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Rezension zu
Die Europäer

Trotz flüssigem Schreibstil keine leichte Kost

Von: Nico
07.01.2016

In dem Roman Die Europäer, geht es anfänglich um das ungleiche Geschwisterpaar, der Baronin Eugenia Münster und ihrem Bruder, dem Maler Felix Young. Ohne auch nur mit einem einzigen Penny in der Tasche, machen sich die beiden auf die Reise nach ihrem Onkel, der mit seinen drei Kindern in Bosten wohnt, der sein Geld durch die Vermögensverwaltung gemacht hat und somit steinreich ist. Als das Geschwisterpaar dann auf ihren Onkel und seine drei Kinder trifft, sind diese von den Europäern mehr als fasziniert. Ebenso fasziniert sind die Europäer von den Amerikanern. Der detailreiche Schreibstil von Henry James ist leicht zu lesen und erinnerte mich ein wenig an James Joyce, aber was mich ein wenig nervte, waren die französischen Wörter oder Redewendungen, dich ich dann immer wieder hinten im Buch nachschlagen musste, was mich dann immer aus dem Lesefluss gebracht hat, was ziemlich ärgerlich war, da ich so nicht ganz in das Buch abtauchen konnte. Ich versuchte dann zwar später über diese Wörter und Redewendungen drüber zu lesen, aber das klappte einfach nicht, da diese teils wichtig für das Verständnis des Satzes waren. Doch so sehr ich den Schreibstil und die Idee des Buches mochte, desto trauriger finde ich es, dass die psychologische Tiefe der Charaktere sich mir nicht zeigen wollte und so blieben diese für mich während des Lesens ziemlich trocken - vielleicht war es auch nicht der richtige Zeitpunkt für das Buch, ich weiß es nicht. Vielleicht werde ich es später noch einmal lesen, dann weiß ich ja, worauf ich mich einlasse. Auch die Komik des Buches wollte nicht wirklich überspringen, ich glaube, dass sie sich nur Leuten zeigt, die sich auch mit der Zeit, in der das Buch spielt, auskennen. Im Großen und Ganzen, ist Die Europäer, trotz der Schwierigkeiten, die ich am Anfang mit dem Buch hatte, zwar kein leichtes Buch für zwischendurch, wie ich finde (auch wenn es eine Komödie ist), aber dennoch ein interessant zu lesendes und für Freunde der Weltliteratur ist Henry James bestimmt ein Muss. Doch für Einsteiger, die sich mehr mit solcher Sorte von Büchern auseinandersetzen möchten, wäre dieses Buch für den Anfang nicht geeignet. Antwort von Agelika Schedel aus dem Manesse-Lektorat: In „Die Europäer“ nimmt Henry James ironisch das Typische an „den Europäern“ und „den Amerikanern“ aufs Korn. Wenn Sie psychologisch differenziert gezeichnete Charaktere suchen, würden wir Ihnen seinen Roman Washington Square ans Herz legen. Dort wird auch nicht Französisch gesprochen ;)

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