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Rezension zu
Die Mutter meiner Mutter

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Suche nach der Wahrheit

Von: Gabriela Pagenhardt von Mainberg
21.09.2015

Die 1974 geborene Journalistin Sabine Rennefanz studierte Politologie. Seit 1993 arbeitet sie als Journalistin, seit 2001 als Redakteurin für die Berliner Zeitung, für die sie mehrere Jahre aus London schrieb. Für ihre journalistische Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Ihr 2013 erschienenes erstes Buch “Eisenkinder” stand mehrere Wochen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Am 14. September 2015 erschien ihr neues Werk mit dem Titel “Die Mutter meiner Mutter” im Luchterhand Verlag. Dunkles Familiengeheimnis Als Anna vierzehn Jahre alt ist, endet der Zweite Weltkrieg, doch für das junge Mädchen beginnt damit ihr ganz persönlicher Krieg. Als Flüchtling schlägt sie sich ohne ihre Eltern mit ihren zwei jüngeren Brüdern bis nach Kosakenberg durch. Leider überlebt ihr kleiner Bruder die Flucht nicht. In dem kleinen Dorf in der sowjetischen Besatzungszone findet sie auf dem Hof der Familie Wendler eine Anstellung als Magd. 1949 kommt Friedrich Stein aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft nach Kosakenberg zurück. Seine Familie lebt nicht mehr und das Anwesen der Familie wird jetzt von Flüchtlingen bewohnt. Als Anna den zwanzig Jahre älteren Friedrich kennenlernt, sind ihr seine traurigen Augen unheimlich. Eines Tages überfällt der traumatisierte Mann das junge Mädchen. Anna wird schwanger und bringt im Alter von 18 Jahren eine Tochter zur Welt. Obwohl sie über die Vergewaltigung schweigt, zwingt man sie, Friedrich Stein zu heiraten. Insgesamt drei Töchter bekommt das Paar und niemand darf über die Umstände der Hochzeit sprechen. So wird das Familiengeheimnis seit vielen Jahrzehnten bewahrt. Die Familie Stein wird zu einer fleißigen und erfolgreichen Familie. Und als Annas Enkelin schließlich in Berlin studiert, ist die Familie am Ziel ihrer Träume angekommen. Eines Tages erhält die Enkelin einen Anruf ihrer Mutter, die sie bittet, nach Hause zu kommen, denn sie hat etwas über den Großvater herausgefunden. Als zwanzig Jahre nach dem Tod des Großvaters sein schreckliches Geheimnis gelüftet wird, ändert sich damit auch die Sichtweise der Enkelin auf ihre eigene Familie. Ihr Großvater war ihr immer ein Vorbild und stellte das Glück seiner Familie stets in den Vordergrund. Die schockierenden Enthüllungen über ihren Großvater erklären im Nachhinein viele Verhaltensweisen ihrer Großmutter und auch an sich selbst entdeckt die Enkelin Charakterzüge, die eindeutig von ihrem Großvater vererbt wurden. Fazit Dieses autobiografisch gefärbte Buch macht nachdenklich und betroffen. Die schmerzhafte Spurensuche der Enkelin nach der Wahrheit über ihren Großvater enthüllt schließlich Unglaubliches. Und bei ihrer Suche nach der Wahrheit findet die Enkelin auch Erklärungen für das seltsame Verhalten ihrer Großmutter Anna, die für ihre Töchter und Enkelin unnahbar ist. Körperkontakt lehnt Anna kategorisch ab und oft sieht man sie teilnahmslos vor sich hinstarren. Töchter und Enkelin spüren, das irgendetwas zwischen Großmutter und Großvater nicht stimmt, forschen aber nicht weiter nach – bis zu dem Tag, als die Enkelin einen Anruf von ihrer Mutter bekommt. “Die Mutter meiner Mutter” ist ein Buch, für das man sich Zeit nehmen sollte, um es richtig zu begreifen. Ein Buch, das zeigt, was der Krieg aus den Menschen machte und welche Auswirkungen er immer noch auf nachfolgende Generationen hat. Absolut lesenswert! Das puristische Cover passt pefekt zum Inhalt – nichts lenkt vom Titel ab. “Die Mutter meiner Mutter” von Sabine Rennefanz, erschienen am 15. September 2015 im Luchterhand Literaturverlag, gebunden, 256 Seiten, 19,99 Euro, ISBN 978-3630874548 Herzlichen Dank an den Luchterhand Literatur Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar. Bildnachweis: copyright Luchterhand Literaturverlag

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