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Rezension zu
Das Lied von Eis und Feuer 07

Zeit der Krähen

Von: der Michi
21.09.2015

ACHTUNG: Für Nichtkenner der ersten sechs Bände versteckt sich hier mit großer Wahrscheinlichkeit der eine oder andere Spoiler! Zum besseren Verständnis lieber mit dem ersten Band "Die Herren von Winterfell" beginnen. Da kann Michael Ende womöglich einpacken: George R.R. Martins Lied von Eis und Feuer wird langsam aber sicher zur wahren "unendlichen Geschichte". Zeit der Krähen ist der siebte Band der Reihe und ein Ende ist nicht in Sicht, mindestens zwei weitere Originalbände sollen noch folgen. Im deutschsprachigen Raum werden diese normalerweise in zwei getrennte Bücher geteilt, also stellt der vorliegende Band die erste Hälfte des vierten englischen Bands A Feast of Crows dar. Westeros ist noch immer im Aufruhr. Auch nach dem Ableben von König Joffrey Baratheon und seiner Hand Tywin Lennister hält Königin Regentin Cersei mehr oder weniger die Macht in den Händen. Ihr zweiter Sohn Tommen ist nun offiziell König, scheint zum Regieren allerdings noch weniger geeignet als sein älterer Bruder. Derweil hat das Reich mehr selbsternannte Könige als je zuvor. Mehrere Fürsten sagen sich von den Herrschern in Königsmund los und sichern ihre Grenzen oder expandieren. Auch die Familie, deren Wappen diesen Band ziert, spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle. Unterdessen hat es andere der Hauptcharaktere in unerwartete Richtungen verstreut. Während Brienne, die Jungfrau von Tarth, noch immer mit unerwarteter Hilfe auf der Suche nach Sansa Stark ist, hat es deren Schwester Arya mehr oder weniger freiwillig auf den Nachbarkontinent Essos verschlagen. Hier findet sie in einem geheimnisvollen Tempel Unterschlupf, deren Priester ihr so einiges beibringen. Samwell Tarly wird mit einem besonderen Auftrag von neuen Lord Kommandant der Nachtwache John Schnee in den Süden geschickt ... und das war es dann auch schon. Richtig, Daenerys Targaryen, Tyrion Lennister und auch manch anderer taucht in diesem Buch nicht auf. Auch die Nachtwache, denen zuletzt Stannis Baratheon zu Hilfe eilte, wird nur kurz abgehandelt. Durch die Menge der neuen Charaktere und Schauplätze fällt das zunächst wenig auf. Als Kenner der Reihe fragt man sich aber spätestens nach der Hälfte, was diese bisher unerwähnten Personen eigentlich in der Zwischenzeit treiben. Der Autor liefert im Nachwort eine Erklärung und Entschuldigung in einem, verspricht Besserung und schneidet gleichzeitig neue Themen an. Dann wird eben mal wieder gewartet. Als treuer Leser dieser Bücher ist man ja einiges gewohnt. Vermutlich ist das Fehlen dieser Schlüsselfiguren auch das einzige, das man hier ernsthaft kritisieren könnte. Sprachlich und auch spannungstechnisch macht Maester Martin kaum einer was vor. Wie so oft glaubt man manchmal, dass im Großen und Ganzen eigentlich gar nicht viel geschieht, doch selbst das vermag der Erschaffer von Westeros noch mit Sätzen zu veredeln, nach denen sich mancher Nachwuchsautor alle fünf Finger lecken würde. Die fast sechshundert Seiten (von denen drei diverse Landkarten und über fünfzig einen ausführlichen Anhang mit einem Verzeichnis aller Adelshäuser von Westeros und der Charaktere enthalten) sind wieder einmal viel zu schnell verflogen. Am Ende steht man jedenfalls mit dem Gefühl da, dass es doch irgendwie weitergehen muss. Seitenzahl: 576 Format: 13,7 x 21,6 cm, Taschenbuch Verlag: Blanvalet

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