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Rezension zu
Ohne jeden Zweifel

Wahrheit oder Wahnsinn

Von: Monika Stutzke
16.09.2015

Daniel, einziges Kind seiner Eltern, lebt in London, während sich seine Eltern in Schweden von ihrer Gärtnerei getrennt und sich, weitab vom Schuss, ein neues Zuhause gekauft haben. Immer wieder wird er von seinen Eltern eingeladen, sie doch dort einmal besuchen zu kommen, aber er kann und will das nicht, auch wegen seines Lebensgefährten, von dem die Eltern nichts ahnen. Da erhält er eines Tages einen Anruf seines Vaters, dass seine Mutter in der Psychiatrie eingeliefert sei und unter Wahnvorstellungen leiden würde. Er kann das nicht so richtig glauben und ist schon fast auf dem Weg nach Schweden, als sich seine Mutter bei ihm meldet. Ihre Version lautet, dass sie einer Verschwörung auf die Spur gekommen sei und dass sein Vater mit darin verwickelt wäre. Sie hat sich selbst aus dem Krankenhaus entlassen und wäre nun auf dem Weg zu ihm nach London. Er möchte doch seinem Vater kein Wort davon erzählen. Daniel sitzt nun mit seinen Gefühlen und Gedanken zwischen Baum und Borke. Seine Mutter erzählt ihm die Verschwörungstheorie und untermauert diese mit einer Handtasche voller Beweise. Sie erzählt ihm alles, was sie dort im Dorf erlebt hat. Daniel weiß nicht, was er glauben soll. Einerseits sind einige Beweise schon belastend, andererseits kann er nicht glauben, dass sein Vater zu solch Taten bereit gewesen sein soll. Während seine Mutter ihre Geschichte erzählt, versucht der Vater ebenfalls nach London zu kommen und seine Wahrheit zu offenbaren. Daniels Mutter stellt ihm ein Ultimatum, sollte er mit seinem Vater sprechen, ist sie weg und sollter er ihr nicht mehr glauben, ist er nicht mehr ihr Sohn. Harte Bedingungen, die seine Mutter stellt, aber er willigt ein, will unbedingt die ganze Geschichte hören und sich selbst ein Bild von allem machen. Er muss sich entscheiden, wem er Glauben schenken soll. Von Hause aus soll dieses Buch ein Thriller sein. Mir jedoch fehlen die Aspekte, die einen Thriller ausmachen. Die fehlten meiner Meinung nach völlig hier. Was mich am Buch gestört hat, war die Langatmigkeit der Erzählung seiner Mutter. Obwohl sie immer betont, sie würde nur das wichtigster wiedergeben, verliert sie sich in Beschreibungen und Erklärungen, die mir wie Füllstoff vorkommen. Großzügig erzählt sie und verliert sich dabei im Detail, das unwichtig ist und oftmals keinen Bezug zur Sachlage hat. Daniel steckt nun in der Zwickmühle zu entscheiden, was davon Wahrheit ist und was "konstruiert". Dass es seiner Mutter mit den Beschuldigungen ernst ist, spürt er, auch ihre Angst kommt real rüber. Aber wie passt nun wirklich alles zusammen? Von den Protagonisten konnte mich keiner anhaltend überzeugen. Daniel kommt mir wie ein kleiner Junge vor, der liebend gern den Kopf in den Sand stecken möchte, um sich nicht mit den Problemen auseinandersetzen zu müssen. Auch seine Angst, den Eltern von seiner Homosexualität zu erzählen, macht ihn mir nicht gerade sympathisch. Alles in allem ist das Buch ein wenig zäh und langatmig, so dass ich mehrere Anläufe brauchte, um richtig in die Story hineinzukommen. Die Story an sich ist gut durchdacht, nur verliert sie durch die Langatmigkeit an Spannung. Für mich war es das erste Buch von Tom Rob Smith, voll überzeugen konnte es mich jedoch nicht.

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