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Rezension zu
Das Vermächtnis des Vaters

Die Jahre 1939 bis 1945

Von: Frau Goethe
15.11.2015

Am Ende des ersten Bandes der Familiensaga wurde Harry Clifton wegen Mordes zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte kurzentschlossen die Identität eines anderen Matrosen angenommen, um seinen eigenen Tod vorzutäuschen. Was eigentlich der Lösung seiner verzwickten Situation dienen sollte, bringt ihn nun in eine ausweglose Lage. Im Gefängnis schreibt er Tagebücher, die ein Mithäftling später als seine eignen Erfahrungen veröffentlicht. Hier wird Emma Barrington, die Schwester von Harrys bestem Freund Giles, aufmerksam. Sie reist nach New York und sucht den Vater ihres Kindes. Jeffrey Archer schließt mit diesem Roman direkt an den Vorgänger „Spiel der Zeit“ an. Die Erzählstränge um Harry, Emma, Giles, Harrys Mutter und Giles Vater winden sich in gewohnter Weise umeinander. Aus der jeweiligen Perspektive betrachtet, erfährt der Leser mehr und mehr von den intriganten Verstrickungen der beiden Familien. Hugo Barrington, der möglicherweise auch Harrys Vater ist, spielt seine Macht aus, um die Ereignisse für ihn positiv zu beeinflussen. Leidtragende ist wie schon im ersten Teil Harrys Mutter Maisie. Mit ihr hat man automatisch am meisten Empathie und fiebert mit, dass sie einen Ausweg findet. Da die überraschenden Effekte bereits bekannt sind, geht es hier vorwiegend um die weiteren Schritte zur Lösung. Die größte Spannung bieten diesmal Emma mit der Suche nach Harry und Giles, der im Nazi-Deutschland als Offizier gefangen genommen wurde. Jeder Charakter zeigt hier einen besonderen Blick auf die Gesellschaftsschicht und wie der Krieg das Leben beeinflusst hat. Die Familiensaga wird mit „Das Vermächtnis des Vaters“ fortgesetzt. Quereinsteiger haben es nicht leicht, die Zusammenhänge zu erkennen. Von daher ist es empfehlenswert, die chronologische Reihenfolge einzuhalten. Auf Erklärungen, die aus den 20 Jahren des ersten Teils bekannt sind, wird hier weitgehend verzichtet. Die Zeit von 1939 bis 1945 wird hier nahtlos angehängt. Außer der Familiengeschichte geht der Autor auch auf die politischen Wendungen der Länder ein. Er platziert Giles ins Kriegsgeschehen zwischen Großbritannien und Deutschland und lässt Emma in den Staaten deren Kriegseintritt miterleben. Jede Figur bekommt genügend Tiefe, um authentisch zu wirken. Ihre Aktionen überlässt Archer nicht dem Zufall. Mal gibt er ihnen einen Vorsprung, mal nimmt er ihnen alles wieder weg. Das hält den Verlauf lebendig und lässt viele Wendungen zu. Das hohe Erzähltempo ist dazu passend gewählt. Den erhofften Cliffhanger, wie er im ersten Teil verwendet wurde, vermisst man hier allerdings. Der im März 2016 erscheinende dritte Band „Erbe und Schicksal“ lässt es somit offen, wie es mit Harry und Emma weitergeht. Da die Serie im Englischen Original bereits sieben Bücher umfasst, darf man aber darauf hoffen, dass noch einige Überraschungen kommen werden.

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