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Rezension zu
Engelskalt

Lasst die Kinder zu mir kommen

Von: sommerlese
09.07.2015

Norwegen: Kommissar Holger Munch bekommt einen neuen Fall zugewiesen und scharrt wieder seine alte Mannschaft um sich. Dazu holt er auch seine Ermittlerin Mia Krüger von einer einsam gelegenen Insel, die eigentlich kurz vor dem Selbstmord steht. Doch als sie hört, dass es um getötete sechsjährige Mädchen geht, schiebt sie ihr Vorhaben nach hinten und schliesst sich der Soko an. Dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben, ist Ihrem geschulten Blick sofort klar. Unter Hochdruck wird zu allen Seiten ermittelt, denn das nächste Opfer wird bald gefunden. Welches Motiv steckt hinter diesen grausamen Verbrechen? Samuel Bjørk lässt den Leser mit seinen drastisch dargestellten Szenen und mysteriös anmutenden Einblicken in die Psyche der Handelnden zunächst in ein Durcheinander von Einzelheiten tauchen, das sich erst allmählich etwas lichtet. Seine Protagonisten werden detailgenau mit ihren Problemen und ihrem persönlichen Umfeld beschrieben und reihen sich in die Riege der verdächtigen und anderen Personen, die problembeladen oder fernab jeglicher Normalität agieren und daher auch schwer einschätzbar sind. Alle werden sehr genau vorgestellt, auch wenn es Zeit und Raum benötigt. Auch die Ermittlungsarbeit wird ausführlich durchgeführt und erklärt, dazu werden viele Handlungsstränge nebeneinander gelegt, die den Leser zwar verwirren, aber der Handlung gut folgen lassen. Es wird diversen Spuren selbst mithilfe eines Hackers nachgegangen, die mal im Nichts enden, dann aber wieder Verbindungen zwischen einigen Personen herstellen. Das macht Spaß und festigt den Spannungsbogen. Auch die vielen Szenenwechsel haben zu einer guten Unterhaltung beigetragen. Wenige Dinge allerdings waren vorhersehbar, zu zufällig oder einfach zu übertrieben und daher nicht ausgewogen genug. Das hat die geheimnisvolle Atmosphäre, die Bjørk erst aufgebaut hat, leider wieder etwas zunichte gemacht. Dazu zählt auch die unverhältnismäßige Dichte im Buch an geistesgestörten Menschen. Das Ende wird ziemlich actionreich präsentiert, findet aber doch die übliche Aufklärung im Gute überleben-Böse sterben-Modus. Dennoch hat mich dieser Beginn einer neuen Reihe gut unterhalten, die Ermittler sind klischeehaft, wie in skandinavischen Krimis üblich, suchtgefährdet und haben diverse Fähigkeiten, die es noch auszubauen gilt. Diese Entwicklung möchte ich gern weiter verfolgen. Hervorragend gestaltet finde ich das Cover des Buches. Ein dick aufgestickt wirkender, da geprägter Titel macht sich blutrot auf grauem Grund besonders gruselig deutlich. Da haben sich Werbeleute mal etwas einfallen lassen. Dieser Thriller hat durchaus einen gewissen Spannungs- und Unterhaltungswert, er zeigt viele kranke Charaktere und ist mal anders geschrieben als die üblichen Thriller.

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