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Rezension zu
After forever

Ein Abschluss, der die Zeit nur so rennen lässt

Von: Jil Aimée
17.08.2015

Ich weiß nicht so recht, wie ich in diese Rezension starten soll. Vielleicht hilft dieses Zitat dabei, denn es sagt eigentlich alles darüber aus, was momentan in meinem Kopf zu ‚After forever‘ und der Reihe an sich vorgeht: „Mein Kopf fühlt sich wie ein zweitausend Seiten starker Roman voller tiefgründiger Gedanken an, voll sinnlosem Gequassel und blöder Fragen, auf die ich die Antwort nicht weiß.“ Vielleicht ist dies auch nicht der beste Einstieg, aber es ist der, jener ich wähle. Ich möchte einfach nur erläutern, was ‚After forever‘ für mich ausgemacht hat. Es beginnt damit, dass die beiden wieder einmal durch schreckliche Ereignisse von ihrer Vergangenheit eingeholt werden. Dieses Mal trifft es damit vor allem Hardin, der seine ganze Kindheit infrage stellen muss, als er um seinen richtigen Vater erfährt. „Wann ist die Sonne verschwunden? Und warum hat sie mich nicht mitgenommen?“ Voller Zorn und Schmerz stößt er dabei die eine Person von sich, die einzig zu ihm halten wollte, seine Sonne: Tessa. Und sie ist untergegangen. Er begeht dabei einen schweren Fehler, den sie ihm zur Abwechslung nicht verzeihen wird. Jedenfalls nicht so bald, vielleicht auch nie wirklich. Er schickt sie fort und sie geht. Sie hat genug davon, den Box-Sack zu spielen und sucht nun ihr eigenes Leben. Dabei fällt sie zunächst in einen dunklen Schockzustand, auch deshalb, weil sie selbst einen gravieren Schicksalsschlag innerhalb der Familie zu überstehen hat. Sie gibt auf. Ihre Beziehung zu Hardin und gegen ihre Gefühle für ihn anzukämpfen. Sie vergräbt sich in ein tiefes, stumpfes Nichts und lebt so jeden Tag einfach weiter. „Die Zeit vergeht, und ich treibe irgendwie mit. Ich weiß nur noch nicht, ob das gut oder schlecht ist.“ Doch sie schafft es aus diesem Loch hinaus, denn ihre Mom und alte Freunde stehen ihr auf deren Weise zur Seite. Auch Hardin erkennt, dass es schlimmer ist denn je und versucht sich, ihr wieder anzunähern und ihr zu helfen. Doch sie blockt ab und fasst, auch wenn die beiden sich trotz ihrer Trennung hin und wieder leidenschaftlichen Momenten zueinander hingeben, einen einschneidenden Entschluss: Gnadenlosen Abstand und ein Umzug nach New York. Zusammen mit Landon. Sie kapselt sich ab und startet neu. Jedenfalls versucht sie es diesmal wirklich aufrichtig und ehrlich. Denn neben all dem Schmerz, den ihr ihre Familie, aber vor allem auch Hardin zugefügt hat, erfährt sie noch um einen weiteren Tiefpunkt in ihrem Leben, der ihre Gesundheit und Zukunft beeinflusst, den ich aber aus Spoiler-Gründen nicht verrate. In jedem Fall zieht sie sich vor Hardin zurück. Und obwohl dieser eine enorme Kehrtwende innerhalb des letzten Bandes durchmacht, dauert es mehr als zwei Jahre, bis sich die beiden wirklich ehrlich wieder annähern und einander aufrichtig vergeben können. „Ich will nur wieder heilen, was in ihr zerbrochen ist.“ •Aber schaffen sie es jemals, wieder zueinander zu finden? •Was bedeutet diese Kehrtwende für Hardin? •Und wie verändert sich durch die gravierenden Ereignisse hinsichtlich seiner Herkunft, seine Beziehungen zu Ken und Landon? •Kann er Tessa wirklich heilen? •Und wenn ja, wie sieht der beiden Zukunft aus, wie können sie diese gestalten? •Wird es am Ende, wider aller Erwartungen, doch eine Hochzeit sowie eine gemeinsame Zukunft geben? •Oder sorgt Tessas dramatisch zurückgezogenes Ich in diesem Band wirklich für das Ende dieser epischen Liebe? •Was erfährt Tessa Schlimmes über ihre eigene Gesundheit und Zukunft? •Warum benötigt sie 2 Jahre Abstand, bis doch alles so kommt, wie es kommen