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Rezension zu
Die Überlebenden

Düstere und spannende Dystopie mit viel Potenzial

Von: Sana
19.07.2015

Inhalt: Ruby hat überlebt. Doch der Preis dafür war hoch. Sie hat alles verloren: Freunde, Familie, ihr ganzes Leben. Weil sie das Virus überlebt hat. Weil sie nun eine Fähigkeit besitzt, die sie zur Bedrohung werden lässt, zu einer Gefahr für die Menschheit. Denn sie kann die Gedanken anderer beeinflussen. Deshalb wurde sie in ein Lager gebracht mit vielen anderen Überlebenden. Deshalb soll sie getötet werden. Aber Ruby hat nicht überlebt, um zu sterben. Sie wird kämpfen, schließlich hat sie nichts zu verlieren. Noch nicht ... Meine Meinung: "Die Überlebenden" ist eine sehr düstere Geschichte, die ein erschreckendes Zukunftsszenario ausmalt: Die Menschheit steht am Abgrund, denn ein gefährliches Virus hat die jüngere Generation entweder dahingerafft oder ihnen gefährlich anmutende Fähigkeiten verpasst. Ruby ist erst zehn, als sie ihre Kräfte zum ersten Mal unwissentlich benutzt und dadurch alles verliert. Wie unzählige andere Kinder wird sie in ein Lager eingesperrt, in dem sie unterdrückt und zur Zwangsarbeit gezwungen wird. Durch diese traumatische Erfahrung ist Ruby sehr verschlossen und und zurückhaltend, was den Kontakt zu anderen Menschen anbelangt. Stellenweise war sie mir zu verschüchtert und ängstlich und ich hätte mir gewünscht, dass sie noch mehr aus sich herausgeht und für ihre Ideale einsteht. Schließlich besitzt sie unheimlich starke Kräfte, die sie für das Gute einsetzen könnte. Stattdessen würde sie diese am liebsten vergessen und fürchtet sich davor, sie zu benutzen. Andererseits ist ihre Haltung natürlich auch verständlich. Die Grauen, die sie durch ihren Aufenthalt im Lager erlitten hat, kann man sich nur schwer vorstellen. Als unschuldiges kleines Mädchen wird ihr Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt und ihre Kindheit verwandelt sich in eine finstere Horrorgeschichte. Für Unbeschwertheit und persönliche Bindungen ist so im ersten Viertel des Buches kein Platz. Erst als sie auf ihrer Flucht das Dreierteam um Liam, Chubs und Zu kennenlernt, erfährt ihr Leben langsam wieder eine positive Wendung. Die drei sind wie sie aus einem Lager ausgebrochen und setzen alles daran, den grausamen Häschern zu entkommen. Anfangs eher widerwillig wird Ruby ein Teil ihrer Gruppe und begleitet sie auf einem Road-Trip etwas anderer Art durch das durch die Katastrophe stark gezeichnete Amerika. Ich fand es gut, dass durch diese neuen Charaktere wieder frischer Wind in die Geschichte gekommen ist und die Atmosphäre etwas aufgelockert wurde. Jeder von ihnen ist auf seine eigene Art und Weise liebenswert und bereichert die ansonsten eher pessimistische Story. Auch wenn der gutaussehende und selbstlose Liam geradewegs zum mutigen Helden prädestiniert ist, habe ich insbesondere den störrischen Chubs und die goldige Zu ins Herz geschlossen. Diese beiden waren für mich die charakterlichen Highlights des Buches, da sie mit ihren individuellen Wesenszügen herausstechen. Im Vergleich dazu fand ich Ruby und Liam ganz nett, aber etwas farblos. Die Geschichte liest sich relativ flüssig, stellenweise gibt es jedoch auch langatmige Passagen. Rubys innerer Konflikt à la "Ich darf keine persönlichen Bindungen eingehen" und "Was soll ich nur tun, ich darf ihn nicht berühren" hat mich sehr an Juliette aus der "Shatter Me"-Reihe erinnert. Zum Glück ist Ruby aber keine so nervige Protagonistin. Trotzdem - mit einer Wendung im letzten Viertel des Buches war ich gar nicht zufrieden. Das ging mir zu sehr in Richtung Liebesdreieck und ich fand es wieder stark an Tahereh Mafis Reihe angelehnt. Überzeugt hat mich dagegen die stets präsente Spannung und das Ende des Buches. Immer wieder findet Ruby die Tatsache bestätigt, dass man keinem trauen kann und Verrat an jeder Ecken lauert. Der Schluss unterstreicht dies noch einmal mit einem eindrucksvollen Cliffhanger, der einem verzweifelt nach der Fortsetzung schreien lässt. Fazit: "Die Überlebenden" ist ein spannender Roman für alle, die gerne Geschichten über düstere Zukunftsszenarien lesen. Besonders die Nebenfiguren machen die Dystopie zu einem unterhaltsamen Leseerlebnis.

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