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Rezension zu
Der kleinste Kuss der Welt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Meine Portion Poesie und Fantasie zum Mitnehmen

Von: Lena R.
24.10.2015

,,Der kleinste Kuss der Welt" ist eine Geschichte von der Liebe und all den Ängsten, Freuden und Gefühlen, die mit ihr einhergehen. Bei einem Tanzabend erspäht der Erfinder eine wunderschöne Frau namens Sobralia, doch als er sich schließlich traut, ihr einen Kuss zu stehlen, verschwindet sie. Sie ist noch da, irgendwo in diesem Raum, doch sie hat sich einfach in Luft aufgelöst. Dieser kleinste je verzeichnete Kuss will dem Erfinder einfach nicht aus dem Kopf gehen und so macht er sich auf die Suche nach der Frau, die unsichtbar wird, wenn man sie küsst. Hilfe bekommt er dabei von dem ungewöhnlichen Privatdetektiv und seinem Papagei Elvis. Wie kann man jemanden finden oder geschweige denn lieben, wenn man ihn nicht sieht? Die Liebe stellt irrationale Dinge mit uns an und so ist auch der Protagonist fast schon besessen davon, die Frau, die seine Gedanken beherrscht, zu finden. Denn lässt die Liebe uns nicht alle Hindernisse überwinden? Neben der Kraft der Liebe wird aber auch die Angst vor der Liebe thematisiert und stellt einen wichtigen Bestandteil der Geschichte dar, denn sowohl die unsichtbare Sobralia wie auch der melancholische Erfinder haben schon Narben auf ihrem Herzen davongetragen und stehen der Liebe nun mit Misstrauen gegenüber. Vermittelt mit und eingepackt in einem wundervollen poetischen und metaphorischen Schreibstil erschafft Mathias Malzieu so eine skurrile Welt, in der alles möglich zu sein scheint und man manchmal nicht so recht zwischen Realität und Tagtraum unterscheiden kann. Dieser fantastische und fast schon märchenhafte Schreibstil passt dabei perfekt zu dem Plot und den Protagonisten, die alle ganz auf ihre eigene Weise ungewöhnlich und auch ein wenig verschroben sind. Mit gerade mal 144 Seiten war die Geschichte auch schon viel zu schnell zu Ende und mein Vorrat an Poesie und gedruckter Fantasie binnen kürzester Zeit verbraucht. Trotzdem hat mich das Verhalten der Protagonisten auch - besonders am Ende - irritiert und hat mir nicht immer ganz eingeleuchtet, Ich möchte nicht zu viel verraten, aber während der Erfinder erst so besessen von dem Gedanken war, die unsichtbare Frau zu finden, zweifelt er später an seinen Gefühlen und der Zurechnungsfähigkeit seines bereits angeknacksten Herzens. Das hat mich verwirrt, da er doch davor so davon überzeugt war, Sobralia zu finden und zu lieben, nur um sich danach der Beziehung nicht mehr sicher zu sein. Trotzdem hat die Geschichte auch Wendung bereitgehalten, mit denen ich nicht gerechnet habe und die mich ehrlich überrascht haben. Fazit: ,,Der kleinste Kuss der Welt" von Mathias Malzieu ist eine wundervolle Geschichte über die Zerbrechlichkeit aber auch die Kraft der Liebe mit einem fantastischen metaphorischen Schreibstil, mit dem der Autor ungewöhnliche Protagonisten und eine skurrile Welt erschaffen hat. Für mich ist das Buch meine Portion Poesie und Fantasie zum in die Tasche stecken und Mitnehmen.

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