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Rezension zu
Auf und davon

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein etwas aussergewöhnlicher Roadtrip!

Von: Alexandra@BücherKaffee
13.11.2015

»Ich bin eine Sammlung von Merkwürdigkeiten, ein Zirkus von Neuronen und Elektronen. Mein Herz ist der Direktor, meine Seele die Trapezkünstlerin, und die Welt ist mein Publikum. Das klingt seltsam, weil es das ist, weil ich seltsam bin« Seite 47 [az] die sechzehnjährige Mary Iris Malone, genannt Mim, hat es nicht leicht. Die Scheidung ihrer Eltern und der Umzug sind noch nicht genug, nein sein Vater hat auch noch eine neue Freundin, die an diesem Umzug nicht unschuldig ist. Probleme an der Schule und die Ungewissheit über ihre Mutter bringen Sie letztlich dazu, einfach abzuhauen und den nächstbesten Greyhound-Bus quer durch die USA zu ihrer Mutter zu nehmen. Sie muss wissen, wie es ihr geht, denn allem Anschein nach ist sie krank. Seit über drei Wochen hat sie nun nichts mehr von ihr gehört. Sie will zu ihr, komme was da wolle. Sie "findet" Geld von dem sie sich das teure Busticket kaufen kann und macht sich ... Auf und davon. Mim ist ein sehr außergewöhnlicher Charakter, auf den man sich erst einmal einlassen muss. Zu Beginn begegnete ich ihr mit einer gewissen Distanz aber David Arnold gibt seinen Lesern die Möglichkeit, sie richtig kennenzulernen, indem er sie einfach mitnimmt auf diesen abenteuerlichen Roadtrip. Und Mim wird einem tatsächlich vertrauter dadurch. Sie ist sehr facettenreich und auch wenn sie nach außen hin oft naiv erscheint, macht sie sich doch viele psychologisch tiefgründige Gedanken. Sie führt Tagebuch während der Reise und widmet ihre Einträge einer gewissen Isabel. Isabel stellt uns vor ein Rätsel, aber dieses wird sich erst später lösen und so steigert sich die Neugierde. Aber es sind diese Tagebucheinträge, die Einblick in Mims Gedankenkarusell gewähren. Mim sagt von sich selbst, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Ihr Vater ist davon sogar sehr überzeugt und besuchte im Laufe der Jahre viele Ärzte mit ihr. Psychologen. Und Mim verhält sich dementsprechend, sie erscheint trotzig, aufmüpfig. Zuletzt bekommt sie Medikamente und ihr Vater ist zufrieden, sein Ziel ist erreicht. Wusste er doch immer, dass etwas nicht in Ordnung ist. Doch was genau stimmt mit Mim nicht? Ihre Aufsässigkeit, ihre Selbstironie .. Nur ein Schutzwall? Mim erlebt einiges Aufregendes und auch Skurriles auf ihrer Reise und gerät immer wieder in brenzlige Situationen. Sie lernt die unterschiedlichsten Leute kennen, freundet sich an, verliert durch einen bösen Unfall wieder jemanden und verliebt sich letztlich. In den attraktiven Beck, der plötzlich ein Teil ihrer Reise wird. Manchmal wird es schon zu viel des Guten und man möchte die Geschichte gerne selbst ein wenig ausbremsen. David Arnold widmet sich in seinem Jugendroman gleich mehreren Themen auf einmal. Neben den Hauptthemen Scheidung und psychogischer Erkrankung greift der Autor unter anderem auch die Homosexualität und Vergewaltigung. Alles wirklich sehr wichtige Themen, gar keine Frage. Aber für meinen Geschmack etwas zu viel auf einmal für eine einzige Geschichte, da David Arnold sich nicht immer ausführlich mit allem befassen konnte und vieles dadurch nur wirklich nur angerissen im Raum steht. Da würde ich sagen: weniger ist mehr. Vom Stil her ist die Story mitreißend und temporeich und erfüllt so das wichtigste Merkmal eines Roadtrips. Zum Ende hin wird vieles klarer und es folgen Wendungen, die man zwar erahnte, sich aber dennoch die ganze Zeit nicht sicher sein konnte. Das Ende fordert dazu auf, sich Gedanken zu machen und eigene Rückschlüsse zu ziehen. Fazit: Der Jugend-Roadtrip "Auf und davon" ist das Debüt von David Arnold und diese etwas außergewöhnliche Geschichte ist ihm gut gelungen. Seine Protagonistin Mim ist wunderbar ausgearbeitet und hat mich sehr angesprochen. Etwas weniger schwere Themen im Gesamten hätten es jedoch sein dürfen, dann wäre mehr Spielraum geblieben, um sich ausführlicher zu befassen. Hier wurde vieles nur angeschnitten. © Rezension: 2015, Alexandra Zylenas

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