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Rezension zu
Die fünfte Welle

Ein dystopischer Endzeitroman, der es in sich hat

Von: Lena R.
29.01.2016

Ihre Eltern sind tot. Ihr Bruder ist verschleppt. Nach der Ankunft der Anderen wurde die Menschheit in Form von Wellen systematisch ausgerottet. Die erste Welle brachte Dunkelheit, die zweite Zerstörung. Die Menschen, die die ersten beiden Wellen überlebten, wurden mithilfe eines aggressiven Virus getötet. Nur die Menschen, die immun waren, konnten überleben. Doch die vierte Welle hat bereits angefangen, die Welle der Invasion. Die Anderen sind mitten unter ihnen und für Cassie gelten nun nur noch zwei Regeln: Vertraue niemanden und bleib allein. Beide muss sie brechen, als sie auf der Suche nach ihrem Bruder von Evan Walker gerettet wird. Doch kann sie ihm wirklich trauen? Die 5. Welle ist ein dystopischer Endzeitroman, der es in sich hat. Gleich zu Anfang werden die ersten 3 Wellen, die bereits eingesetzt haben, mithilfe von Rückblenden geschildert. Die vierte Welle erlebt der Leser dagegen hautnah mit. Es dauert zwar bis man in die Geschichte reinkommt, da das Szenario, das hier geschildert wird, schon schwere Kost ist, jedoch nimmt diese neue erschreckende Welt den Leser sofort gefangen und fordert seine gesamte Aufmerksamkeit. Nachdem ich genug von den vier Wellen erfahren habe, stellte sich mir hartnäckig eine Frage: Was wird die 5. Welle sein? Der Autor liefert mit Die 5. Welle eine gut durchdachte, clever konzipierte und authentisch umgesetzte Geschichte, die gleichzeitig zu erschrecken und zu faszinieren weiß. Während des Lesens war ich immer verwirrter, jedoch war dies eine gute Art von Verwirrtheit. Die Art, die deine volle Aufmerksamkeit fordert und dich zum schnellen Weiterlesen drängt. Ich wusste nicht mehr, wer hier die Guten und wer die Bösen waren und so erwarteten mich einige Überraschungen, die mir den Atem raubten. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven beleuchtet und so wechselt die Sicht zwischen der von Cassie, die auf der Suche nach ihrem Bruder Evan begegnet und Ben, einem Jungen, der sich in dem selben Militärstützpunkt wie Sam - Cassies kleiner Bruder - befindet, um dort zum Soldaten ausgebildet zu werden. So kann man schon erahnen, dass sich die Wege der beiden noch kreuzen werden. Auch Sam kommt kurz zu Wort und es gibt sogar einen kurzen Abschnitt aus der Sicht eines Silencers - Cassies Begriff für die Anderen, die auf der Erde umherstreifen, um die Überlebenden zum Schweigen zu bringen. In dieser doch sehr trostlosen dunklen Welt bringt Cassie jedoch etwas Witz und Humor herein. Mit ihrer sarkastischen Art konnte sie mich zum Schmunzeln bringen, besonders mit ihrem sturen Verhaltens Evan gegenüber. Trotzdem konnte sie auch ernst sein und hat mich nicht nur einmal mit ihren tiefgründigen Gedanken überrascht und selbst zum Nachdenken angeregt. Cassie ist schlau, mutig und ehrlich und trotz ihrer hin und wieder hervorblitzenden Kratzbürstigkeit sehr liebenswürdig. Sie hat schon zu viele schlimme Dinge gesehen, um zu wissen, dass nicht jeder ihr Vertrauen verdient. Auch Evan muss es sich hart erkämpfen. Er hat Cassie nicht nur einmal das Leben gerettet und trotz ihres anfänglich störrischen Verhaltens lässt er nicht locker und behandelt sie liebevoll und vorsichtig. Evan war mir auf Anhieb sympathisch. Mit seiner beruhigenden Wirkung hat er perfekt mit Cassie harmoniert. Ben alias Zombie, der nun vom Highschoolschüler zum Vorzeigesoldaten getrimmt werden soll, befindet sich in der Militärbasis Camp Haven. Mir war erst nicht klar, was es damit auf sich hat, doch ich wollte unbedingt mehr erfahren. Ben ist ein Junge, der sehr unter Schuldgefühlen zu leiden hat, da er sich für den Tod seiner Schwester verantwortlich fühlt. Trotzdem ist er stark und schlau, ohne bei seiner Ausbildung jedoch moralische Werte wie Mitgefühl oder Rücksicht zu verlieren. Im Gegensatz zu manch anderen hinterfragt er Befehle anstatt nur blind zu gehorchen. Der Autor verteilt während der Geschichte immer wieder kleine Puzzlestücke, die zuerst klein und unbedeutend erscheinen und für Verwirrung sorgen, sich am Ende aber zu einem fertigen Puzzle zusammensetzen lassen, dass dazu führt, dass plötzlich alles Sinn ergibt. Aber auch als das große Geheimnis aufgedeckt wird, verliert die Geschichte nicht an Spannung, sondern überrascht mit weiteren Wendungen und Geschehnissen, um schließlich in einem explosiven und actionreichen Showdown zu enden, der aber definitiv neugierig macht auf Band 2. Das Mysteriöse und Geheimnisvolle, das dieses Buch ausstrahlt, wird noch verstärkt durch Rick Yanceys einzigartigen und manchmal fast schon philosophischen Schreibstil, der das Lesen zu einem echten Erlebnis macht. Fazit: Ich will mehr! Die 5. Welle ist eine gelungene Dystopie, die durch ihren durchdachten Aufbau für viele Überraschungen sorgt und mich in ihren Bann ziehen konnte. Die Geschichte glänzt mit starken und authentischen Protagonisten, die immer noch Licht in diese trostlos wirkende Welt bringen können. Auch der Schreibstil konnte mich begeistern und unterstreicht die mysteriöse und geheimnisvolle Ausstrahlung der Geschichte.

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