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Rezension zu
Triumph des Himmels

Triumph des Himmels

Von: Amerdale
23.08.2015

Bisher hatte ich nur Romane von Andrea Schacht gelesen, in denen Katzen eine Hauptrolle spielten, aber auch schon da war ich von dem Schreibstil meistens sehr begeistert. So dass ich nun auch endlich einen ‘richtigen’ historischen Roman von ihr lesen wollte – und ich wurde nicht enttäuscht. Zu meiner Freude kam auch trotzdem eine Katze vor, auch wenn sie nur eine kleine Nebenrolle spielte. Aber auch sonst war ich ehrlich gesagt etwas überrascht, wie sehr mir das Buch gefallen hat. Denn auch wenn ich grundsätzlich sehr an der Zeitperiode interessiert bin, so sind Autorennen oder -rallyes eigentlich nicht meins. Aber die Autorin schafft es hier sehr gut die Ereignisse und Herausforderungen der Rallye spannend und fesselnd zu beschreiben, so dass ich ganz nebenbei einiges über die Automobile des frühen 20. Jahrhunderts gelernt habe. Besonders toll an dem Rallye-Teil der Handlung fand ich aber die Beschreibung der Landschaften und Orte. Die Handlung liegt ja nicht mal 100 Jahre zurück, aber gerade die Beschreibung der Eifel und ihrer Straßen klingt nach einer völlig anderen Landschaft als der Eifel, die ich kenne. Es ist faszinierend zu lesen, wie es dort aussah, als Autos noch ein zu bestaunendes, seltenes Ereignis waren. Von den vorkommenden Figuren waren Gregoire und seine zwei Schwestern ChiChi und ChouChou meine absoluten Lieblinge. Die drei sind einfach herrlich unterhaltsam und mit ihrer optimistischen, liebenswürdigen Art einfach sofort unheimlich sympathisch. Ich hätte gern mehr über sie und ihr Leben in Frankreich erfahren, aber leider liegt der Fokus des Buches nie wirklich auf ihnen. Sollte sich Andrea Schacht aber dazu entschließen über die drei ein eigenes Buch zu schreiben, würde ich es sofort lesen. Ansonsten ist da noch Emmalou, die so etwas den Mittelpunkt des Romans bildet und die ich auch sehr mochte. Sie ist so etwas das, was bei Filmen und Serien gern als starke Frau bezeichnet wird – aber nicht auf eine perfekte Art und Weise. Emmalou ist dagegen manchmal recht dickköpfig und verrennt sich auch mal in was. Aber ihre Schwächen machen sie nur sympathischer. Und natürlich Fritz, der mit seiner Berliner Schnauze einfach amüsant war. Die restlichen Figuren fand ich zwar auch schön vorgestellt, trotz der nicht gerade geringen Anzahl hatte ich recht schnell keine Probleme die erschiedenen Rallye-Teilnehmer auseinanderzuhalten, aber leider sind sie teilweise doch etwas arg klischeehaft / einseitig dargestellt. Bei den Personen, die in dem Buch vorkommen, fand ich es teilweise etwas übertrieben, wie viele Verbindungen es unter ihnen bereits gab. Jeder teilt gefühlt mit jedem anderen eine Vergangenheit und natürlich sind es fast nie positive Erinnerungen, sondern irgendwelche Geheimnisse, die besser unentdeckt bleiben sollte. Was aber fast nie klappt und so bilden sich die Konflikte von selbst. Aber es war einfach zu vieles Guten. Was zwar für die Handlung nicht schlecht war – die Rallye allein hätte ihr nicht so viel Spannung und zwischen menschliche Konflikte verschafft, aber ihre Glaubwürdigkeit auch nicht gerade förderlich war. Der Roman ist nicht perfekt, sondern hat ein paar kleine Schwächen. Aber, und das ist für mich das wichtigste, er bietet eine tolle Unterhaltung. Für mich sicherlich nicht der letzte historische Roman von Frau Schacht. Teilweise fühlt ich mich von der Art der Figurenzeichnung etwas an den Stil von Frau Gablé erinnert, was aber gar nicht schlecht ist. Fans dieser Autorin sollten ruhig mal einen Blick in das Buch hier werfen.

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