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Rezension zu
Der Schneegänger

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Überraschend, schockierend und spannend

Von: Leelou
03.10.2015

»Der Schneegänger« von Elisabeth Herrmann ist der zweite Fall für die hartnäckige Polizeimeisterin Sanela Beara. Dieses Mal ermittelt sie Undercover in einer Millionärsvilla und deckt dadurch dunkle Familiengeheimnisse auf. Das Skelett eines kleinen Jungen, der vier Jahre zuvor entführt wurde, wird im Wald gefunden. Die Ermittlungen liefen damals ins Leere. Doch nun nehmen Kommissar Gehring und sein Team den Fall wieder auf. Unterstützung bekommt er von der angehenden Polizeibeamtin Sanela Beara, die dem Vater des toten Jungen die schlimme Nachricht überbringen muss. Doch die Begegnung mit dem gut aussehenden Darko Tudor, der in den Wäldern Brandenburgs als Wolfsforscher arbeitet, löst Zweifel in ihr aus: War es wirklich eine Entführung? Oder wurde der Junge aus einfachen Verhältnissen etwa verwechselt? Doch alle Beteiligten schweigen eisern. Für Sanela gibt es nur eine Chance, Licht ins Dunkel zu bringen: Sie schleust sich undercover in die Villa der schwerreichen Familie Reinartz ein, bei der die Mutter des ermordeten Jungen damals gearbeitet hat. Dort wird sie in einen Strudel aus Hass, Gier und Verachtung hineingezogen, der sie selbst zu vernichten droht. Ich habe schon oft gelesen, dass Elisabeth Herrmann die Meisterin der falschen Fährten ist. Und diese Aussage kann ich nur bestätigen. Denn in diesem Kriminalroman hat sie mich ziemlich an der Nase herumgeführt. Lange Zeit war ich mir sicher, wer der Täter ist. Doch nach und nach kamen überraschende Wendungen sowie neue Fakten ans Tageslicht und brachten mich von meiner Theorie wieder ab. Elisabeth Herrmann ist aber nicht nur die Kriminalgeschichte überaus gut gelungen. Auch die Romanfiguren überzeugen durch interessante Charakterzüge. Besonders hervorstechend ist die hartnäckige, ehrgeizige Sanela Beara, die von einem missionarischem Eifer erfüllt ist. Um ans Ziel zu geraten, nutzt sie gerne unkonventionelle Methoden, die allerdings bei Kriminalhauptkommissar Lutz Gehring nicht gerade auf Gegenliebe stoßen. Denn Gehring geht lieber den gewohnten Weg – Dienst nach Vorschrift – und macht seine Arbeit aber keineswegs schlechter. Beide könnten nicht gegensätzlicher sein, doch zusammen ergeben sie ein perfektes Team. Die Handlung spielt hauptsächlich in der Savoyer Straße. Eine Gegend mit gutbürgerlichen Villen, Hausangestellten und wohlhabenden Bewohnern. Ein weiterer Schauplatz ist der düstere, brandenburgische Wald, in dem so einige kuriose Dinge passieren. Diese beiden Kulissen könnten auch nicht gegensätzlicher sein und trotzdem werden beide von einer düsteren, melancholischen Atmosphäre überschattet, die Elisabeth Herrmann mit ihren Beschreibungen fast greifbar macht. Fazit: Überraschend, schockierend und spannend. Elisabeth Herrmann hat geschickt falsche Fährten gelegt und mir einen Lesegenuss beschert, der mir noch lange Zeit im Gedächtnis bleiben wird.

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