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Rezension zu
Professor Unrat

Ein toller Klassiker

Von: Leseträume
10.01.2016

Professor Raat ist ein alter, verbitterter, narzisstischer Tyrann von einem Lehrer, der es sich zur Aufgabe gemacht hat jenen Schülern, die sich in seinen Augen nicht korrekt verhalten, das Leben schwer zu machen. Da er von allen Schülern mit seinem verhassten Spitznamen „Unrat“ betitelt wird, hat er genügend zur Auswahl, aber auf den Schüler Lohmann hat er es ganz besonders abgesehen. Dieser ist ein intelligenter und spitzfindiger Zeitgenosse, der es immer wieder schafft den Professor zu Weißglut zu treiben, ohne das dieser ihn ernsthaft bestrafen kann. Eines Tages fällt Unrat, eher durch Zufall ein Liebesgedicht von Lohmann in die Hände, welches dieser über die Künstlerin Rosa Fröhlich verfasst hat. Um nun Lohman endlich habhaft zu werden und um die guten Sitten in der Stadt zu bewahren, macht sich Unrat auf die Suche nach dieser Künstlerin und findet sie tatsächlich. Triumphierend nimmt Unrat nun den Platz an ihrer Seite ein und wacht mit Argusaugen über sie, sodass Lohmann ihr nicht mehr zu Nahe kommen kann. Aber dann verliebt er sich selbst in die Künstlerin und will ihr die Welt zu Füßen legen, da sie in seinen Augen für höheres bestimmt ist. Aber kann das wirklich gut gehen? Das Buch ist ja schon ein echter Klassiker und wurde auch schon am Ende der 1920er Jahre unter dem Namen „Der blaue Engel“ verfilmt und verhalf Marlene Dietrich zu einer weltweiten Karriere. Die Handlung des Buches ist der langsame Verfall des Professors Raat, welcher durch seine Verbitterung und den Wunsch nach Rache immer bestrebt war seinen Schülern das Leben schwer zu machen. Jede Schmach, jedes Fehlverhalten blieb in seinem Kopf hängen und auch wenn seine ehemaligen Schüler schon seit Jahrzehnten die Schule abgeschlossen haben, trägt er ihnen alles nach und versucht immer wieder einen Weg zu finden Rache zu üben. Man verfolgt das Leben einer narzisstischen Persönlichkeit, die sich selbst als am höchsten gestellt sieht. Einzig die Künstlerin Fröhlich, in die er sich verliebt und die ihm dabei helfen soll Rache zu üben, duldet er an seiner Seite und sieht sie stellenweise sogar über sich stehen. Durch seine Verblendung merkt Unrat gar nicht wie er nach und nach immer weiter an einen Abgrund gerät. Nicht nur im sozialen sondern auch im privaten Bereich. Es steht eine Menge zwischen den Zeilen und es regt auch zum Nachdenken an, ist aber trotz seiner ernsten Thematik auch irgendwie ziemlich lustig und stellenweise auch ein bisschen überzeichnet. Immerhin soll es auch eine Karikatur der damaligen Zeit darstellen.­ Der Stil ist etwas gehobener und manchmal muss man sich schon ein wenig konzentrieren um zu verstehen was gemeint ist. Aber Manfred Steffen macht seine Sache sehr gut und durch ein paar Wörter, welche im Dialekt gesprochen werden, wird die ganze Sache auch ein wenig aufgelockert. Insgesamt hat mir das Hörbuch ganz gut gefallen und deshalb kann ich auch 4 von 5 Punkten vergeben.­

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