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Rezension zu
Die Puppenmacherin

zweiter Teil der Nils-Trojan-Reihe: solide, aber nicht überwältigend

Von: Capesidehollow
01.11.2015

Der Klappentext: Als der Berliner Kommissar Nils Trojan an den Schauplatz eines neuen Mordfalles gerufen wird, ist er zutiefst erschüttert von dem Anblick, der sich ihm bietet: Der Täter hatte eine junge Frau in den Keller gelockt und sie dort auf ungeahnte Weise ermordet – ihr Körper ist erstarrt in einem monströsen Sarkophag aus getrocknetem Schaum. Bei seiner Recherche stößt Trojan auf einen älteren Fall, der verblüffende Parallelen aufweist: Damals konnte die Puppenmacherin Josephin Maurer in letzter Sekunde aus einem Keller befreit werden, der Angreifer hatte bereits Spuren seiner makabren Handschrift auf ihrem Körper hinterlassen. Doch der als Täter identifizierte Karl Junker gilt inzwischen als tot – kann es sein, dass jemand ihn kopiert? Oder ist er doch noch am Leben, besessen davon, sein grausames Werk fortzusetzen? Die Handlung: ஐ ஐ ஐ ஐ Die Geschichte setzt nur wenig Zeit nach Band 1 (Der Federmann) wieder ein. Nils Trojan ist immer noch angeschlagen von dem alten Fall und freut sich auf den bevorstehenden Urlaub, als ein neuer Fall seine Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Ein Mörder hat eine junge Frau verschleppt und sie auf bestialische Weise mit Bauschaum erstickt. Vor einem knappen Jahr ist ein ähnlicher Fall passiert, doch der Täter kam bei einem Autounfall zu Tode. Gibt es einen Trittbrettfahrer? Und was haben die Frauen gemeinsam? Kennen sie sich? Bevor Trojan dem Täter auf die Spur kommt, geht das Unheil weiter. Er muss sich beeilen, will er weitere Opfer vermeiden. Die Charaktere: ஐ ஐ ஐ ஐ Wieder mit von der Partie ist natürlich Kommisar Nils Trojan, welcher keine auffallende Entwicklung seit dem letzten Teil der Serie gemacht hat. Er ist wie fast alle Ermittler aus Kriminalromanen persönlich angeschlagen und versucht selbst nicht im Leben unterzugehen. Dazu gehören unter anderem auch die Besuche bei der Psychologin Jana Michels, zu der bereits im ersten Teil Gefühle entwickelt hatte, diese aber unterdrückt werden, aufgrund des professionellen Umgang miteinander. Der Täter, ein sehr gestörter Mensch, dessen Geschichte ich leider nicht ganz nachvollziehen konnte, aber dazu später mehr. Schreibstil: ஐ ஐ ஐ ஐ Der Schreibstil ist wie bereits im ersten Roman sehr fließend und schnell zu lesen. Max Bentow gelingt es eine gewisse konstante untertönige Spannung über den Verlauf zu halten, so dass die Geschichte sehr schnell voranschreitet. Die Kapitel sind geprägt durch Perspektivenwechsel zwischen Ermittler und noch verdeckten Täter, so dass der Leser wieder zum mehr oder weniger allwissenden Begleiter wird. Atmosphäre/Spannung/Humor: ஐ ஐ ஐ ஐ Humor darf man in den meisten Thrillern und vor allem Psychothrillern wohl nie so wirklich erwarten, daher ist dieser Teil der Kategorie in meiner momentanen Thrillerwelle wirklich zu vernachlässigen. Die Spannung über ein ganzes Buch aufrecht zu halten und den Leser kontinuierlich an den Gedanken zu fesseln, wer ist denn nun der Täter und vor allem wieso - gelingt dem Autor sehr gut. Die Atmosphäre ist meiner Meinung nach aufgrund des Bauschaums ziemlich eklig, aber dass das täuschen kann, habe ich an meiner Schwester gesehen, die meinte, eine blutige Szenarie wäre da deutlich heftiger. So können Meinungen auseinander gehen. Idee und Umsetzung: ஐ ஐ ஐ Hier hatte das Buch meines Erachtens seine Schwäche. Die Idee mit dem Bauschaum fand ich schon sehr abartig und nachdem der Täter immer wieder zu diesem Mittel greift, bei den verschiedensten Opfern und Augenblicken, war ich sehr gespannt, was hinter diesem Tatmuster steckt. Leider fand ich die Auflösung dann doch irgendwie zu weit hergeholt und für mich nicht so wirklich nachvollziehbar. Die Idee ist auf jeden Fall neu, aber grade vielleicht aufgrund der fehlenden Motive nicht so wirklich bisher in Betracht gezogen worden. Stärken und Schwächen Die Stärke des Buches ist, dass sie den Leser nicht lange allein gelassen hat. Er wird kurze Zeit nach Band 1 wieder in das Leben von Kommissar Trojan geholt und findet sich damit gleich wieder in seinem Umfeld zurecht, so etwas empfinde ich bei Reihen als wirklich "gemütlich" und es hat etwas von wieder nach Hause kommen. Die Schwäche steckt für mich in der Erklärung des Tatmotives und den Hintergründen. Das führte dazu, dass ich das Buch nicht so wirklich zufrieden am Ende weglegte. Fazit Der zweite Teil der Nils-Trojan-Reihe ist ein solider Thriller, definitiv mit seiner Portion Psycho, aber leider halt auch nicht wirklich mehr. Die Idee war anfangs noch originell, aber leider wurde das Ende nicht passend abgerundet. Ich hatte jedoch bereits gehört, dass die Qualität der Reihe wohl mit der Zeit abnehmen soll, und so waren die Erwartungen auch nicht ganz so hoch. Teil 3 und 4 stehen noch auf dem SUB, d.h. ich werde noch nicht aufgeben, und Kommissar Trojan eine weitere Chance geben, schon allein - weil ich auch wissen will, wie es mit ihm und der Psychologin Jana Michels weiter geht.

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