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Rezension zu
Die Welt ist kein Ozean

Traumhaft schön!

Von: Zwischensequenz
28.07.2015

Titel: Die Welt ist kein Ozean Autor: Alexa Hennig von Lange Verlag: cbt Seitenanzahl: 242 Preis: 11,99€ (Als eBook bei Amazon) "Wichtig ist, dass man weiß, was am Ende dabei rauskommen soll" -Franzi's Vater (S. 66) COVER: Das Cover ist wie ich finde sehr schlicht gehalten aber passend zum Titel und zur Handlung. Franzi erwähnt oft die Meereswellen welche auf dem Cover ins Auge sticht und vor allem die roten Haare und die bleiche Haut passen perfekt. Mir gefiel das Cover gut aber nicht so gut das ich sagen würde "Deswegen wollte ich dieses Buch lesen!". INHALT: Die junge, sechzehnjährige Franzi entscheidet sich für ein zweiwöchiges Berufspraktikum in einer psychiatrischen Klinik für Kinder und Jugendliche bevor sie ihr lang ersehntes Auslandsjahr antretet. Da sie sehr behütet aufgewachsen ist sieht sie das als eine Art Urlaub von eben diesem und sie stellt sich die zwei Wochen aufregend und besonders vor aber bald muss sie merken das sie gar nicht so stählerne Nerven hat wie sie es zuvor auf dem Fragebogen der Klinik angekreuzt hat. In der Klinik trifft sie auf Jugendliche und Kinder die von außen gänzlich normal sind innerlich aber gegen viele Dämonen zu kämpfen haben und diesen Kampf durchaus auch verlieren. Franzi merkt bald das sie sobald sie die Treppe zur Klinik hochgeht und diese betritt in eine Welt taucht in der die Normalität außer Kraft gesetzt ist und das junge Mädchen bezeichnet die Klinik als "Wunderland" ("Die Alice im Wunderland-Welt trägt Trauer." S181). Doch obwohl ihr das alles was in der Klinik passiert an die Substanz geht setzt sie ihr Praktikum fort denn sie will anderen helfen und als sie den achtzehnjährigen Tucker welcher nach einem traumatischen Erlebnis an totalem Mutisums leidet trifft hat sie einen weiteren Grund zu bleiben. Tief zurückgezogen schwimmt Tucker seine Runden im Schwimmbad der Klinik und das am liebsten unter Wasser wo ihn keiner erreichen kann. Mit viel Geduld schafft Franzi es das der traumatisierte Junge auf sie reagiert und sogar mit ihr spricht und plötzlich steht die sechzehnjährige vor einer schweren Entscheidung. Soll sie wie geplant das langersehnte Auslandsjahr antreten oder ihrem Herzen folgen welches dank Tucker erwacht zu sein scheint? MEINUNG: Als ich das Buch beim Bloggerportal angefragt habe tat ich es ohne irgendwelche Erwartungen und nur weil mich der Klappentext ansprach. Der Plot des Buches wird sehr gefühlvoll und realistisch erzählt. Mir persönlich hat sehr gefallen wie vorurteilsfrei und unbefangen Franzi anderen Menschen und vor allem den Kindern und Jugendlichen welche mit psychischen Erkrankungen jeglicher Art zu kämpfen haben in der Klinik begegnet. Es ist bemerkenswert wie sie es schafft mit allen aus zukommen, auf diese Kinder und Jugendliche einzugehen, für einen jeden von ihnen da zu sein und zu helfen falls sie es wollen und es dabei dennoch schafft sie selbst zu seinen und sich nicht zu verstellen. Sämtliche Figuren im Buch sind in meinen Augen sehr realistisch dargestellt und vor allem Franzi die mit ihrer Art alles positiv zu sehen (gut fast alles) stich aus der Menge heraus. Franzi hat mir von Anfang an gefallen und ich konnte mich erstaunlich gut mit ihr Identifizieren. Was Tucker angeht muss ich sagen das auch er mir von Anfang an sehr gut gefallen hat. Während Franzi jedoch durch ihre Worte überzeugt ist es bei Tucker aufgrund seines Krankheitsbildes so das er durch Handlungen und mit seinem auftreten gegenüber Franzi überzeugt. Anfangs erscheint es einem irgendwie lächerlich das Franzi daran glaubt ihn "retten" zu können aber man merkt bald das man mit diesem Gedanken sehr falsch liegt und das sie einander quasi gegenseitig retten. Für mich ist dieses