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Rezension zu
Engelskalt

Spannender Thriller

Von: Monika Stutzke
10.11.2015

Ein 6-jähriges Mädchen wird im Wald tot aufgefunden. Aufgehängt an einem Springseil, mit einem Schulranzen auf dem Rücken. Es ist ein grausiger Fund und die Polizei rotiert. Holger Munch, der leitende Ermittler, macht sich auf den Weg auf eine Insel, wo er Mia Krüger dazu überreden will, bei den Ermittlungen dabeizusein. Mia hatte sich nach einem Vorfall während eines Einsatzes von der Polizeiarbeit zurückgezogen und hatte vor, sich umzubringen. Sie ist ein körperliches Wrack, sieht sich aber die Fotos an, die ihr Holger zeigt. Mia, die mehr sieht als andere, stellt anhand eines kleinen Zeichens fest, dass es noch weitere tote Kinder geben wird. Sie lässt Holger ziehen, ohne ihn bei seinen Ermittlungen helfen zu wollen. Als ihr später noch etwas zu dem Mädchen einfällt, verschiebt sie ihren geplanten Selbstmord und steigt doch bei den Ermittlungen mit ein. Bald gibt es ein weiteres totes Kind, ebenfalls wieder 6 Jahre alt und mit Schulranzen ausgestattet. Aber das ist noch nicht das Ende und die Polizisten ermitteln in alle Richtungen. Das erstaunliche ist, dass die Mädchen gewaschen und schön zurecht gemacht wurden. Sie haben Puppenkleider in ihrer Größe an und sind ansonsten unversehrt. Welcher Irre macht so etwas? ... Das war mal ein Thriller, der vor Spannung nur so strotzte. Aus dem anfänglichen einen toten Mädchen werden mehr. Die Polizei ermittelt bis zur Erschöpfung. Holger Munch, der leitende Ermittler, ein Kettenraucher wie er im Buche steht, ist geschieden und hat noch immer mit der Trennung zu tun. Zu seiner Tochter hat er ein gespanntes Verhältnis, aber seine Enkeltochter Marion liebt er abgöttisch. Marion befindet sich im gleichen Alter wie die toten Mädchen, so dass ihm diese Fälle besonders zu Herzen gehen. Holger hatte früher schon mit Mia Krüger zusammengearbeitet und schätzt ihre Herangehensweise an die einzelnen Fälle. So versucht er natürlich, sie zur Zusammenarbeit zu überzeugen. Als sie letztendlich einwilligt, sieht er eine große Stütze in ihr. Der Autor bringt anfänglich viele neue Protagonisten ins Spiel, die später nicht mehr auftauchen. Dabei handelt es sich um die Umstände, wie die Mädchen verschwinden. Es gelingt ihm mühelos, den Leser absolut in die Irre zu führen. Viele Ansätze, wer der Mörder / die Mörderin sein könnte, werden aufgezeigt, auf die ich mich als Leser jedesmal gestürzt hatte. Aber es findet ein Katz- und Mausspiel des Täters statt, das nicht nur die Polizei in Atem hält, sondern auch den Leser. Dem Autor gelingt es mühelos, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen, ihn festzuhalten und den Atem anhalten zu lassen. Morde an Kindern sind immer schlimm, schon allein der Gedanke kann einen das Blut in den Adern gefrieren lassen. In diesem Buch gibt es mehr als ein totes Kind und das macht betroffen. Mia Krüger stellt Vermutungen an, dass diese Fälle im Zusammenhang stehen mit einem vor 6 Jahren entführten Säugling, der nie gefunden wurde. Die Zusammenhänge sind letztendlich so bizarr, dass ich im Leben nicht auf den Täter gekommen wäre. Bis zu dieser Erkenntnis musste ich viele Erzählebenen überwinden und einzelne private Verstrickungen miterleben, die im Nachhinein stimmig sind. Das Ganze ist am Ende rund, wobei ich das ein oder andere Mal gegrübelt habe, wo es denn hinführen würde. Das gesamte Ermittlerteam, allen voran Holger und Mia, sind effektiv bei der Arbeit und zeigen, was sie können. Sie gehen an ihre Grenzen, was sie ausgesprochen sympathisch macht. Die Spannung, die Samuel Bjørk gleich zu Beginn einsetzt, steigert sich stetig und zieht am Schluss noch einmal richtig an. Man ist nun nicht mehr in der Lage, das Buch wegzulegen, man muss es auslesen und wissen, wer der Täter ist und was die Gründe seiner Morde waren. Mich hat das Buch völlig überzeugt und ich empfehle es sehr gern weiter.

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