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Rezension zu
Professor Unrat

Grandiose Vorlesekunst

Von: Lesetante
14.12.2015

Voller Freude nahm ich das Hörbuch vom Hörverlag entgegen, das dieser mir freundlicherweise zur Verfügung stellte. Lange ist es her, dass ich diesen beeindruckenden Roman von Heinrich Mann, dem Bruder des noch berühmteren Thomas Mann, las. Ich liebte ihn damals schon und ihn jetzt als Hörbuch, gelesen von Manfred Steffen, in der ungekürzten Version über 8 Stunden noch einmal erleben zu dürfen, ist eine wirkliche Bereicherung. Da es sich um einen Klassiker handelt, der vielen bekannt sein dürfte, verzichte ich an dieser Stelle auf eine ausführliche Inhaltsangabe, die man u.a. hier nachlesen kann, und verweise lieber auf Marlene Dietrich, die in der Verfilmung “Der blaue Engel” die Rosa Fröhlich mimte. Manfred Steffen (1916-2009) sprach das Hörbuch bereits 1982 für den NDR ein. Meisterhaft versetzt er sich in die einzelnen Rollen, brummt den Unrat, säuselt die Fröhlich und murrt wie die Jungen um Lohmann. Steffen lässt sich Zeit, genießt, was er tut, lebt die Rollen und verzaubert durch eine solch große Vorleselust, dass man das Geschehen in Einzelbildern im Kopf zusammensetzt. Man sieht, wie Unrat die Fröhlich anzieht und zurechtmacht, ihr jede einzelne Nadel aus dem Körper zieht. Als Hörer erlebt man wahrhaftige Vorlesekunst. Die jungen Männer, Schüler von Prof. Rat, klingen ein wenig zu erwachsen, zu gereift, aber wie soll ein 66-jähriger Sprecher auch jung und unverbraucht klingen können!? Manfred Steffen hat mir enormes Vergnügen bereitet.

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