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Rezension zu
Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Pariser Flair mit verzwickten Ermittlungen an der Opéra Garnier!

Von: Bross aus Andernach
18.01.2016

Die Opéra Garnier hat mich seit dem großartigen Buch von Gaston Leroux zum Phantom der Oper gefesselt. Dummerweise wurde es gerade renoviert, als ich in Paris lebte und die Karten waren ständig ausverkauft...... Umso schöner, diesen geheimnisvollen Ort, der eine ganz eigene Welt beherbergt, mal wieder in der Literatur zu besuchen, und Krimis liebe ich sowieso...... Die Putzfrauen an der berühmten klassischen Oper (im Gegensatz zur Opéra Bastille) streiken. Nicht ungewöhnlich, aber ein echtes Problem für die Organisation des Opernablaufs. Um ihrer Schwiegertochter Nathalie, die im Förderverein der Oper tätig ist, behilflich zu sein, meldet sich Lucie Ferrereia, die Gardienne des Place des Vosges No. 3, freiwillig zum Putzen am Tag nach der großen Geburtstagsgala für den Balettdirektor Guillaume Bernard, einem Bewohner des Hauses, das Lucie hegt und pflegt. Doch die Arbeit ist nicht nur anstrengend und dauert länger als erwartet, Lucie hört gemeinsam mit dem Balettarzt und besten Freund des Balettdirektors den Sturz desselben von der großen Freitreppe der Oper. Als Lucie nach dem Arzt bei ihrem "Schützling" eintrifft, hat dieser schon den Tod festgestellt. Unwillkürlich ruft Lucie commissaire Legrand, den sie in einer früheren Ermittlung in "ihrem" Haus kennen lernte an und meldet einen Mord. Der Kommissar, der die Gardienne stets sehr lästig fand, ist von seiner aktuellen Aufgabe genervt und neugierig auf die Oper. Er kommt, hält es für einen Unfall und verfällt an Ort und Stelle dem Zauber der ehemaligen Tänzerin Amandine Maurel, deren Kinderfrau Lucie einst war. Auch wenn er nicht ermitteln mag, so will der Kommissar die Akte auch nicht schließen um der Angebeteten nahe sein zu können...... dabei ist er ebenso kreativ, wie ungeschickt und unkriminalistisch. Lucie hingegen, die langsam bedauert, von Mord gesprochen zu haben, wird zusehens neugieriger, als sie Drohnachrichten erhält. Wer kann sie schon für eine Gefahr halten? Der Roman lebt vor allem von dem Charme der geheimen Opernwelt und ihren Beziehungsgeflecht aus Intrigen und Corpsgeist. Auch die Eigenheiten der Charaktere wie der streng gläubigen, sich stets einmischenden Gardienne und dem zu dusseligen Inspektor, der ohne seine gerissene Assistentin Aurélie völlig aufgeschmissen wäre. Durch das Beziehungsgeflecht werden immer neue Spuren gelegt, Verdächtige präsentiert und man fragt sich stets, wer ist gut, wer ist böse. Bis auf Lucie, die ist eindeutig DIE GUTE. Ein Krimi mit einem schönen Menschenbild durch facettenreiche Charaktere. Auch wenn der Kommissar weder seinem Geschlecht noch seinem Beruf zur Ehre gereicht, so sind nicht alle Männer schlecht oder dumm oder Ähnliches. Jeder ist eigentlich von allem etwas, mal mehr, mal weniger. Nur die ehemalige Primaballerina, das Jahrhunderttalent Amandine Maurel scheint alle zu überstrahlen und über jeden Zweifel erhaben. Nix für Verehrer von Sex and Crime, prickelnde Erotik wird man in diesem Buch lange vergeblich suchen können, aber für Liebhaber von Cosies, Pariser Flair und skurrilen Ermittlern eine wunderbare Möglichkeit in eine Welt abzutauen, die uns Normalsterblichen verwehrt ist (meine Füße sind froh darüber!). Auch wenn ich nun noch immer nicht in der Opéra Garnier war, will ich nun wirklich unbedingt hinein und neben einer Führung ein Balett sehen. Ein Buch für gemütliche Stunden, abgetaucht ins Reich der Phantasie. Meine Leseempfehlung

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