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Rezension zu
Der Tote trägt Hut - Jimm Juree 1

Mit viel Herz ...

Von: Stumpf aus Ansbach
27.12.2015

Bei diesem Krimi stimmt einfach alles und ich hoffe, ich kann meine Begeisterung adäquat ausdrücken. :) Fangen wir bei den Charakteren an, die fast allesamt etwas schrullig und durchgeknallt sind, aber auf eine sehr liebenswerte Art und Weise. Jimm, die Hauptperson, ist ledig und behauptet, sie wäre lesbisch, um mögliche Verehrer abzuwehren. Das ist nur eine ihrer kleinen Schwindeleien, mit denen sie versucht, sich das Leben ein bisschen einfacher zu machen. Wirklich leicht hat sie es nämlich nicht mit ihrer skurrilen Familie: ihre Mutter leidet unter beginnender Demenz, ihr Opa ist ein wortkarger Ex-Polizist, ihr Bruder eine 32-jährige fitnessfanatische Jungfrau und ihre kleine Schwester Sissi war ursprünglich auch einmal ein Bruder. Colin Cotterill beschreibt aber nicht nur seine Hauptfiguren mit sehr viel Liebe zum Detail, sondern lässt auch Nebendarsteller niemals blass aussehen. Mit der gleichen Akribie erschafft er lebendige, authentische Schauplätze, die Lust auf Urlaub am Meer machen. Selten habe ich beim Lesen eines Krimis so gelacht. Der Autor schreibt mit viel Wortwitz und legt Jimm, seiner Ich-Erzählerin, ständig ironisch-freche Sprüche in den Mund. “Sofern es nicht wieder einen Stromausfall gegeben hatte – mittlerweile täglich, eine konzentrierte Erziehungsmaßnahme der Thailändischen Elektrizitätswerke, um uns zu zeigen, wie das Leben in der Steinzeit war -, hätte mein Notebook voll aufgeladen sein sollen.” … “Wir saßen auf der Veranda mit meinem Notebook auf dem Rohrtisch und uns auf Rohrstühlen, die quietschten und knarrten wie Sadomaso-Mäuse.” (S. 217) Neben extrem viel Humor steckt aber auch eine Riesenportion Herzlichkeit in diesem Krimi. Über allem liegt eine friedlich-beruhigende Grundstimmung, die Jimm zunächst gar nicht so richtig gefällt. Doch je länger sie das einfache Leben in der Provinz lebt, desto mehr lernt sie es zu schätzen. Colin Cotterill hat als Hundefan auch dieser Spezies eine nicht unerhebliche Rolle in diesem Krimi zugeschrieben. Das freut mich natürlich besonders, vor allem, weil Hunde in Thailand grundsätzlich nicht unbedingt ein schönes Leben haben. Ganz nebenbei lernt man auch einiges über Land und Leute Thailands, was ich sehr interessant fand. Der Autor hat die Gegend, in der die Handlung angesiedelt ist, zu seiner Wahlheimat erkoren. Neben Humor und Herz fehlt natürlich auch eine gewisse Spannung nicht, schließlich sind gleich zwei undurchsichtige Fälle zu lösen. Bis auf einen Mord geht es eher unblutig zu, weshalb auch Nicht-Krimi-Leser gerne zu diesem tollen Buch greifen dürfen. Einmal angefangen, will man die fesselnde Geschichte auch gar nicht mehr aus der Hand legen. Diese Buchreihe gehört schon jetzt zu meinen absoluten Favoriten. Jimm und ihre Familie habe ich gleich fest in mein Leserherz geschlossen und ich freue mich schon auf den nächsten Teil, der schon im Regal bereitsteht. Fazit: Ein genialer Auftakt zu einer wundervollen Krimireihe mit sehr viel Herz, Humor und Spannung! Unbedingt lesen!

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