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Rezension zu
Nebelkind

Thanatos

Von: Belles Leseinsel
17.08.2015

Der Leiter des Amts für Migration wird in seinem Haus ermordet aufgefunden. Spuren deuten darauf hin, dass der Mord von einem Kind verübt wurde. Als kurze Zeit später ein etwa 9-jähriger Junge ebenfalls ermordet wird, scheint der Täter gefunden. Bei der Obduktion wird im Nacken des Jungen der Name „Thanatos“ entdeckt und Staatsanwältin Jana Berzelius ist geschockt. Trägt sie doch ebenfalls einen eingeritzten Namen im Nacken. Allerdings weiß Jana nicht, wer ihr diesen Namen eines Todesgottes in ihr Genick eingeritzt hat. Jegliche Erinnerungen an ihre Kindheit fehlen ihr. Auf eigene Faust beginnt die Staatsanwältin zu ermitteln. Es gilt viele Fragen zu klären und lose Fäden von den Kommissaren Mia Bolander und Henrik Levin zu verbinden, zumal im Verlauf der Ermittlungen noch weitere Morde geschehen, die alle im Zusammenhang mit dem Mord am Leiter des Migrationsamtes zu stehen scheinen. Und welches Geheimnis verbirgt die Staatsanwältin, deren Erinnerungen erst mit ihrer Adoption einsetzen und die sich nicht erklären kann, woher der Name „Ker“ in ihrem Nacken stammt. Die Story gestaltet sich durchaus komplex, allerdings fehlt ihr lange Zeit die Spannung. Die Ermittlungen der Kommissare gestalten sich äußerst schwierig und zäh, lange Zeit ist keine heiße Spur erkennbar, geschweige denn, Zusammenhänge zwischen dem toten Beamten und dem kleinen Jungen feststellbar. Zumeist verfolgt man die Ermittlungen von Levin und Bolander wie auch die privaten Nachforschungen von Jana. Hierbei stellt die Staatsanwältin Fähigkeiten an sich fest, die lange Zeit verborgen in ihr geschlummert haben und sie sich nicht erklären kann, woher sie kommen. Ab dem Mittelteil zieht auch langsam die Spannung etwas an und steigert sich bis zum Ende zusehends. Nach und nach werden die Zusammenhänge sichtbar und auch ein zusätzlicher Handlungsstrang, der immer wieder mit kurzen Sequenzen einfließt, bringt mit der Zeit Licht ins Dunkle. Neben der lange Zeit fehlenden Spannung sind aber auch die Protagonisten nicht unbedingt Sympathieträger. Emelie Schepp geht immer wieder auch kurz auf deren Privatleben ein. Mia Bolander hat mit dem Umgang von Geld ein Riesenproblem, schreckt dabei vor Diebstahl nicht zurück und sie ist regelrecht zerfressen vor Neid auf Jana Berzelius, die eindeutig aus betuchtem Hause kommt. Ihr Zickenkrieg gegenüber der Staatsanwältin nervt mit der Zeit, auch wenn Jana deren verbalen Anfeindungen mit stoischer Ruhe begegnet. Henrik Levin dagegen hat zu Hause nichts zu sagen. Der junge Vater ist ein regelrechter Duckmäuser und traut sich kaum, eigene Wünsche zu äußern. Im Berufsleben dagegen tritt Levin recht resolut auf und präsentiert sich als guter Ermittler. Jana Berzelius dagegen ist ein wirklich interessanter, facettenreicher Charakter. Die Staatsanwältin ist eher introvertiert, gibt von ihrem Privatleben nichts preis und verfolgt stringent die Spuren, welche sie immer näher zu ihrer eigenen Vergangenheit führen. Fazit: Wohldurchdachte, komplexe Story, der es jedoch an Spannung fehlt und die nicht gerade mit sympathischen Ermittlern aufwarten kann.

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