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Rezension zu
Die Betrogene

Lesenswert!

Von: Nadia
01.03.2016

Ein düsteres Haus unter düsterem Himmel als Cover - das verspricht spannende Unterhaltung genach nach meinem Geschmack. Noch dazu ist die Autorin Charlotte Link, grundsatzlich also ein Garant für Spannung und Nervenkitzel, denn ich mag ihre Bücher sehr gerne. Doch gleich vorneweg muss ich sagen, dass "Die Betrogene" nach meiner Meinung leider nicht unbedingt ihr bestes Werk ist. Lesenswert aber dennoch auf jeden Fall! Die Geschichte hat vielversprechend begonnen und die ersten ungefähr 100 Seiten habe ich zügig gelesen, doch dann hat's angefangen zu harzen - bei mir und ein bisschn auch beim Buch. Irgendwie ist der Winter ganz offensichtlich für mich eher Handarbeits- als Lesezeit, und Thriller werden vielmehr im Sommer unterm Kirschbaum oder im Strandkorb verschlungen als im Winter vor dem Ofen. Das erklärt wohl auch, weshalb ich effektiv Monate (!) gebraucht habe, um das Buch zu lesen. *schäm* Denn so schlecht, wie jetzt vielleicht der Eindruck entstehend könnte, war die Geschichte wirklich nicht. Zwar hatte die Story zwischendurch Längen und einige Passagen, die man sicher gut hätte kürzen können, aber dieses Gefühl habe ich bei vielen Büchern. Erzählt werden zwei verschiedene Handlungsstränge: Auf der einen Seite ist da der Mord an Kate Linvilles Vater, einem Ex-Polizisten. Kate, selbst Polizistin, mischt sich in die Ermittlungen der zuständigen Polizeibehörden ein und macht sich damit nicht nur Freunde. Der Leser erfährt (zu) viel über Kates Probleme, ihre Unfähigkeit Freunde zu finden, ihre Einsamkeit und ihr ziemlich verkorkstes Leben. Und da ist ja dann auch noch Polizist Caleb, ein trockener Alkoholiker, an den sich Kate in ihrer Verzweiflung und nach übermässigem Alkoholkonsum (oh je) ranschmeisst - wie peinlich! Auf der anderen Seite haben wir eine Familie - Mama, Papa, fünfjähriger Adoptivsohn - die sich eine Auszeit auf einem einsam gelegenen Bauernhof auf dem Land (wohl derjenige auf dem Cover) gönnt, weil Papa kurz vor einem Burnout steht. Ein Burnout wäre aber noch das kleinere Übel gewesen im Hinblick auf das, was die Familie auf dem abgelegenen Gehöft erwartet. Hier muss ich zugeben, dass ich mich beim Lesen extremst über das Verhalten der Mutter aufgeregt habe. So hilflos und passiv würde sich garantiert kein normaler Mensch verhalten, erst recht nicht wenn man weiss, dass das eigene und das Leben der restlichen Familienmitglieder auf dem Spiel steht. Durch diese Szenen habe ich mich regelrecht durchgeärgert. Glücklich darüber, dass die phlegmatische Familie endlich aus ihrer misslichen Lage befreit wurde, ging es dann bei mir auch mit dem Lesen wieder wesentlich zügiger voran. Das letzte Viertel des Buches habe ich wieder als sehr spannend empfunden und entspechend gerne gelesen. Der Schluss war für mich überraschend, obwohl das eine oder andere "Aha-Erlebnis" dabei war und ich mir gedacht habe, dass man eigentlich darauf hätte kommen können (wäre ich vielleicht auch, wenn sich die Lektüre nicht über eine halbe Ewigkeit hingezogen hätte). Aber hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer. Dieses Buch kann ich auch für Leser empfehlen, die es nicht allzu blutrünstig und brutal mögen. :-)

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