Menschen mit multiplen Persönlichkeiten und eines der Opfer war bei ihr in Behandlung. Sie bitten die Psychologin um Mithilfe. Doch diese kann nicht viel zum Fall beitragen, denn sie ist zur Zeit mit der Behandlung einer weiteren Patientin, Victoria Bergman, beschäftigt. Sofia ist verfolgt von dem Gefühl, bei ihrer Patientin irgendetwas übersehen zu haben und hört sich immer wieder die Interviews, die sie mit Victoria geführt hat, an. Doch keiner weiß, welche Rolle Victoria wirklich spielt. Eigene Meinung: Auch ich habe mich an die so groß gehypte Victoria-Bergman-Trilogie gewagt und nun endlich Band 1 gelesen. Die ersten Seiten waren sehr gewöhnungsbedürftig. Es gibt viele kurze Kapitel und bei jedem Kapitelwechsel findet ein Personen- als auch ein Perspektivenwechsel statt: Es werden die Geschehnisse aus der Sicht der Kommissarin Jeanette Kihlberg, der Psychologin Sofia Zetterlund und einer Frau, die ein grausames Spiel treibt, beschrieben. Zudem wird das Leben eines Mädchens beschrieben, dass missbraucht wurde. Diese Wechsel finden sehr schnell sowie abrupt statt, so dass ich zu Beginn eines Kapitels nicht immer sofort wusste, wessen Perspektive ich gerade lese. Nach einigen Seiten habe ich mich aber daran gewöhnt, gerade weil, der Schreibstil sehr flüssig und leicht zu lesen ist, als auch ein schnelles Tempo vorgibt. Mit den Hauptpersonen haben Erik Axl Sund sehr vielseitige Charaktere geschaffen. Allen ist gemeinsam, dass sie nicht einfach sind. Jeder hat prägende Erinnerungen und Erlebnisse, mit denen er selbst irgendwie fertig werden muss. In einigen Passagen erfährt der Leser sehr viele Details über das Privatleben der Protagonisten. Dies empfand ich teilweise etwas langatmig und selbst bis zum Ende des Buches überflüssig. Vielleicht spielt das ja für die nächsten Teile eine wesentlichere Rolle? Schließlich ist dies der erste Band und irgendwann muss die Handlung ja aufgebaut werden. Durch diese langatmigen Passagen hat sich die Spannung nur sehr schleppend aufgebaut. Hierfür gibt es deshalb auch einen Punkt Abzug. Erst auf den letzten 100 Seiten wurde es so richtig spannend. Ich habe daher Hoffnung, dass der nächste Teil dafür umso spannender wird. Wichtig ist, dass die Handlung von „Krähenmädchen“ keine leichte Kost ist. Die Hauptthemen sind Kindesmisshandlung/-brauch sowie die grausame Tötung von Kindern. Die Beschreibungen sind, zum Glück, nicht sehr detailreich, aber sie sind deutlich genug, um eine erschreckende Atmosphäre sowie eigene Bilder im Kopf zu schaffen. An einigen Stellen war es ganz schön gruselig und ich habe das Buch einige Male bei Seite gelegt, um eine kleine Verschnaufpause zu machen. Nichtsdestotrotz liefert der Psychothriller interessante Einblicke in das Denken und Fühlen von Opfern und Tätern, sowie Menschen mit multiplen Persönlichkeiten. Es ist erschreckend für mich, wie normal es für das Missbrauchsopfer ist, was ihm ständig angetan wird und auch das es jeden Mann als Pädophilen sieht. Ich denke, hier steckt viel Wahrheit drinnen. Es ist unvorstellbar, was Kinder fühlen und durchmachen, die solche Taten von Klein auf erleben müssen. Dies ging mir beim Lesen besonders nahe. Ich bin gespannt wie es in den nächsten beiden Teilen weiter geht: Welche schrecklichen und verstörenden Details wir noch erfahren werden und welche grausamen Morde noch geschehen müssen, bevor Jeanette Kihlberg und Jens Hurtig die Wahrheit aufdecken können. Fazit: 4 von 5 Sternen für einen gut inszenierten Psychothriller, dem ein wenig an Spannung fehlt.

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