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Rezension zu
Die Musik der Stille

Mehr Charakterstudie als Fantasy

Von: Literaturina
04.10.2015

Die Handlung: Auri lebt im Unterding, einer geheimen Welt unter der Universität von Imre. In sieben Tagen wird er sie besuchen und dafür will sie vorbereitet sein. Doch seltsame Dinge geschehen und das Messingzahnrad, dass Auri bei einem Tauchgang gefunden hat, will einfach nicht seinen rechten Platz finden... Rezension: Rothfuss’ Sprache ist in diesem Text ebenso wie in den Vorgängern der Rihe geschmeidig bis hin zu Poesie. Farbige Vergleiche lassen die Welt, wie Auri sie sieht, lebendig werden. Eine Welt, in ein Abflussrohr wütend, verzagt, mürrisch oder fröhlich sein kann. Eine Welt, in der jedes Ding eine andere Bedeutung hat als die offensichtliche. Diese eigene Sichtweise ist es aber auch, die den Text ein wenig schwierig macht. Er ist nichts, dass man einfach so »weg liest«. Man muss sich darauf einlassen. Und das, obwohl die meiste Zeit nichts (oder nur sehr wenig) passiert. Es geht vor allem um das innere Erleben Auris, um ihre Abgeschiedenheit. Obwohl sie ein Leben am Rande des Lebens führt, ist sie ein kluges Mädchen. Doch sie lebt ganz und gar auf ihre Weise, die alles andere als gewöhnlich ist. Mir persönlich war sie in »Der Name des Windes«, wo sie durch die Augen Kvothes geschildert wurde, zugänglicher, doch sie bleibt auch in »Die Musik der Stille« ein liebevoller Charakter. In der Nachbemerkung gesteht Patrick Rothfuss, dass dieser Text alles andere als bequem und für jedermann ist. Im Gegenteil, Auris kleine Geschichte richtet sich an alle, die in ihrer eigenen Welt leben und sich ausgestoßen, verbannt, nicht akzeptiert fühlen. Ihm ist durchaus bewusst, dass viele – wie ich – bei diesem Text stutzen werden und dass macht ihn als Autoren gleich doppelt sympathisch. Die Umsetzung des Hörbuchs ist wie bei der ganzen Königsmörder-Chronik übrigens fabelhaft! Der Hörverlag hat sich eine Sprecherin mit zarter Stimme herausgesucht, die so Auris einzigartiger Sicht der Dinge gerecht wird.

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