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Rezension zu
Ludwig II.

Ludwig II. - Der unzeitgemäße König

Von: Merendina
15.07.2015

Ich lese sehr gern Bücher über die Geschichte Deutschlands und Bayerns. Deswegen war ich sehr auf die neue Biographie über König Ludwig II. gespannt. Wir leben in Bayern und schon als Kind hat mich der Märchenkönig fasziniert. Damals wie heute lieb(t)e ich es, den Fußweg nach Neuschwanstein hinaufzuwandern, durch Hohenschwangau zu schlendern, die tollen Gärten und Wasserspiele in Linderhof zu durchstreifen, mit dem Schiff nach Herrenchiemsee zu fahren oder auch das Sissischloss bei Aichach und die Roseninsel in der Nähe von Starnberg zu erkunden. Schon das Buchcover dieser Ludwig-Biographie fand ich sehr ansprechend. Es ist schlicht gehalten, auf weißem Hintergrund ist der junge König zu sehen. Oliver Hilmes sah für sein Buch "Ludwig II. - Der unzeitgemäße König" als erster Historiker das Geheime Hausarchiv der Wittelsbacher. Er hatte Einblick in den persönlichen Nachlass des "Märchenkönigs". Deswegen fand ich das Buch auch so interessant, da es viel Persönliches über Ludwig II. verriet. Auch Dinge, die ich noch nicht wusste. Man erfährt in diesem Buch sehr vieles über die Familie Ludwigs II., aber auch die Geschichte Deutschlands und Bayerns zu Lebzeiten des Königs wird ausführlich behandelt. Was fasziniert die Menschen heute noch so sehr an diesem König? Sind es die wunderschönen Schlösser mit außergewöhnlicher Ausstattung und einzigartigen Gärten? Ist es der exzentrische König, der zu einer falschen Zeit gelebt zu haben scheint? Ist es der mysteriöse Tod im See, der bis heute nicht aufgeklärt werden konnte? Das Buch gibt in einer wunderbar lesbaren Sprache viele, viele Informationen zu Ludwig II. Auch wenn man bereits einige Biographien gelesen hat, erfährt man doch wieder Neues. Ich bin richtig in die Welt um Ludwig II. eingetaucht, habe mitgefühlt, dass er z. B. als Kind doch ein recht straff durchorganisiertes Programm absolvieren musste, von morgens bis abends, dass er kaum Freizeit hatte. Ich war entsetzt, wie man z.B. seinen Bruder Otto, der wohl psychisch krank war, bis zu seinem Tod von anderen Menschen abschottete, ihn einfach in Schloss Berg einsperrte. Man ist mittendrin in der Geschichte, verfolgt Ludwigs Freundschaft mit Richard Wagner mit, deren Bruch. Man erfährt über die homosexuelle Neigung des Königs, über seine arrangierte Hochzeit, die er im letzten Moment verhinderte. Und man fühlt mit, wie der exzentrische Mann für krank erklärt wird, wie er seiner Macht entzogen wird und ist über den plötzlichen Tod entsetzt. War Ludwig II. wirklich psychich krank oder hat er als Liebhaber der Kunst und der Ästhetik doch einfach nur in der falschen Zeit gelebt? Was ließ ihn zu dem werden, der er wohl am Ende war? War es seine straff durchorganisierte Kindheit, seine Homosexualität, die er nicht frei ausleben konnte? Man weiß es nicht und so wird Ludwig II. wohl immer ein Mythos bleiben und seine Faszination ausüben. Denn nicht umsonst kommen jedes Jahr tausende Touristen nach Bayern um seine Schlösser zu bewundern. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich habe es kaum aus den Händen legen können. Sehr schön fand ich die direkten Zitate aus den Briefen und die vielen Fotos und Zeichnungen im Buch. Eine wunderschöne Lektüre, die ich Ludwig-Fans bestens empfehlen kann. Ich gebe diesem tollen Buch volle Punktzahl: fünf Sternchen!

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