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Rezension zu
Verschwörung

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Typischer Fall von gewollt aber nicht gekonnt

Von: Kriegerin
21.09.2015

Ich kenne zwar die Verfilmungen von Verblendung, Verdammnis und Vergebung - habe jedoch bis jetzt keines der Bücher von Stieg Larsson gelesen. Sie stehen zwar in meinem Regal, bis heute jedoch noch ungelesen. Nichtsdestotrotz erlaube ich mir hier meine eigene, ungetrübte/ungeblendete Meinung zu diesem vierten Buch der Millennium-Reihe kundzutun. Die ersten hundert Seiten waren schlichtweg sehr, sehr ermüdend. Ich brauchte mehrere Tage, um mich über diese Hürde zu schleppen. Da ich jedoch von Natur aus neugierig bin, die Meinungen über das Buch sehr polarisieren, habe ich mich zusammengerissen und weiter gelesen. Zunächst fiel mir ein Punkt ins Auge: in dem Buch ist jede Figur immer der/die Beste in allem. Die allerschönste Frau, der klügste und intelligenteste Computerfritze, usw. - Nutella mag ich zwar dick aufs Brot, aber hier wurde definitiv viel zu dick aufgetragen. Schade eigentlich. Das hinterlässt nämlich einen etwas faden Beigeschmack. Der nächste Punkt ist, dass die Hauptfigur Mikael Blomkvist irgendwie nicht in die Pötte kommt. Irgendwann schreibt er dann mal irgendwas - wie toll. Vielleicht hätte man Themen splitten sollen: Autismus, Russenmafia, NSA, usw. - das alles hätte ohne weiteres als "Nicht-Millenium-Buch" funktionieren können. Hätte sich vielleicht nicht so gut verkauft, aber hätte dann vielleicht den Nachlass von Stieg Larsson (ich will jetzt nicht beschmutzt sagen!) etwas mehr in Ehren gehalten. Schließlich ist von der Millennium-Trilogie die Rede, und nicht von einer Tetralogie. Der Grund, warum hier noch ein vierter Teil nachgeschossen wurde, erschließt sich mir nicht. Man hätte Mikael und Lisbeth in Ruhe lassen sollen. Die Geschichte nahm nach den ersten hundert Seiten doch ein wenig an Fahrt auf, war aber stellenweise - durch die ganzen Verknüpfungen untereinander und alte, wieder auftauchende Figuren - etwas holprig zu lesen. Lisbeth Salander hatte ich aus den Filmen als schillernde, interessante Persönlichkeit im Kopf. Im Buch kam sie irgendwie nicht so rüber. Schade eigentlich. Auch sie hat etwas von ihrem Glanz gelassen :( Ein typischer Fall von gewollt aber nicht gekonnt. Mit aller Macht wurde hier versucht, den Protagonisten wieder Leben einzuhauchen, was meiner Meinung nach absolut misslungen ist. Mein abschließendes Fazit: als Stieg Larsson-Fan kann man dieses Buch lesen, muss es aber keinesfalls. In meinen Augen ist es schade um die Zeit. Ich werde mir jetzt die Millennium-Trilogie zu Gemüte führen, auch wenn ich die Geschichten schon kenne, interessiert es mich jetzt umso mehr, was dem geistigen Vater von Mikael und Lisbeth so aus den Fingern floss ... Schlimmer als das hier kann es ja wohl kaum sein.

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