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Rezension zu
Runas Schweigen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Keine leichte Kost und nur für starke Mägen geeignet

Von: bookbliedling
01.01.2016

Leseerlebnis: Bei historischen Nervenheilanstalten kann ich nicht anders als gleich an American Horror Story Asylum zu denken. Zu sehr hat sich dieses Bild von den armen „Verrückten“ gebrannt die ohne die Möglichkeit sich zur Wehr zu setzen für die Medizin ausgenutzt worden sind. Und auch als ich den Klappentext zu Runa gelesen habe, hatte ich gleich dieses Bild im Kopf. Weswegen ich mehr al gespannt auf dieses Buch gewesen bin. Leider ist der Anfang des Buches ein wenig zäh, es wird zunächst ziemlich viel beschrieben und mit Medizinischem Vokabularium sich geworfen von dem ich nur wenig verstehe und persönlich auch nicht gebraucht hätte. Diese Einführung zieht sich leider auch etwas in die Länge, so dass die eigentliche Handlung ein wenig auf sich warten lässt. Kurz um, ich habe wirklich lange gebraucht um in dieses Buch rein zu kommen, und war kurz davor es abzubrechen. Aber die Neugierde war dann doch größer und so habe ich weiter gelesen und was dann kam, hat mich zugleich abgestoßen als auch fasziniert. Die Geschichte besteht aus verschiedenen Erzählsträngen, welche sich nach und nach immer mehr verbinden und ein einheitliches Bild ergeben. So wird einem im Verlauf des Buches einiges klarer, obwohl es immer wieder verwirrende Momente gibt und man denkt man verliert die Übersicht. Erzählt wird dieses aus verschiedenen Perspektiven, so dass man als Leser einen guten Eindruck von den verschiedenen Charakteren bekommt, aber auch immer leicht verunsichert ist, welche Sicht jetzt die richtige ist, wer wie viel weiß und wer eventuell nicht die Wahrheit sagt oder denkt. Die Hauptcharaktere sind zum einen Jori, ein Medizin Student aus der Schweiz, welcher für seine Desertation nach Paris an die Salpêtrière-Klinik kommt um sich die Forschungen des berühmten Dr. anzusehen und zum Bestandteil seiner Arbeit zu machen. Nach und nach wird er immer selbstsicherer und das obwohl ihm besonders Runa, eine Patientin welche er besonders unter Beobachtung hat und als Versuchsobjekt benutzt ihm mehr oder weniger Probleme bereitet. Runa ist anders als die anderen Patienten in der Klinik und sie macht den Angestellten mit ihrer Art Angst. Zusätzlich scheint sie alles Mögliche zu wissen und weiß dieses Wissen auch einzusetzen. Eine weitere Hauptperson ist der ehemalige Inspektor Monsieur Lecoq, welcher sich nun selbst als Verbrecher versucht und dabei auf seine Erfahrungen als Jäger des Verbrechens zurückgreift. Er ist der festen Überzeugung er könne einer Person direkt ansehen, ob sie einen drang zum Schlechten hat. Auf eigene Faust beginnt er dann zu ermitteln, als es zu einem Mordfall kommt. Der Schreibstil ist zunächst gewöhnungsbedürftig, wird aber nach und nach, wenn man sich daran gewöhnt hat immer flüssiger. Dabei werden auch die Beschreibungen immer detaillierter und gerade wenn es um einige Patienten und „Behandlungs-Methoden“ in der Klinik geht ist dies manchmal nicht von Vorteil. Da braucht man dann selbst gute Nerven und einen starken Magen. Fazit: Wenn man es schafft sich durch den Anfang des buches zu lesen und sich auf diesen etwas anderen historischen Roman einlässt, dann wird man für seine Mühen definitiv belohnt. Das Buch ist dunkel und Geheimnisvoll und umso mehr man in die Geschichte eintaucht, umso mehr möchte man erfahren, auch wenn man hinter eventuell einige Dinge lieber nicht gelesen hätte. Dieses Buch ist dabei eindeutig keine seichte Kost und nichts was man mal zwischendurch zur Unterhaltung liest. Nein dieses Buch erfordert durchhalte vermögen und Konzentration.

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