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Rezension zu
Der Meister

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Der Meister" von Tess Gerritsen

Von: Nelly
03.02.2016

Inhalt Detective Jane Rizzoli wird in ein Bostoner Villenviertel gerufen, wo sie die Leiche des Arztes Richard Yeager vorfindet. Die Untersuchung ergibt, dass Gail Yeager vor den Augen ihres Mannes vergewaltigt wurde, bevor der Täter ihm die Kehle durchschnitt. Der perverse Mord erinnert Jane an den »Chirurgen«, einen psychopathischen Serienkiller, den sie ein Jahr zuvor verhaftete – nachdem sie ihm beinahe selbst zum Opfer gefallen wäre. Der »Chirurg« sitzt im Gefängnis, aber der neue Mord trägt eindeutig seine Handschrift. Und Jane weiß, dass er noch eine Rechnung mit ihr offen hat … [ Quelle: Blanvalet ] Meine Meinung Jane Rizzoli ist zurück, doch nach dem Zusammenstoß mit dem Chirurgen ist ihr Seelenheil angeknackst. Rizzoli, der es immer wichtig ist, nach außen hart und unnachgiebig zu erscheinen, trägt nun auf ihren Handinnenflächen die Zeichen dafür, dass auch sie nicht unverletzlich ist. Ein Jahr ist zwischen den beiden Bänden Die Chirurgin und Der Meister vergangen. Und was wäre ein ordentlicher Thriller, wenn Rizzoli es nicht gleich mit dem nächsten Killer zu tun bekommen würde. Und normalerweise würde man ja bei einer "klassischen Thriller-Reihe" davon ausgehen, dass dieser neue Mörder einfach viel grausamer und perfider ist als sein Vorgänger. Doch Tess Gerritsen zieht als Verbindungsglied innerhalb ihrer Reihe nicht nur die immer wieder auftauchende Rizzoli (und ab diesem Band auch Dr. Ilses) heran, sondern baut in Band 2 auch auf die Handlung seines Vorgängers heran. Denn am Tatort des ersten Opfers Richard Yeager findet sich die Handschrift des Chirurgen Warren Hoyt, der zwischenzeitlich in einem Hochsicherheitsgefängnis einsitzt. Dadurch erzeugt die Story von der ersten Seite an eine unglaubliche Spannung. Man fragt sich die ganze Zeit, wie ein neuer Killer genau diese Vorgehensweise kopieren kann, wo doch der "Erfinder" dieses Ticks von der Außenwelt abgeschottet ist. Doch es wird noch spannender, denn plötzlich gelingt Hoyt die Flucht aus dem Gefängnis und schnell wird klar: irgendwie hängt er in der Sache mit drin. Ich muss ehrlich sagen, dass die hier zugrunde liegende Idee für mich recht neu war. Normalerweise kenne ich die Thriller-Reihen eher so, dass jeder Band für sich gesehen eine abgeschlossene Geschichte enthält. Gut, die Charaktere entwickeln sich weiter und dort findet sich auch ein roter Faden, aber meist haben es die Protagonisten doch mit unterschiedlichen Tätern zu tun. Die Einbeziehung von Warren Hoyt wirkt sich auch auf Jane Rizzoli aus, die immer noch mit den Nachwirkungen des Überfalls auf sie zu kämpfen hat. Leider hat dieser Umstand sie mir nicht unbedingt sympathischer gemacht. Schon im ersten Teil hatte ich mir ihr die größten Schwierigkeiten, da ich dieses ewige "Ich bin eine arme Frau, die sich in der Männerwelt beweisen muss"-Gerede nicht mehr hören konnte. Ich kann mir gut vorstellen, dass das im wahren Leben tatsächlich so ist, aber eine einmalige Erwähnung hätte da auch genügt. Aber bei Rizzoli ging es ja nur darum... In dieser Hinsicht wäre weniger wohl einfach mehr gewesen. Dafür wird nun auch endlich die "Königin der Toten", Maura Ilses, in die Geschichte eingeführt. Sie spielte in Band 1 ja noch gar keine Rolle. Doch nun wird der alte Rechtsmediziner in Rente geschickt und Ilses übernimmt dessen Posten. Im vorliegenden zweiten Teil der Reihe kam sie mir noch ein wenig wie ein Nebendarsteller vor, aber ich nehme an, das ändert sich in den Nachfolgebänden. Obwohl dem Buch eine gut durchdachte Idee zugrunde lag und alles logisch gut aufeinander aufbaut war, war die Spannung nicht ganz so hoch wie im Reihenauftakt. Ebenfalls kritisieren kann ich dieses Mal auch die Auflösung des Falles. Irgendwie würde ich die dieses Mal als "unzureichend" bezeichnen. Ganz untypisch für Gerritsen hatte ich am Schluss tatsächlich noch Fragen. Mein Fazit Tess Gerritsen ist völlig zu Recht eine der beste Thriller-Autorinnen, die es momentan auf dieser schönen Welt gibt. Sie versteht es, durch ausgefallene Ideen Spannung zu erzeugen und sich von ihren zahlreichen Kollegen abzuheben. Allerdings kann der zweite Teil ihrer Reihe mit ihrem Auftakt Die Chirurgin nicht ganz mithalten. Rizzoli mit ihrem Dauergejammer wurde noch recht gut durch das Auftauchen von Maura Ilses kompensiert, doch vom Schluss war ich ein kleines bisschen enttäuscht. Da habe ich das Gefühl bekommen, als gäbe es für Gerritsen nur einen Haupttäter und hat alles andere unter diesen untergeordnet. Obwohl ich das sehr schade fand, handelte es sich bei Der Meister noch immer um eine spannende Lektüre, die man kaum aus der Hand legen kann. Für Fans der Reihe ein Muss und auch für sonstige Thriller-Liebhaber bestimmt eine Bereichung.

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