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Rezension zu
Ich will doch bloß sterben, Papa

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Interessantes Thema, schockierende Familiengeschichte

Von: LeseBlick
23.08.2015

Meine Meinung Ich musste wirklich kurz überlegen, ob ich hierzu eine Rezension schreiben kann, denn ich merke, ich denke hier sehr persönlich. Zum einen schockieren mich solche Geschichten, zum anderen spielt hier eindeutig mein Beruf als Ergo- und Schmerztherapeutin mit ein, was eine wertungsfreie Rezension kaum zulässt. (wundert euch nicht, dass ich mal Jani und in den Zitaten Janni schreibe, dass Mädchen hat ihren Namen selbst des Öfteren abgeändert) Vom Aufbau und Schreibstil ist dieses Buch sehr gelungen. Michael Schofield, der Vater kann uns seine Eindrücke gut vermitteln. Die Kapitel sind mit Daten betitelt. Das ein Vater und nicht die Mutter so eine Geschichte erzählt, ist selten und das merkte ich beim Lesen immer wieder. Die Ich-Form war ständig da und sehr oft ertappte ich mich, dass ich beim Lesen die Mutter Susan vor mir hatte und nicht Michael. Einfach ein Denkfehler meinerseits, aber ab und zu führte das zu Verwirrung. Zu den Charakteren selbst wollte ich mich erst gar nicht äußern, denn es sind reale Menschen, die niemand erschaffen hat. Man steckt als Leser nicht in dieser Situation drin, erlebt dieses zum Teil nervenzerreißende Leben nicht mit. Dennoch erscheinen für mich beide Elternteile im Buch als sehr schwache Persönlichkeiten. Die Mutter meist noch mehr, als der Vater. Beide gehen das Thema Jani falsch an. Dass sie das Mädchen über alles lieben, glaube ich sofort. Aber der Weg bis dahin, bis die Diagnose Schizophrenie gestellt wurde, war ein harter Weg und manchmal haben sie ihn sich selbst erschwert. Jani selbst war von klein auf ein außergewöhnliches Mädchen, fast zu außergewöhnlich, dass ich mich manchmal fragte, ob das wirklich eine wahre Geschichte ist. Zum Beispiel hier: „Janni war von Anfang an Frühentwicklerin und konnte schon mit acht Monaten sprechen, mit 13 Monaten kannte sie sämtliche Buchstaben, die großen wie die kleinen, selbst wenn sie auf der Seite lagen oder auf dem Kopf standen. Mit 18 Monaten sprach sie in grammatikalisch korrekten Sätzen und stellte sich anderen mit den Worten vor: Ich heiße Janni Paige und bin 18 Monate alt.“ (S. 18) Dies ist nur ein Beispiel, welches ihr Vater im Buch anführt. Mit 6 besaß Jani einen IQ von 146. ABER der Test, der gemacht wurde reichte nicht aus, denn sie erreichte hier 99,9%, dh. der wahre IQ lag wohl noch deutlich höher. Diese Tatsachen lassen mich staunen und gleichzeitig bin schockiert, dass es sowas gibt. Und dann wäre da noch Jani’s Bruder Bodhi. Michael und Susan Schofield bekamen ein weiteres Kind, um Jani in Hinsicht auf ihre soziale Interaktion zu unterstützen. Wenn sie mit anderen nicht spielt, dann vielleicht mit ihrem Bruder und dann kam alles so anders. Bereits beim Lesen, war mir klar, dass Bodhi keine „normale“ Entwicklung durchmachen wird. Er hat als Kleinkind einfach zu viel mitbekommen. Ja, als Schmerztherapeutin waren da einige sehr schockierende Szenen im Buch, bei denen ich mir dachte, dass wird Folgen haben. Auch hier möchte ich niemanden angreifen, aber die Eltern haben sich oftmals falsch verhalten, was nicht aus Absicht heraus passierte, sondern aus Unwissenheit. Vor allem das letzte Drittel wurde sehr emotional. Ob der Titel zu hundert Prozent passt, weiß ich nicht. Mich zumindest ließ er anderes erahnen. Mein Fazit Wow! Wieder mal hat mich eine wahre Geschichte um das kleine Mädchen Jani komplett erwischt. Dieses Buch lässt einen beim Lesen nicht los und im Nachhinein auch nicht. Eine Bewertung fällt hier wirklich schwer, denn bewerte ich die Geschichte, die Personen oder einfach nur das Buch (Schreibstil, Aufbau usw.) und blende die Geschichte und meine Meinung dazu aus? Im Nachhinein ist es jedoch eine Geschichte, die ich weiterverfolgen werde. Vielleicht schreibt Michael Schofield ein weiteres Buch über die Jugendjahre seine Tochter und evtl. bezieht er auch das Schicksal seines Sohnes mit ein.

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