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Rezension zu
Todesurteil

Andreas Gruber, spannend wie immer

Von: Monika Stutzke
12.10.2015

Sabine Nemez kann ihr Glück nicht fassen. Ohne Aufnahmeprüfung wurde sie an die BKA-Akademie in Wiesbaden gerufen, um dort studieren zu können. Mehrmals hatte sie sich beworben, wurde jedoch immer abgelehnt. Sie kommt in die Klasse von Maarten S. Sneijder, der sie ausbilden wird. Es dauert nicht lange, bis sie mitbekommt, dass genau er die Finger dabei im Spiel hat, dass sie dort aufgenommen wurde. Maarten S. Sneijder untersucht mit seinen ausgewählten Studenten noch offene Fälle, wobei er gern Sabine dabei hätte, denn ihr Denken und Begreifen haben ihn im letzten Jahr sehr beeindruckt. So ist es nicht verwunderlich, dass Sabine Zusammenhänge zwischen ein paar der Morde sieht, die nicht ganz offensichtlich sind. Zeitgleich taucht in Wien die elfjährige Clara auf, die seit einem verschwunden war. Sie spricht nicht. Ihr gesamter Rücken wurde tätowiert. Die Motive stammen aus Dantes "Inferno". Weitere Kinderleichen werden gefunden, die Zeit drängt, es ist zu befürchten, dass weitere Kinder in Gefahr sind bzw. schon tot sind... Es geht weiter mit dem Gespann Sabine Nemez und dem grummeligen Profiler Maarten S. Sneijder. Nachdem sie im ersten Teil "Todesfrist" bereits ein unschlagbares Team abgaben, sind sie beide wieder im Einsatz. Dass sie gemeinsam an den ungelösten Fällen arbeiten, hat Sneijder zu verantworten. Er hatte einen Gefallen eingefordert, damit Sabine an der Akademie angenommen wird. Und sogleich stürzt sie sich auch auf die Fälle. Wie gehabt, bleibt sie bei unlösbaren nicht auf der Stelle stehen. Barrieren sind dazu da, eingerissen zu werden. Sie geht die Wege, die sie glaubt, gehen zu müssen. Dass dabei nicht jeder legal ist, ist voraussehbar. Grausige Fälle sind es, mit denen sie es zu tun bekommen. In Berlin wurde eine Familie regelrecht abgeschlachtet, in der Eifel treffen sie auf einen Kannibalen-Mord, in Nürnberg auf einen S&M-Mord und auf ein Zerstückelungsopfer in Sankt Peter-Ording. Sabine ist der Meinung, dass alle irgendwie zusammenhängen, denn die Taten wurden jeweils einem anderen in die Schuhe geschoben. Aber wo ist die Verbindung? Es dauert ein paar Tage, bis die Spur sie nach Wien führt, dort wo gerade Clara nach 1-jähriger Gefangennahme durch einen roten Maskenmann wieder aufgetaucht ist. Und der Albtraum ist noch nicht zu Ende. Der Autor Andreas Gruber hat genau das vorgelegt, was ich von ihm als Fortsetzung erwartet habe, einen spannungsgeladenen Thriller, der den Leser nicht loslässt. Die beiden Hauptprotagonisten und Ermittler Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder könnten unterschiedlicher nicht sein. Sneijder ist noch immer ein brummiger Mensch, der außer sich selbst eigentlich niemanden leiden kann. Und doch lässt er Sabine an sich heran, wie er es bislang nur seinen Freunden gestattet hat. Sabine weiß ihn zu nehmen, nimmt ihn des öfteren zu wörtlich und weiß, dass Sneijder das auch so haben möchte. Die beiden sind arbeitsmäßig ein ausgesprochenes Traumteam. Aber auch Wiener Staatsanwältin Melanie Dietz ist eine durch und durch sympathische Protagonistin. Ihren Hund hat sie als Therapiehund ausbilden lassen und findet so Zugang zu traumatisierten Menschen, so auch zu Clara. Entsetzt muss sie jedoch feststellen, dass Clara die Tochter ihrer ehemaligen Freundin ist, so dass sie bestrebt ist, den Fall noch intensiver zu betreuen und auch abzuschließen. Es ist ein Thriller, wie er sein soll, spannend, undurchsichtig bis zum Schluss und packend. Man mag das Buch nicht aus der Hand legen, will immer weiterlesen, weil man es einfach nicht ertragen kann, nicht zu wissen, wie es weitergeht. Er beginnt spannend, aber die Spannung ist noch weit ausbaufähig und endet mit einer Auflösung, die ich zumindest so nicht vorhergesehen habe. Wer ist Freund, wer ist Feind? - die Frage stellt sich. Wem kann man trauen und wie gut kennt man die Menschen wirklich, mit denen man sich umgibt? Ein Thriller, der einen nicht loslässt und der auch noch nachklingt. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und empfehle ihn sehr gern weiter.

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