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Rezension zu
Im Labyrinth der Lügen

Zwei Kinder im Strudel der Stasi

Von: danielamariaursula
05.03.2016

Im Labyrinth der Lügen Paul ist ein 12 jähriger Junge, der Mitte der 80er Jahre in Ostberlin lebt. Seine Eltern sind seit 2 Jahren als politische Gefangene, nach einem gescheiterten Fluchtversuch inhaftiert. Seit 1,5 Jahren lebt er bei seiner Oma und seinem Onkel Henri in einer kleinen Wohnung. Er ist froh, nicht mehr im Kinderheim zu leben, wohin man ihn nach der Festnahme seiner Eltern brachte. Es gibt so viel, worüber er wegen seiner Eltern schweigen muß, besonders als er erfährt, daß seine Eltern von der BRD freigekauft wurden und nun in West-Berlin leben. In der DDR war Schweigen Gold, überall konnte man abgehört und bespitzelt werden. Daher kapselt er sich innerhalb seiner Klasse ab, bis Millie in seine Klasse kommt. Auch sie ist anders, sie hat keine Mutter und sieht irgendwie exotisch aus. Als sie einmal gemeinsam Onkel Henri abends zum Picknick im Pergamonmuseum besuchen, wo der studierte Archäologe als Nachtwächter arbeitet, geraten sie zufällig in einen Strudel aus Geheimnissen, Verfolgungsjagden, Stasibespitzelung und allem, was die DDR zu einem Unrechtsstaat machte. Da sich dieses Hörbuch an Kinder ab 10 Jahren richtet, ist das Booklet mit einem ausführlichen Glossar mit wichtigen DDR-Begriffen und einer Karte von Ost- und Westberlin ausgestattet, was ich für Kinder sehr hilfreich finde. Das Hörbuch ist daher für Kinder eindeutig einem Download vorzuziehen. Stefan Kaminsky liest das Abenteuer lebendig, abwechslungsreich und mit stimmlich gut zu unterscheidenden Persönlichkeiten. Die Geschichte hat mich von Anfang an in den Bann gezogen, auch wenn ich wegen der Thematik von einem Jugendbuch ausging. Ich bin froh über den Irrtum, denn auch wenn ich die DDR noch bewußt miterlebt habe, ist es zur Vermeidung des Vergessens wichtig, sich die Einschränkungen immer wieder emotional zu durchleben. Das gelingt er erfahrenen Autorin ausgezeichnet. Neben Spannung, Freundschaft, Loyalität vermittelt sie auch viel von der Stimmung in der damaligen DDR. Auch wenn sich viele meiner Zeitgenossen sich an eine schöne Kindheit in der DDR erinnern, ist dies doch für ganz viele andere nicht der Fall. Ein wichtiges Buch, um die DDR für Kinder erlebbar zu machen. Durch die spannende quasi Agentengeschichte ist es quasi Wissensvermittlung en passant! Super! Absolute Hörempfehlung und auch sicher als Buch top!

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