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Rezension zu
Das Hochzeitsversprechen

Ich bin besseres von ihr gewohnt...

Von: Pia Hansson
15.07.2015

AUTOR Sophie Kinsella ist Schriftstellerin und ehemalige Wirtschaftsjournalistin. Ihre Schnäppchenjägerin-Romane um die liebenswerte Chaotin Rebecca Bloomwood werden von einem Millionenpublikum verschlungen. Die Verfilmung ihres Bestsellers »Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin« wurde zum internationalen Kinohit. Sophie Kinsella eroberte die Bestsellerlisten aber auch mit Romanen wie »Göttin in Gummistiefeln«, »Kennen wir uns nicht?«, »Kein Kuss unter dieser Nummer« oder mit ihren unter dem Namen Madeleine Wickham verfassten Romanen im Sturm. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in London. ERSTER SATZ: "Diese jungen Leute"! INHALT: Hochzeitsnacht und Honeymoon – und der Albtraum vom Glück ist perfekt ... Nach der jüngsten Enttäuschung hat Lottie endgültig die Nase voll von bindungsunfähigen Männern. Als sich da plötzlich Ben meldet, eine alte Flamme von ihr, geht alles ganz schnell. Denn Ben erinnert Lottie an einen vor Jahren geschlossenen Pakt, wonach die beiden einander heiraten wollten, sollten sie mit dreißig noch single sein. Lottie zögert nicht lange und marschiert kurzentschlossen mit Ben zum Altar. Von dort geht es geradewegs in die Flitterwochen auf Ikonos, jene griechische Insel, auf der sie sich einst kennengelernt hatten. Freunde und Familien der beiden sind entsetzt. Und schließlich machen sich Lotties Schwester Fliss und Bens Freund Lorcan auf nach Ikonos, um Honeymoon und Hochzeitsnacht nach Kräften zu sabotieren ... MEINE MEINUNG: Typisch Kinsella! Das war mein erster Gedanke als ich das Buch in den Händen hielt. Das weiße Cover mit der Braut und den Blumen darauf, verspricht Romantik, Humor und ein Happy-End. Und genau das bekommt der Leser auch, doch leider konnte die Geschichte nicht ganz mit dem mithalten, was ich bisher von Frau Kinsella gewohnt war. Ihr Schreibstil war wie immer locker und leicht zu lesen gespickt mit einer guten Portion Humor, sodass das Lesen nicht langweilig wurde. Trotz der umfangreichen 512 Seiten habe ich mich stets gut unterhalten gefühlt. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Schwestern Lottie und Fliss erzählt, so bekommt man einen wunderbaren Einblick in die chaotische Gedanken- und Gefühlswelt der jungen Frauen. Außerdem bring diese wechselnde Erzählperspektive etwas Abwechslung in die Geschichte. Natürlich sind damit auch einige kleine Wiederholungen in der Handlung verbunden, doch darüber kann man leicht hinwegsehen. Die beiden Schwestern könnten unterschiedlicher nicht sein. Lottie träumt wie jede Frau von einer romantischen Hochzeit mit ihrem Traummann, ein schickes Haus und natürlich Kinder, doch als das scheitert, stellt sie alles in Frage. Fliss ist frisch geschieden und liegt im Streit mit ihrem Exmann, besonders bezüglich ihres gemeinsamen Sohnes. Aus eigener Erfahrung ist sie nicht gerade begeistert davon, dass Lottie unbedingt heiraten will. Doch Lottie weist alle Bedenken ihrer Schwester von sich und geht ihren eigenen Weg – sie heiratet eine alte Jugendliebe. Für mich persönlich war dieses Verhalten von Lottie eine totale Trotzreaktion und wirkt total kindisch. Wem will sie eigentlich etwas beweisen? Sich selbst oder Fliss? Lottie ist in ihrem Verhalten schlichtweg stur und lässt sich nicht von ihrem Weg abbringen, selbst dann nicht, wenn sie sich selbst eigentlich eingestehen müsste, dass sie gescheitert ist. Doch das kann sie irgendwie nicht. Für mich hat Lottie einen Charakter, der mir nur wenig sympathisch ist. Sie wirkt für ihr Alter noch äußerst naiv und unreif, was allerdings so gar nicht zu ihren Träumen und Wünschen vom Leben passt. Anstatt sich ihrem Leben zu stellen und eigene Entscheidungen zu treffen, versucht sie mit aller Macht sich gegenüber ihrer großen Schwester zu behaupten. Warum ist sie nicht einfach sie selbst und steht dazu? Aber Fliss macht es ihr auch nicht gerade leicht. Fühlt sie sich doch für ihre kleine Schwester verantwortlich und will sie ständig beschützen anstatt sie ihre eigenen (auch negativen) Erfahrungen machen zu lassen. Fliss sollte lernen loszulassen, auch wenn es schwer fällt. Mein persönliches Highlight waren die Sabotieraktionen, die sicherlich sehr überspitzt und dadurch teilweise eher unrealistisch waren. Aber gerade von solchen Übertreibungen leben solche Geschichten doch, oder nicht? Die Aktionen unterstützten die an sich schon humorreiche Handlung und machten das Lesen umso amüsanter, da sie immer wieder für den einen oder anderen Lacher sorgten. Das Ende konnte mich allerdings wenig überzeugen. So war bereits viele Seiten vor der letzten Zeile klar, wie die Geschichte wohl ausgehen wird. Dadurch wirkte das Ende sehr in die Länge gezogen. Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen. FAZIT: „Das Hochzeitsversprechen“ war insgesamt ein typischer Kinsella-Roman – chaotische und ziemlich naive Protagonistinnen, große Gefühle und eine gute Portion Humor. Obwohl mich der Roman gut unterhalten hat, brachten mir die anderen Romane der Autorin (etwa Shopaholic) deutlich mehr Lesespaß und die Handlungen wirkten insgesamt überzeugende. Dennoch ist „Das Hochzeitsversprechen“ ein unterhaltsamer Roman für zwischendurch, den man jedoch in seiner Handlung nicht allzu ernst nehmen, sondern einfach genießen sollte.

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