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Rezension zu
Gejagt

Henning Juus - 4. Gejagt (Thomas Enger)

Von: Poldi
19.10.2015

Immer noch lässt der Tod seines Sohnes den Journalisten Henning Juul nicht los, weiterhin ist er auf der Spur des Mörders. Doch als seine Ex-Frau Nora ihn um Hilfe bittet, ist er sofort zur Stelle, sodass sie von nun an Noras Schulfreundin Hedda suchen. Diese ist scheinbar nach dem Tod ihres Vaters nach Italien gereist, um etwas Abstand zu gewinnen, doch sie ist nicht wieder aufgetaucht. Henning und Nora stoßen bei ihren Recherchen auf einige Ungereimtheiten in der Familiengeschichte... „Gejagt“ ist der mittlerweile vierte Teil der Krimiserie um Henning Juul, Autor Thomas Enger ist dabei ein typischer Vertreter des momentan so populären „Schweden-Krimis“. Doch auch hier verfolgt er seinen eigenen Stil und verbindet einen aktuellen Fall mit der Rahmenhandlung der Reihe. Besonders gegen Ende treibt der Autor diese nach vorn und gibt neue Hinweise aus den Mörder von Hennings Sohn, doch auch während der Handlung hat dieses Thema immer wieder gekonnte Akzente gesetzt. Im Mittelpunkt steht jedoch das Verschwinden von Hedda, und die Geschichte ist dabei um einiges komplexer als es anfangs den Anschein haben mag. Das ist sehr spannend und dynamisch geraten: Während sich einige Szenen dem Sortieren der bisherigen Ereignisse widmet, geht es kurz darauf richtig zur Sache und der Handlung macht einen weiten Sprung nach vorn. Gelungen ist auch, wie sich der rätselhafte Prolog langsam mit dem aktuellen Fall verknüpft, und auch die europäische Geschichte ist gelungen integriert, alles fügt sich nahtlos zusammen. Einziges, wenn auch sehr kleines Manko ist, dass der Autor manchmal etwas zu viel wollte und die Vielfalt der Motive überhand nimmt. Doch insgesamt ist ein vielschichtiger und temporeicher Krimi entstanden, der mich bis zum Ende fesseln konnte, da er nicht allzu leicht zu durchschauen ist. Thomas Eger schafft es, seinen Figuren viel Tiefe und Charakter zu verleihen. Besonders Henning Juul ist einem schnell vertraut, er handelt sehr authentisch, seine Gefühlslage wird immer wieder deutlich nach außen gekehrt. Die belastete Beziehung mit seiner Ex-Frau Nora und seine Suche nach dem Mörder seines Sohnes, sein ungewöhnliches Äußeres und seine prägnante Art gestalten ihn weiter aus und stellen ihn in den Mittelpunkt, ohne anderes zu überdecken. Auch die anderen Charaktere sind glaubhaft ausgestattet und bringen Farbe in die Handlung. Dabei ist auch die verwendete Sprache authentisch und nahbar, Eger kann ganz unterschiedliche Stimmungen schaffen und lässt die Handlung sehr flüssig vergehen. „Gejagt“ ist ein spannender Roman, der unterschiedliche Handlungsebenen miteinander verbindet und zu einem ebenso komplexen wie gut verständlichen und flüssigen Verlauf werden lässt. Die sehr gelungenen Charaktere und kleine Nebenarme machen die Geschichte so interessant, und auch die Rahmenhandlung der Serie wird weiter fortgeführt. Lesenswert!

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