Protagonisten-Paar sehr seltsam aber auch sehr interessant und im laufe des Buches sind mir beide sehr ans Herz gewachsen. Kommen wir nun zu den Nebenfiguren. In dem Buch haben mich zwei Nebenfiguren sehr beeindruckt und ich finde diese sind auch die wichtigsten. Da ist einmal Franzi's beste Freundin Nelli und dann ist da Schwester Maggie die in der Klinik während Franzi's Praktikum ihre Ansprechpartnerin ist. An Nelli hat mich am meisten beeindruckt das obwohl sie so erwachsen und aufgeklärt erscheint man schnell merkt das in ihr eigentlich ein kleines, verlassenes und verletztes Mädchen steckt welches mir der jetzigen Familiensituation überfordert ist und deswegen mit aller kraft an dem wenigen beständigen (wie zum Beispiel ihre Freundschaft mit Franzi) in ihrem Leben klammert. Bei Schwester Maggie war es schlicht ihre ganze Art. Anfangs beschreibt Franzi Schwester Maggie als streng aber auch als jemanden denn sie mag jedoch wird schnell klar das Maggie gar nicht so streng ist wie sie scheint. Ich empfinde Schwester Maggie als sehr Mitfühlsam und lieb. Im laufe der Geschichte wird die Schwester zur einer starken Stütze für Franzi und das macht sie in meinen Augen zu einer sehr, sehr wichtigen Nebenfigur. Ich denke würde Franzi jemals in der Klinik arbeiten hätte sie mit Schwester Maggie jemanden der immer an ihrer Seite stehen würde der ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen würde. Zum Schreibstil des Buchen kann ich nicht viel sagen außer das er einfach aber dennoch gefühlvoll und realistisch ist was vermutlich an der Einfachheit liegt. Keiner von uns redet im richtigen Leben wie ein Schriftsteller aus vergangener Zeit, wir benutzen keine schweren Wörter wenn wir uns mit wem unterhalten sondern einfache und ebenso hat es die Autorin beim schreiben gemacht. Sie hat die leichten Wörter den schweren vorgezogen und das macht das Buch für mich so traumhaft schön. Es war für mich nicht schwer in die Geschichte von Franzi und Tucker einzutauchen und mit ihnen sämtliche Probleme zu meistern die ihnen das Leben beschert hat. FAZIT: Ehrlich gesagt weiß ich nicht was ich sagen soll. Ich habe lange kein Jugendbuch gelesen und vergessen wie herrlich einfach sich solche Bücher lesen. Alle Jugendbücher sind einfach geschrieben aber kein Jugendbuch hat mich so sehr gepackt wie dieses. Ich habe vom ersten Satz an mitgefühlt und zusammen mit Franzi eine Reise in eine Welt gemacht die mich als jemanden der Depressionen hat etwas erschreckt. Ich kann aus Erfahrung sagen das es verflucht schwer ist gegen die eigenen Schweinehunde zu kämpfen und ich will mir nicht ausmalen um wie viel schwerer das sein muss wenn man in einer Klinik sitzt. Beim lesen dieses Buches sind meine Gefühle Achterbahn gefahren. Ich habe geweint und gelacht, ich war verzweifelt, verängstigt und begeistert, ich war traurig, deprimiert und nachdenklich und am Ende dieser Achterbahn war ich glücklich und nachdenklich. Das Ende dieses Buches hat mir sehr gefallen denn es lässt Spielraum für eine Fortsetzung und für die Fantasie des Lesers. Das Buch habe ich innerhalb weniger Stunden zu Ende gelesen und nun bereue ich es denn ich vermisse Franzi, Tucker, Schwester Maggie und Nelli jetzt schon sehr. Ich hoffe (wenn auch vielleicht vergeblich) auf eine Fortsetzung und möchte mich an dieser Stelle bei dem Verlag cbt und der Autorin herzlichst für dieses wundervolle Buch bedanken welches mir auf eine gewisse Weise sehr viel Kraft gegeben hat und welches ich sicherlich erneut lesen werde. Das Buch kriegt von mir trotz des Covers das mir zwar gut aber nicht außerordentlich gefallen hat fünf von fünf Sternen und ich kann es jedem empfehlen der einen Einblick in solch eine Institution wagen möchte, etwas schönes aber leichtes lesen will und sich für solche Sachen interessiert.

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