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Rezension zu
Die letzte Schlacht

Schottland rüstet zur letzen Schlacht

Von: Hirilvorgul
13.10.2015

In diesem grandiosen Abschlussteil der Königskriege-Trilogie dreht sich alles um die Schlacht von Bannockburn, die dem geneigten Schottland-Fan nicht unbekannt sein dürfte. Die Schotten haben Krieg, Tod und Hunger mehr als satt, bis auf ein paar wenige Unverwüstliche. James Douglas ist einer, der gar nicht genug bekommen kann vom Plündern und Töten, was ihm den Beinamen „der Schwarze“ eingebracht hat. Gerade seine Figur ist ein gutes Beispiel dafür, was jahrelanger Krieg mit und aus den Menschen macht. Aus dem guten, sanftmütigen Jungen, den wir im ersten Teil der Saga kennengelernt haben, ist mittlerweile ein gefürchteter, blutrünstiger Krieger geworden – der Schrecken der Engländer. Einzig der an seiner Seite verbliebene „Hundejunge“ kann ihn gelegentlich ein wenig zügeln. Dieser ist auch zum Mann geworden – viel zu früh eigentlich. Aber er hat sich seine Güte und Menschlichkeit bewahrt, wenn er sie auch manchmal tief in sich vergraben muss. So wie diese beiden durchlaufen auch die anderen Charaktere nachvollziehbare und interessante Wandlungen. Die langen Jahre des Krieges lassen niemand unverändert. So auch Hal, der auch in diesem Teil im Mittelpunkt steht und aus dessen Sicht wir Bruce und all die anderen sehen dürfen. Die Figuren sind dem Leser inzwischen ans Herz gewachsen und man lebt (mehr oder weniger) und leidet mit ihnen. Dass sich Low auf das dünne Eis der Verbindung der Templer zu Bruce begibt, macht da gar nichts. Denn somit kann er auch noch ein paar andere historische Aspekte der Zeit unterbringen, die sonst gern vergessen werden. Man betrachtet die Geschehnisse im Europa der damaligen Zeit irgendwie gern losgelöst von einander, obwohl doch das eine ins andere gegriffen hat (zumindest geht es mir oft so). In seinen Nachbemerkungen geht Robert Low ausführlich darauf ein, wie historisch exakt oder unexakt seine Darstellung ist und an welchen Stellen er (durchaus absichtlich) künstlerische Freiheit walten ließ und auch, aus welchen Beweggründen heraus. Mit diesen Bemerkungen im Kopf lehnt man sich am Ende zurück, lässt alles noch einmal Revue passieren und hat wieder ein bisschen mehr über dieses düstere, aber auch unheimlich interessante Kapitel der schottischen Geschichte gelernt. Wie gut Low erzählen kann, wird auch daran deutlich, dass sich das Schlachtgeschehen über ca. ein Drittel des Buches erstreckt, aber nicht einen Moment lang Langeweile aufkommt. Er verstrickt sich nicht in Strategie und Taktik (die aber auch durchaus erwähnt werden), sondern greift sich immer einzelne Personen heraus, an deren Seite er den Leser stellt - mitten hinein ins Kampfgetümmel oder das Kommandozelt. Ich lege diese Trilogie wirklich jedem Schottland-Fan ans Herz und auch jedem, der etwas über die schottische Geschichte erfahren will, ohne mit Heldenmythen überschüttet zu werden. Ich hatte bei einer Schottland-Reise mal einen Guide, für den Robert Bruce „the greatest man who ever lived“ war und ihn auch so darstellte. Nach diesem Mann wird der Leser hier vergebens suchen, aber gerade das macht die Saga von Robert Low aus. 5 Sterne für diesen Abschlussband von mir und eine absolute Leseempfehlung für die komplette Reihe. Einziges kleines Manko: mir sind in diesem Band doch einige Rechtschreibfehler aufgefallen. Aber die kann ich unmöglich dem Autor ankreiden. Ich erwähne es in der Hoffnung, dass das bei der nächsten Auflage geändert wird. Fazit: Blut, Schweiß und Tränen – der Leser hofft, kämpft und leidet mit, wenn sich Schottland zur Schlacht rüstet, die die letzte werden soll.

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