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Rezension zu
Bedingungslos

Im direkten Vergleich der schwächste Teil der Trilogie.

Von: Schattenkämpferin
05.09.2015

Ihre Entführung hat deutliche Spuren bei Marissa hinterlassen. Das Leben, das sie bisher geführt hat, sieht sie jetzt in einem ganz anderen Licht und für sie steht fest, dass sich dringend einiges ändern muss. Angefangen bei ihrem zwischenmenschlichen Umgang mit anderen Menschen bis hin zu ihrem Job, bei dem sie eigentlich nur ein Aushängeschild für ihren Vater ist. Zum Glück gibt ihr ihre Cousine Olivia noch eine Chance und dann ist da natürlich noch Cashs Bruder Nash, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, ihren Beschützer zu spielen, Marissa aber nicht wirklich an sich ran lässt. Dabei knistert es sehr heftig zwischen den beiden, aber Nash hat in seinem Leben zu viele Entbehrungen erleiden müssen, als dass er sich einfach so auf ein dahergelaufenes Mädchen einlassen könnte. Und natürlich ist da immer noch die Geschichte, die seit Jahren zwischen den beiden Brüdern steht und dringend geklärt werden muss, was weitere Gefahren nach sich zieht, Marissa aber auch die Möglichkeit gibt, endlich ihr Studium sinnvoll zu nutzen und ihre Erfahrungen für einen guten Zweck einzusetzen. Ziemlich viele Baustellen also, die hier auf die ungleichen Zwillingsbrüder, Marissa und ihre Cousine warten, und natürlich darf man auch die aufkeimenden Gefühle nicht außer Acht lassen. Nach zwei wirklich aufreibenden und großartigen Bänden findet die "Addicted To You"-Reihe endlich ihren Abschluss. Allerdings gelingt es Michelle Leighton in "Bedingungslos" nur in Ansätzen, an den Erfolg der beiden Vorgänger anzuknüpfen. Hauptfiguren sind dieses Mal nicht Cash und Olivia, die der Leser bereits ins Herz geschlossen hat, auch wenn die beiden natürlich aufgrund der gemeinsamen Geschichte auch hier wieder ihren Platz finden. Stattdessen dreht sich im abschließenden Band alles um Nash, Cashs Zwillingsbruder, und Marissa, Olivias eigentlich unausstehliche Cousine, an der in den ersten beiden Büchern nahezu kein gutes Haar gelassen wurde. Doch die Autorin kann hier sehr realistisch darstellen, wie Menschen sich verändern können, wenn ihnen schlimme Dinge passieren. Auch wenn der 180°-Wandel von Marissa hier und da ein wenig übertrieben zu sein scheint, kann man sich als Leser doch recht gut in sie hineinversetzen. Die erotischen Szenen sind im Vergleich zu "Atemlos" und "Schwerelos" eher verhalten und können kein ähnlich prickelndes Gefühl beim Leser auslösen. Möglicherweise ist einfach die Luft raus, vielleicht ist dies aber auch der Tatsache geschuldet, dass die beiden Protagonisten die meiste Zeit umeinander herumschleichen und sich vor allem selbst zermürben. Was letztendlich auch den Leser ein Stück weit zermürbt, denn natürlich sind die schlimmen Hintergründe und Erfahrungen ein Teil der Story, doch das selbstzerfleischende Denken ist auf Dauer leider nur anstrengend und zuweilen sogar ziemlich nervig ist. Dazu kommt, dass sich entweder die Autorin keinen Gefallen mit den sehr ähnlichen und leicht zu verwechselnden Namen der männlichen Protagonisten getan hat oder aber die Übersetzerin und das Lektorat bzw. Korrektorat bei der Arbeit ein wenig geschlampt haben. Denn viel zu oft kam es zu Namensverwechslungen, sodass der Leser des Öfteren stockte und die entsprechende Szene noch einmal lesen musste, um sicher zu gehen, dass Marissa doch mit dem richtigen Mann im Bett liegt und sich hier lediglich ein Namensfehler eingeschlichen hat. Zusätzlich werfen große Zeitsprünge gerade im letzten Drittel des Buches viele Fragen auf, obwohl Michelle Leighton hier wahrscheinlich nur deutlich machen wollte, dass selbst große Distanzen und lange Abwesenheiten nichts gegen das Schicksal ausrichten können. Im direkten Vergleich gesehen ist "Bedingungslos" daher der schwächste Band der Trilogie, und man sollte die beiden Vorgänger in jedem Fall gelesen haben, um der Geschichte wirklich folgen zu können. Wie es nun, natürlich nach einem nur in Teilen glaubhaften Happy End, mit den Charakteren weitergehen wird, bleibt abzuwarten. Ausreichende Möglichkeiten, die Geschichte aus der Sicht von weiteren Nebenrollen weiterzuerzählen, sind definitiv gegeben – mal schauen, was die Autorin aus diesem Potential noch machen wird. Fazit: Mit "Bedingungslos" schließt Michelle Leighton ihre "Addicted To You"-Trilogie um die Zwillingsbrüder Cash und Nash ab. Auch hier erwarten den Leser wieder eine erotische Liebesgeschichte, diverse Thriller-Elemente und einige Überraschungen. Leider kann der dritte Band trotzdem nicht so sehr wie seine Vorgänger überzeugen, da zahlreiche Namensverwechslungen mehr Fragen als nötig aufwerfen und das zermürbende Selbstzerfleischen der beiden Protagonisten mit der Zeit mehr nervt als unterhält. Trotzdem dürfte man von der Autorin bald mehr lesen, denn dies war sicherlich nicht der letzte Streich. Wertung: 3,5 von 5 Schwertpaaren Handlung: 3 / 5 Charaktere: 3.5 / 5 Lesespaß: 3.5 / 5 Preis/Leistung: 3.5 / 5

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