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Rezension zu
Der verbotene Fluss

"Mutterliebe"

Von: Heidi K aus Recklinghausen
20.07.2015

-= Klappentext =- Charlotte wagt einen großen Schritt, als sie 1890 Berlin verlässt und eine Stelle als Gouvernante in einem herrschaftlichen Haus bei London antritt. Dort ist sie für die junge Emily verantwortlich, die seit dem tragischen Verlust ihrer Mutter von schlimmen Albträumen verfolgt wird und den nahe gelegenen Fluss fürchtet. Besorgt um das Wohl des Mädchens versucht Charlotte, mehr über den Tod von Lady Ellen herauszufinden, doch niemand im Haus ist bereit, das Schweigen zu brechen. Erst mithilfe des Journalisten Tom kommt Charlotte einer dunklen Wahrheit auf die Spur … Hier ein sehr schönes Gedicht aus dem Roman S. 25, das sehr gut die Sittsamkeit der Frauen und Mädchen des Romans im Jahre 1890 beschreibt: Ich steh auf hohen Balkone am Turm, Umstrichen vom schreienden Stare, Und lass gleich einer Mänade den Sturm Mir wühlen im flatternden Haare Nun muss ich sitzen so fein und klar, gleich einem artigen Kinde, und darf nur heimlich lösen mein Haar, und lassen es flattern im Winde Annette von Droste-Hülshoff -= Leseeindrücke =- Charlotte verlässt 1890 nach einer großen Enttäuschung in Sachen Liebe ihre Familie und Heimat in Deutschland. Sie hat eine Stelle als Gouvernante im Dorf Westhumble in der Nähe von London angenommen. Ihr Ziehkind, die achtjährige Emily, und ihr Vater, Sir Andrew Clayworth, leben auf Chalk Hill in einem schönen großen Landhaus am Waldrand, das der Mutter von Emily gehörte. Lady Ellen ist vor einem halben Jahr auf tragische Weise ums Leben gekommen. Sie soll im nahen Fluss Mole ertrunken sein, ihre Leiche wurde bis heute nicht gefunden .... Charlotte weiß, dass der Tod von Emilys Mutter ein wunder Punkt im Leben des Kindes ist, und versucht ihr so gut es geht zu helfen, ohne ein Wort über das Geschehene zu verlieren. Tagsüber ist Emily ein aufgwecktes braves Mädchen aber nachts hat sie immer öfter Visionen und Albträume, in denen sie ihre tote Mutter zu sehen glaubt. Sie wacht schreiend auf oder sieht im Wachtraum ihre zu früh verlorene Mutter. Charlotte versucht, hinter das Geheimniss von Lady Ellens Tod zu kommen, um Emily, die immer öfter von ihrer Mutter "heimgesucht " wird, helfen zu können. Bei ihren heimlichen Nachforschungen stößt Charlotte allerdings auf eine Mauer des Schweigens. Sir Andrew, Lady Ellens Mann, hat es jedem verboten, jemals wieder über Lady Ellen zu reden. Wieso darf keiner über Emilys Mutter reden? Charlotte macht sich große Sorgen um Emily, sie recherchiert heimlich und erfährt hinter vorgehaltener Hand, unter dem Siegel der Verschwiegenheit, dass in der Ehe des Abgeordneten Sir Andrew und seiner Frau Lady Ellen doch nicht alles so gut war, wie es den Anschein gehabt hatte. Erst als es dem Kind immer schlechter geht, nimmt Sir Andrew Kontakt zu Tom Ashton auf, der seit einiger Zeit zur "Society for Psychical Research" gehört, einer Gesellschaft, die sich mit der Erforschung von übersinnlichen Phänomenen beschäftigt. Tom Ashton und Charlotte versuchen nun gemeinsam, Emily zu helfen und das Geheimnis um Lady Ellen zu lüften. Ohne dass sie es ahnen, begeben sich dabei in Gefahr. -= Fazit =- Susanne Goga hat mit "Der verbotene Fluss" einen sehr schönen, tiefsinnigen Roman geschrieben, der meine Bedürfnisse und Erwartungen an dieses Buch, nach Spannung, Unterhaltung, guten Protagonisten und mit einer wunderschönen bebilderten Landschaft von London und der ländlichen Umgebung um Surrey, voll erfüllt hat! Charlotte und Emily habe ich geliebt, die tapfere, mutige junge Frau, die ihre Zukunft noch mal neu ausrichtet, weit weg von Familie und Heimat als Gouvernante von Emily. Emily, das kleine Mädchen, wie leid sie mir tat, so jung ohne die wärmende Liebe der Mutter, darauf fixiert, wenigstens die Aufmerksamkeit des viel beschäftigten Vaters zu erhaschen. Am liebsten hätte ich sie im Arm genommen und getröstet. Sir Andrew war mir lange Zeit ein Rätsel aber in seiner Rolle perfekt. Richtig schön lebendig beschrieben worden sind alle Protagonisten, ich konnte sie alle "sehen": die "verrückte" Tilly Burke, die ehemalige Nanny von Lady Ellen, Nora, die Nanny von Emily. Die "steife " Haushälterin Mrs. Evans, Wilkins, den Kutscher, den netten Reverend und seine Frau usw. Es war schön, dass ich alle kennenlernen durfte. Das unheimliche im Haus und das, was mit Emily geschah, hat mir so manche Gänsehaut beschert, teilweise sehr mysteriös, was da passierte. Es passt einfach alles sehr gut zusammen, in der Zeit von 1890 war der Spiritismus in London sehr angesagt, fast wie ein Gesellschaftsspiel für jeden. Natürlich lockte diese Tatsache auch sehr viele Scharlatane an, die den Leuten für ihre Dienste das Geld aus den Taschen zogen. Tom Ashton, der richtige Mann am richtigen Ort. Er hat selbst vor einiger Zeit seine Frau verloren und geht sehr behutsam mit dem Kind um. Er bietet Sir Andrew die Stirn und lässt sich keine Vorschriften machen und den Mund verbieten. Bravo! Eine der tragenden Figuren in diesem großartigen Roman, der so viele Wendungen hat und immer wieder neue Aspekte hervorzaubert. Jede gelesene Seite bringt den Leser näher an das gut gehütete Geheimniss von Chalk Hill, und man möchte das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen, bevor es gelüftet ist, das Geheimniss .... Ich würde mir gerne eine Fortsetzung mit Tom und Charlotte wünschen, denn das Ende kam dann doch viel zu schnell für mich, wie immer, wenn ich ein Buch besonders schön finde und mich wohlgefühlt habe damit ;o) Von mir eine unbedingte, uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die gerne historische Kriminalromane um London im 19. Jahrhundert lesen. Für alle, die "Downton Abby" und "Das Haus am Eaton Place" lieben und geliebt haben. Sehr gute 5 Sterne ****

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