muss und eine endgültige Entscheidung getroffen wird? Dies alles sind die Fragen, denen sich die Geschichte in diesem Band stellt und die sie zu einem echten Pageturner machen. Allerdings zu Einem, der spaltet. Denn auch ich bin mir noch nicht sicher, wie ich diesen Band abschließend finden soll. Natürlich ist er wieder in Annas typisch einfachem, schlichtem und mitreißendem Erzähl- und Schreibstil verfasst, der den Leser durch die unterschiedlichen Perspektiven alles hautnah miterleben lässt. ‚After forever‘ hat mich inhaltlich mehr als nur gepackt und ergriffen, bildet wirklich eine Steigerung zu den Vorbänden. Dieser Band lebt von Gefühlen, den dunklen wie auch den hellen. Den Romantischen, den erotisch Prickelnden wie auch den Traurigen. „>>Wir sind das unromantischste Paar, das es gibt.<< […] >>Romantik wird sowieso überbewertet. Realismus ist in.<< Die Charaktere und Beziehungen sind reifer geworden. Sie wirken nicht mehr so naiv, sind eigenständig und erwachsen. Sie klären auf und es wird verdeutlicht, was Tessa und Hardin in der Kürze ihrer Beziehung Unglaubliches bereits miteinander erlebt und durchgemacht haben. Sie lernen auch, ein Leben ohne einander zu führen. Zumindest für eine gewisse Weile, um sich selbst von der Vergangenheit heilen zu können. Auch wenn keiner die beiden sie so gut verstehen kann, wie sie einander selbst verstehen und auch, wenn sie sich ihre gegenseitigen Fehler verzeihen können, so vergessen sie diese doch nie. Entfremdungen können manchmal nötig sein, um die Sicht zu schärfen und zusammenzufügen, was zusammen gehört, bzw. zu trennen, was besser alleine lebt. In dieser Hinsicht sind sowohl der Roman als Einzelnes und der Abschluss der Reihe als Ganzes wunderbar gelungen. Auch gibt es hier nicht mehr die chronologischen und inhaltlichen Patzer, die mich noch im ersten Teil sehr gestört haben. Die Reihe ist nicht nur sprachlich, sondern vor allem auch inhaltlich gewachsen, selbst wenn der Abschlussband im Vergleich zu seinen Vorgängern viel dünner ist. Er zieht einfach nicht mehr dieses anstrengende Liebes-Hin-und-Her zwischen den beiden so in die Länge. Also könnte man meinen, es wäre alles wundervoll. Aber, wie bereits erwähnt: ‚After forever‘ spaltet. Nicht nur im Allgemeinen, sondern auch mich selbst im Speziellen. Denn, das Ende bzw. der Epilog des Buches mit den diversen Zeitsprüngen wirkt mir dann allerdings etwas zu gehetzt und hätte durchaus die ein oder andere Seite mehr vertragen. Alleine deshalb schon, um die Gefühle der Charaktere, die sonst mehr als breitgetreten werden, aufzunehmen und zu vermitteln. Auch erfährt man nur eine dürftige Lösung hinsichtlich der gravierenden Entscheidungen zwischen Hochzeit, Zukunft, Kinder und Trennung. Ebenso fehlt etwas mehr Teilnahme am Leben der Nebencharaktere, was wir in ‚After love‘ noch so großzügig erfahren durften. Es ist also eine schwere Entscheidung, die mich erstmalig zwischen 3 und 5 Sternen schwanken lässt. 3 Sterne wären für das durchaus schöne, aber wenig zufriedenstellende und zu gehetzte Ende. 5 Sterne wären für den inhaltlichen Werdegang und die Charakterentwicklung innerhalb dieses Bandes, ausgenommen des Epilogs. An sich war es mein Lieblingsband, eben bis zum Ende. Also treffe ich mich in der Mitte. Und schließe mit einem Zitat, dass für mich die Leseerfahrung der gesamten After-Reihe auszeichnet. Es war ein Lesehighlight, ein Phänomen, jenes ich lieben gelernt habe und nicht missen möchte. Danke für diese wunderbare, wenn auch Nerven aufwühlende, schöne Zeit: „Es war einer dieser Sommer, in denen man sich an einem Juniabend ins Bett legt, um an einem Augustmorgen aufzuwachen.“ Eure Jil Aimée

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