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Rezension zu
Reckless

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Reckless, vorsicht Spoiler

Von: Splashbooks
07.02.2016

Jeder, der in 70ern und 80ern aufwuchst, kennt The Pretenders. Viele ihrer Lieder haben sich zu Ohrwurm-Tracks entwickelt. Vor allem die Stimme von Chrissie Hynde blieb vielen in Erinnerung. Und jetzt bringt die Sängerin mit "Reckless: Mein Leben" ihre Autobiographie heraus. Es ist die Geschichte einer Frau, die in eine Zeit geboren wurde, als Amerika und die Generation derjenigen, die den zweiten Weltkrieg erlebt hatten, mit sich selbstzufrieden waren. Eine Selbstzufriedenheit, die Menschen wie Chrissie Hynde während ihres Heranwachsens nicht teilen konnten. Und weshalb sie bald sich der Hippie-Bewegung anschloss. "Reckless" bietet viele interessante Informationen über das Leben der Sängerin. Vor allem ihre Zeit als Schülerin und Studentin liest sich aufregend. So war sie direkte Zeugin der Schießerei an der Kent-Universität, wo ein guter Freund von ihr ums Leben kam. Das hat sie geprägt. Doch noch mehr prägten sie ihre Erfahrungen mit Drogen. Sie hat im Prinzip alles Mögliche genommen, was es nur zu nehmen galt. Nur von Heroin nahm sie laut eigenen Angaben Abstand. Und das auch nur, weil sie nichts von Spritzen hielt. Dabei gibt es wiederholt Passagen, bei denen man sich nur an den Kopf fassen kann. Etwa, als sie unter Drogeneinfluss von Bikern vergewaltigt worden ist. Ihre Aussage, dass dies ihre eigene Schuld war, stimmt ebenso bedenklich, wie der Tonfall, in dem sie dieses Erlebnis beschreibt. Es klingt fast so, als ob ihr das Geschehene vollkommen egal ist. Sie akzeptiert es einfach. Immerhin weiß sie zu schreiben. Ihre Schilderung ihres Lebens ist durchaus fesselnd und gut geschrieben. Vor allem ist man wiederholt darüber erstaunt, welche Risiken sie einging, wie sehr sie fremden Leuten vertraute, etwa wenn sie in einem fremden Land war. Doch sie hat es überlebt. Und es hat auch ihr Leben geprägt. Allerdings liegt der Fokus ihrer Autobiographie viel zu sehr auf den Drogen und ihren Begegnungen mit bekannten Stars. Teilweise verkommt das Buch zu einem puren Namedropping, bei dem alles andere egal ist und sogar untergeht. So erfährt man quasi in einem Nebensatz, dass sie auf ein Mal auch Gitarre spielen kann. Wann sie das wo gelernt hat, weiß man allerdings nicht. Schade ist aber auch, dass das Buch in den 80er Jahren aufhört. Es endet mit dem Drogentod zweier ehemaliger The Pretenders-Bandmitgliedern und deren Beerdigungen. Darüber hinaus erfährt man nichts mehr aus ihrem Leben. Es wird auch keine Angabe darüber gemacht, wieso sie die nachfolgenden Jahre nicht in ihre Autobiographie eingebaut hat. Und das ist auch der Grund, wieso diese Biographie so enttäuschend ist. Sie wird "Nur Für Fans" empfohlen.

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