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Rezension zu
Der kleinste Kuss der Welt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein wahrlich zauberhafter, poetischer Roman

Von: Carolin Stürmer Bücherwanderin
26.10.2015

Schon lange habe ich ein Auge auf die Bücher von Mathias Malzieu geworfen. Allein von der Covergestaltung sind seine Werke ein Traum. Auch bei diesem Buch habe ich mich gleich ins Cover verliebt. Es ist, wie auch die beiden anderen Bücher des Autors, von dem Künstler Benjamin Lacombe gestaltet worden und passt wunderbar zum Inhalt des Buches. Es ist eine Augenweide. Ich kann mich an diesem schönen Bild nie und nimmer satt sehen. Ein deprimierender Erfinder glaubt nicht mehr an die Liebe. Seit der Trennung von seiner Ex-Auserwählten hatte er sein gebrochenes Herz in einen Schuhkarton gepackt. Doch auf einem Ball trifft er auf die wunderschöne Sobralia. Als er sie küsst, ist sie plötzlich unsichtbar. Dank eines alten Detektives und seinem magischen Papagei Elvis, der jedes mögliche Geräusch nachmachen kann, macht er sich auf die Suche nach der schönen Unsichtbaren. Und er findet auch sein Glück, aber ganz anders als er zunächst erwartet hatte. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll bei diesem Buch. Es hat mich wahrlich verzaubert, berührt und in eine bis dato selten entdeckte Poesie entführt. Schon auf den ersten Seiten war ich beeindruckt von der sprachlichen Kreativität des Autors. An dieser Stelle sei auch ein Dank an die tolle Übersetzerin Sonja Finck zu richten, die es geschafft hat, die französische Poesie in die doch manchmal rüde deutsche Sprache zu tragen. Ein Beispiel gefällig? Hier eines meiner Lieblingszitate des Buches von S. 19: "Im Trauern bin ich ganz tiefbegabt. Mein Gehirn ist von blauen Flecken übersät, die nicht verblassen wollen. Ich bin ein Dachbodenmensch. Ich kann keine Erinnerung wegwerfen, ich bewahre alles auf." Allein diese bildliche Umschreibung von Dingen fand ich einfach nur schön. Doch auch die Handlung, die vor Melancholie nur so strotzt und von einer märchenhaften Romantik geprägt ist, ließ mich in die Pariser Welt eintauchen. Die Charaktere glänzen durch so manche Eigenart und Skurrilität. Jeder für sich ist besonders liebenswürdig herausgearbeitet worden. Jeder einzelne Satz ist eine Metapher, deren Worte ich mir am liebsten für immer ins Hirn schreiben möchte, um sie ja nicht zu vergessen. Der Autor schaffte es durch seinen Schreibstil mich in eine großartige Fantasiewelt zu verfrachten und ließ mich auch hinterher nicht so einfach gehen. Für so manchen wird diese Art zu Schreiben gewöhnungsbedürftig sein. Für mich zeugt es von einer selten vorkommenden und unnachahmlichen Sprachgewalt. Ich freue mich schon auf die anderen Bücher von Malzieu und bin jetzt schon sicher, dass sie mir genauso gefallen werden, wie dieses hier. "Der kleinste Kuss der Welt" ist ein wunderschöner, poetischer Roman, bei dem der Autor Mathias Malzieu mit einer einzigartigen Sprachgewalt mich absolut überzeugen konnte. Liebenswürde, kuriose Charaktere und ein melancholischer und von unzähligen Metaphern geprägter Schreibstil, machen dieses Buch zu einem literarischen Schatz. Von mir gibt es 5 Eulen!

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