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Rezension zu
Ich will doch bloß sterben, Papa

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Keine leichte Kost, aber leider mit ein paar Holpersteinen

Von: Buch im Blick
15.01.2016

Vorsicht Zitate die als Spoiler gewertet werden könnten! Ich mag "Schicksalsromane" aber sobald es um Kinder geht wird es schon hart. Ich muss sagen, das Buch war anders als ich es erwartet hatte, ich glaube das war auch gut so. Da es sich um eine Autobiografie handelt gibt es über den Schreibstil nicht so viel zu sagen finde ich aber es lies sich gut lesen, viele Fachbegriffe wurden erklärt, manche nicht. Das Cover ist durchweg hell gehalten nur das Mädchen trägt farbige Kleidung. Versucht man jetzt Interpretationen zu finden wie das mit dem Inhalt zusammenhängt würde ich sagen es beschreibt einerseits Jannis Schwierigkeit mit der Welt um sie zu agieren, sich zu integrieren und andererseits ihr entschwinden aus der Realität. "Ich bin böse auf Janni, aber noch böser bin ich auf die blöde Verkäuferin. (...) Ich weiß, dass es nicht fair ist, von der Welt zu erwarten, dass sie sich auf Jannis Fantasie einlässt. Aber das hält mich nicht davon ab, mir zu wünschen, dass sie es täte." Dieses Gefühl begegnet mir immer wieder im Buch, ich kenne das. Die Hilflosigkeit des Vaters, der versucht der Welt begreiflich zu machen dass er ein besonderes Kind hat, auf das man sich auf eine besondere Weise einlassen muss. Aber es funktioniert nicht, ein ums andere mal und man ist einer Art Ohnmacht nahe. Der alleinige Kampf der Eltern gegen den Rest der Welt! Die Geschichte beginnt eigentlich normal, ein scheinbar stures Kind das sich in keinster Weise anpassen will, eine Mutter die aber genau dies verlangt und Janni damit in fatale Situationen bringt und ein Vater der sein Kind genau aus diesen heraushalten möchte. Aber Janni ist nicht stur, sie ist nicht aufmüpfig oder in einer von vielen "Phasen" Janni ist krank. Ab hier wird man tiefer in die Welt der Schizophrenie hineingezogen. man erfährt Dinge nach und nach die ich mir eher schon zu Anfang gewünscht hätte, denn manchmal kommt einem schon der Gedanke "Aha, wo kommt das denn wieder her, wie kann einem sowas erst so spät einfallen". Aber ab jetzt wird es auch "gruselig" mit dem Fortschritt der Geschichte, schreitet auch Janni fort. "Sie hat dieses Grinsen im Gesicht, das mich ängstigt, weil es ihr etwas Berechnendes, Hinterhältiges verleiht. Was mir aber die größte Angst macht, ist, dass sie damit so gar nicht mehr wie Janni aussieht. Wenn ich an böse Geister glaubte, ich würde schwören, in diesen Momenten ist sie besessen." In einer Autobiografie ist es schwer von Schreibstil, Charakteren und dem spannenden Fluss einer Geschichte zu reden. Denn es ist das Leben selbst und nicht jeder Autor einer Biografie schreibt professionell. Also sage ich euch es ist eine Geschichte die einen tief im Herzen berührt, nachdenklich stimmt aber auch einen kritischen Blick für die Umwelt hinterlässt...was ist mit dieser oder jener Person, wieso verhält sich dieses Kind so und kann ich der hilflosen Mutter die gerade ihre letzten Nerven verliert irgendwie helfen?

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