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Rezension zu
Die Tudor-Fehde

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der Meisterspion auf seiner letzten Mission

Von: Frau Goethe
30.08.2015

Nachdem ihre Schwester Mary ohne Nachkommen gestorben ist, wird Elisabeth I. 1558 in London gekrönt. Ihr Lebensweg begann als Prinzessin, verlief als Bastard und sogar als Gefangene im Tower, bevor sie als gesalbte Königin fast ein halbes Jahrhundert ihr Volk regierte. Doch die Geschehnisse bedeuten keineswegs das Ende der Aufgaben eines Spions. Die Königin ist nun um ein vielfaches angreifbarer als sie es vorher war. Ihre Geheimnisse müssen um jeden Preis geschützt werden. Wie schon in den beiden vorhergehenden Bänden um das Tudor-Komplott und der Tudor-Verschwörung wird die Geschichte aus der Sicht des Spions Brendan Prescotts erzählt. Der von Cecil und Walsingham ausgebildete junge Mann verbrachte die Regierungszeit Mary I., auch Die Blutige genannt, in der Schweiz. Nun ist er wieder in England und näher bei Kate, einer Zofe Elisabeths, mit der er liiert ist. Wer die Bände in ihrer Reihenfolge gelesen hat, weiß um das Verhältnis der beiden und vor allem das schlechte Gewissen, das Brendan wegen der spanischen Spionin Sybilla plagt. Vergiftete Pakete tragen eindeutig ihre Handschrift. Doch Brendan hat einen ganz persönlichen Auftrag für Elisabeth zu erfüllen. Sie sorgt sich um ihre Hofdame und enge Vertraute, Lady Blanche Perry. Auch auf der langen Reise nach Yorkshire kann er die Taten von Sybilla nicht vergessen. Zum Glück zieht hier das Erzähltempo so an, dass auch der Leser vergisst, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Temporeich schildert Christopher Gortner die Ereignisse auf dem Land, ebenso wie das Leben am Hof. Der Abschluss der Trilogie um den Meisterspion ist für mein Gefühl auch der krimilastigste der historischen Romane um die letzte Tudor-Königin. Während der langen Regierungszeit rankten sich immer wieder Gerüchte um die jungfräuliche Königin. Sie weigerte sich stets, ihre Macht mit einem Ehemann zu teilen. Dennoch sorgte sie sich, wen sie als Erben einsetzen sollte. Diesen Zwiespalt haben immer wieder ihre Gegner genutzt, um durch geschickt platzierte Nachrichten Zweifel an der Intension der Königin im Volk und unter den ausländischen Diplomaten zu säen. Der Autor hat diese nur unzureichend bekannten Geschehnisse für seinen dritten Fall genutzt und daraus eine spannende Geschichte kreiert. Dabei hält er sich an die historisch belegten Ereignisse, setzt damit Eckpunkte und zieht seine Schlüsse. Der Mix aus realen und fiktiven Personen ist dabei ebenso gelungen. Schnell findet der Leser seine Sympathieträger mit denen er mitfiebern kann. Die Charaktere wurden plausibel erläutert und agieren vor einer farbenfrohen Kulisse des Hofes. Die Serie lässt sich aufgrund der tatsächlich stattgefundenen Verschwörungen und Anschläge auch gut in Einzelbände aufteilen. Um sich aber den Spaß mit der Entwicklung der fiktiven Figuren nicht zu nehmen, empfehle ich die Einhaltung der Chronologie. Der letzte Teil erklärt alle offenen Fragen aus den vorhergehenden Büchern, sodass alles seinen zufriedenstellenden Abschluss bekommt. Natürlich lassen sich manche Dinge nur noch spekulieren und alles könnte auch ganz anders sein. Diese Darstellung ist überzeugend und mit einer sprachlichen passenden Erzählkunst kombiniert, sodass nicht nur die Tudor-Fehde, sondern die ganze Reihe eine Leseempfehlung bekommt.

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